| Jugend-DM Ulm

Weibliche Jugend Tag 2: Lea-Jasmin Riecke mit starken Sätzen

Die U20-Weltmeisterin im Weitsprung Lea-Jasmin Riecke hat am zweiten Tag der Deutschen Jugendmeisterschaften in Rostock für weite Sätze gesorgt. Für zwei Athletinnen gab es nach einer Medaille am Vortag diesmal Gold.
Sandra Arm

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WEIBLICHE JUGEND U20

Spannender Weitsprung mit drei Protagonistinnen

Sie machte es spannend. U20-Weltmeisterin Lea-Jasmin Riecke (Mitteldeutscher SC) stieg mit zwei ungültigen Versuchen in den Weitsprung-Wettbewerb ein und war im dritten Anlauf gefordert. Aus der Hochstart-Position visierte die 19-Jährige ihr Ziel an und landete einen starken Sprung bei 6,41 Metern. Die Führung. Im vierten Durchgang ging es noch ein Stückchen weiter. Ihre spätere Siegesweite: 6,43 Meter. Mit diesen Weiten kam die Junior-Sportlerin des Jahres 2018 erstmals unter regulären Bedingungen wieder in die Nähe ihrer Bestleistung (6,51 m), mit der sie bei der U20-WM den Titel gewonnen hatte.

Diesen Sommer hatte Lea-Jasmin Riecke bei der U20-EM-Qualifikation einen Startplatz für die internationale Meisterschaft verpasst, auf Abistress folgten Anlaufprobleme. Jetzt konnte sie bei den nationalen Titelkämpfen nochmal zeigen, was in ihr steckt. "Ich habe an meinem Anlauf gearbeitet und habe versucht das Beste draus zu machen, das hat gut funktioniert." Dabei hat sie die Enttäuschung über die versäumte EM-Teilnahme versucht in Weite umzuwandeln. Noch ein Stück weiter will sie bei der DM in Berlin springen. Silber und Bronze holten sich in Ulm die U20-EM-Finalistinnen Ayele Gerken (LG Lemgo; 6,34 m; Bestleistung) und Lea-Sophie Klik (LAC Erdgas Chemnitz; 6,24 m).

Leni Freyja Wildgrube wieder oben auf

Als solide Höhe, bezeichnete Stabhochspringerin Leni Freyja Wildgrube (SC Potsdam) ihre Siegeshöhe von 4,05 Meter. Bei der U20-EM in Boras musste sie wenige Tage zuvor einen Salto nullo in der Qualifikation einstecken. Doch die Jugend-Olympiasiegerin blickte nach vorne und machte es nun bei den nationalen Meisterschaften besser. Gleich im ersten Versuch meisterte sie ihre Einstiegshöhe von 3,90 Meter. Und auch die nächste Höhe von 4,05 Meter überquerte die 17-Jährige ohne große Probleme. Bei 4,20 Meter sprang sie dreimal in die Latte rein.

Der Titel war ihr zu dem Zeitpunkt bereits sicher, weil die zweitplatzierte Lauré Scheutzow (SC Potsdam; 4,00 m) dreimal an 4,10 Meter scheiterte – die Höhe von 4,05 Meter hatte die Fünfte der U20-EM ausgelassen. "Der Titel bedeutet mir sehr viel. Ich war lange Zeit verletzt gewesen und froh nun wieder springen zu dürfen", sagte Leni Freyja Wildgrube, die am kommenden DM-Wochenende in Berlin nochmals ihre Bestleistung von 4,30 Meter angreifen möchte. Bronze holte Julia Zintl (LG Stadtwerke München; 3,90 m).

Bei der U20-EM verpasste Lavinja Jürgens (TSV Kranzegg) eine Medaille im Hochsprung als Vierte nur knapp. National war die 19-Jährige abermals eine Klasse für sich: Sie wiederholte ihren Vorjahreserfolg. Nach übersprungenen 1,81 Meter im zweiten Versuch wollte es die Titelverteidigerin wissen. Sie ließ eine neue persönliche Bestleistung unter freiem Himmel von 1,85 Meter auflegen. Im schwedischen Boras hatte sie jüngst 1,84 Meter überflogen. Sie probierte sich dreimal vergeblich an der Höhe. Mit 1,74 Meter belegte Maja Küßner (1. LAV Rostock) den zweiten Platz, Rang drei gab es höhengleich für Jara Ellinger (TSG 1845 Heilbronn).

