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US-Nachrichtenagentur: IAAF wusste 2009 von russischem Doping

Der Leichtathletik-Weltverband IAAF hat nach Informationen der US-Nachrichtenagentur AP schon 2009 von massivem Doping in Russland gewusst. Unter Berufung auf interne Dokumente der IAAF meldete die Agentur am Dienstag, IAAF-Funktionäre hätten offensichtlich mit dem russischen Verband zusammengearbeitet, um das Ausmaß des Blut-Dopings vor den Olympischen Spielen 2012 in London zu vertuschen.
dpa/pr

Die Nachrichtenagentur beruft sich auf Emails, Briefe und Berichte einer Quelle, die Zugang zum Anti-Doping-Programm des Weltverbandes habe, namentlich aber nicht genannt werden will. Beispielhaft zitiert AP aus einem Brief des damaligen IAAF-Generalsekretärs Pierre Weiss an den erst am 7. Januar lebenslang gesperrten Ex-IAAF-Schatzmeister Valentin Balachnitschjow. Der war zugleich Präsident des russischen Verbandes. "Die Blutwerte russischer Athleten sind inzwischen so ernst und es wird nicht besser (wenn nicht möglicherweise schlechter), das sofortige und drastische Maßnahmen nötig sind", schrieb Weiss demnach. Tests zeigten laut der Dokumente von Weiss, dass Russland systematisch Blutdoping mit dem Mittel EPO betrieben hat.

Im Jahr 2009 hätten Untersuchungen der IAAF schon "schockierende Einsichten in den Umfang und die Schwere des russischen Dopings" ermöglicht, schrieb die Nachrichtenagentur weiter. Damals waren neue, genauere Bluttests eingeführt worden.

Eine unabhängige Kommission der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) wird an diesem Donnerstag in München einen zweiten Teil ihres Ermittlungsberichtes vorstellen. Den ersten Teil hatte die Kommission am 9. November präsentiert, der vier Tage später zur Suspendierung der russischen Leichtathleten geführt hatte.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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