Talea Prepens mit starkem Schlussspurt

Sie ist schnell – und das vor allem auf der zweiten Rennhälfte: Schon am ersten Wettkampftag überzeugte Talea Prepens (TV Cloppenburg) über 100 Meter mit dieser besonderen Stärke. Sie holte DM-Silber. Das Vertrauen in diese Stärke verhalf ihr im 200 Meter-Finale zu einem grandiosen Schlussspurt, der Gold wert war. "Ich möchte gern eine niedrige 24er-Zeit laufen. Ich liebäugle auch etwas mit einer 23 vor dem Komma", gab die U18-Weltmeisterin von 2017 am Vortag einen Ausblick auf die 200 Meter. Mit der Siegerzeit von 24,01 Sekunden dürfte sie also nicht ganz unzufrieden gewesen sein. Die weiteren Medaillen gingen an Christin Bischoff (TV Wattenscheid 01; 24,35 sec) und Skadi Schier (LC Cottbus; 24,48 sec).

Ein spannendes Duell um den Titel lieferten sich Katrin Marx (LC Rehlingen) und Johanna Beck (LG Karlstadt-Gambach-Lohr) über 2.000 Meter Hindernis. Erst am letzten Wassergraben sollte die Entscheidung fallen. Während bei Johanna Beck die Kräfte schwanden, hatte Katrin Marx noch ein paar mehr Körner, um den Sieg in 6:44,13 Minuten einzufahren. Auf den zweiten Platz kam Beck (6:54,35 min). Den Kampf um die Bronzemedaille gewann Daria Michel (TuS Traunreut; 7:03,84 min).

Anna Jablonski besser als in Boras

Bei der U20-EM in Boras zeigte sich Hürdensprinterin Anna Jablonski (TSV Glücksburg 09) enttäuscht über ihre Vorlaufzeit von 14,07 Sekunden. In Ulm machte es die 19-Jährige besser. "Ich wollte jetzt noch mal eine gute Zeit laufen." Das gelang ihr im Finale, das sie in guten 13,80 Sekunden gewann. Sie freute sich riesig über den Titelgewinn. "Das Gefühl ist unbeschreiblich, ich kann es immer noch nicht fassen. Der Lauf hat sich sehr rund angefühlt. Ich bin über die Hürden geflogen", sagte sie nach ihrem erfolgreichen Auftritt.

Bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin (3./4. August) wäre sie gern an den Start gegangen, doch sie hat andere Pläne. "Ich habe gerade mein Abitur gemacht und werde jetzt eineinhalb Monate durch Australien reisen", nannte Anna Jablonski den Grund für ihren Nichtantritt. Den Vize-Titel sicherte sich Wencke Griephan (LAV Ribnitz-Damgarten/Sanitz; 14,06 sec) vor Amelie Braun (CLV Siegerland; 14,15 sec).

Dritter DM-Titel in Folge für Samantha Borutta

Hammerwerferin Samantha Borutta (TSG Mutterstadt) tastete sich langsam an die 60-Meter-Marke heran. Im vierten Durchgang standen für die U20-Vize-Europameisterin 59,90 Meter im Protokoll. Eine Steigerung sollte folgen. Im sechsten und letzten Versuch wuchtete sie ihren Vier-Kilo-Hammer auf die Tagesbestweite von 60,30 Meter. "Ich hatte ein bisschen mehr von mir erhofft", sagte die 18-Jährige, deren Bestleistung bei 63,78 Meter steht. Dass die gewünschte Weite nicht kam, lag an technischen Problemen. "Ich bin nur schwer in den Wettkampf reingekommen. Die Würfe waren nicht ganz sauber", erklärte sie. Ihr dritter Meistertitel in Folge stimmte Samantha Borutta dann doch etwas versöhnlich. Zweite wurde Nancy Randig (SWC Regensburg; 57,44 m), Dritte Henriette Heinichen (TuRa Braunschweig; 55,22 m).

Im letzten und sechsten Durchgang nahm die Diskus-Konkurrenz richtig an Fahrt auf. Die bis dahin viertplatzierte Selina Dantzler (LG Stadtwerke München) schob sich mit 49,00 Metern auf den zweiten Rang vor und verdrängte Lokalmatadorin Antonia Kinzel, die aber wiederum mit 50,90 Meter stark konterte und die Spitzenposition übernahm. Sollte der Titel an Ulm gehen? Als Letzte der Konkurrenz stieg Michelle Santer (SV Preußen Berlin) in den Ring. Die U20-EM-Teilnehmerin brachte ihre Ein-Kilo-Scheibe ordentlich auf Touren, so dass diese bei 51,39 Meter landete und ihr den DM-Titel bescherte. Silber und Bronze gingen so an Kinzel und Dantzler.

WEIBLICHE JUGEND U18

 

Foto-Finish im 100 Meter-Finale

Es war ein enges, ein spannendes Finale auf der Sprintgeraden: Zeitgleich erreichten Sina Kammerschmitt (TG Worms) und Tamila Markgraf (LAC Berlin) über 100 Meter in 11,85 Sekunden das Ziel. Die Wormserin war einen Hauch schneller und sicherte sich den Titel. Ebenfalls unter der Zwölf-Sekunden-Marke blieb die drittplatzierte Lea Katzmarski (Erfurter LAC; 11,94 sec).

Ganz souverän zum 400-Meter-Titel: In ihrem ersten U18-Jahr gelang Justine Wehner (SC Magdeburg) gleich die Titel-Premiere. Ihre Siegeszeit von 54,92 Sekunden war die zweitschnellste Zeit, die sie je über die Strecke gelaufen ist. "Die 400 Meter sind extrem anstregend. Ich bin richtig gut aus dem Block gekommen und schnell angegangen. Das ist einfach ein schönes Gefühl, gewonnen zu haben", freute sich eine sichtlich erschöpfte Langsprinterin. Die weiteren Plätze belegten Lysann Helms (LAV Hamburg-Nord; 56,31 sec) und Anna Rintelmann (LAZ PUMA Rhein-Sieg; 56,68 sec).

Im Vorjahr war Anna Schlagenwerth (TV Gladbeck 1912) noch Vierte über 400 Meter Hürden. In ihrem zweiten U18-Jahr gelang ihr nun der große nationale Coup. Sie gewann in 60,64 Sekunden vor U18-EM-Halbfinalistin Anastasia Vogel (TV Wattenscheid 01; 60,84 sec) und Vivienne Morgenstern (Dresdner SC 1898; 61,46 sec).

Lisa Hausdorf mit dem schnellsten Kick

An Abwesenheit der Jahresschnellsten Sophia Volkmer (TV Wetzlar), die vor wenigen Tagen Gold beim Europäischen Olympischen Jugendfestival in Baku (Aserbaidschan) geholt hatte, setzten sich über 800 Meter andere Athletinnen in Szene. Es gewann Valerie Koppler (TV Munzingen; 2:13,12 min) vor Marie Winse (TV Wattenscheid 01; 2:14,61 min) und Lucia Sturm (TSV Moselfeuer Lehmen; 2:14,64 min).

Auf der Schlussrunde sollte sich der DM-Titel über 1.500 Meter entscheiden. Bis dahin lag das Feld mit den zwölf Teilnehmerinnen noch eng zusammen. Die Jahresschnellste Lisa Hausdorf (AG Hamburg West) forcierte auf den letzten 400 Metern das Tempo, das die Schalkerinnen Amelie Klug und Clara Braun mitgehen konnten. Eingangs der Zielgeraden konnte die U20-EM-Teilnehmerin aus Hamburg nochmals zulegen und holte sich souverän in 4:41,84 Minuten den Titel. Dahinter kämpften die Schalkerinnen um Silber und Bronze: Amelie Klug (4:45,58 min) entschied das Vereinsduell vor Clara Braun (4:45,88 min).

Mit ausgestreckten Armen überquerte Olivia Gürth (Diezer TSK Oranien) über 1.500 Meter Hindernis die Ziellinie. Mit ihrer schnellen Siegerzeit von 4:48,14 Minuten katapultierte sie sich an die Spitze der nationalen Bestenliste. Die Jahresschnellste sowie Vorjahressiegerin Alisia Freitag (TSG Esslingen) kam in 4:49,27 Minuten auf den zweiten Platz. Charlotte Römer (LAZ Ludwigsburg; 4:57,00 min) wurde Dritte.

Janne Ohrt springt zur zweiten DM-Medaille

Plötzlich brandete auf der Tribüne riesiger Jubel auf. Er galt Nicola Kondziella (TV Wattenscheid 01), die im fünften Durchgang ihre Bestleistung im Weitsprung auf 6,10 Meter steigerte und sich auf die Spitzenposition vorschob. Das pushte wiederum Janne Ohrt (MTSV Hohenwestedt), die zuvor die Führung mit 6,03 Meter inne hatte und nun mit neuer Bestmarke von 6,19 Meter stark konterte. Das reichte, um sich ihren ersten DM-Titel im Weitsprung zu sichern. Nach Bronze am Vortag im Stabhochsprung war dies bereits ihre zweite DM-Medaille. "Ich hatte mir im Vorfeld kein bestimmtes Ziel gesetzt, um dann nicht enttäuscht zu sein, wenn es nicht klappt. Mit dem Titelgewinn hatte ich nicht gerechnet", sagte die 16-Jährige, die sich im Wettkampf nervenstark zeigte. Bronze ersprang sich Benita Kappert (SC Wentorf; 6,01 m).

Gleich im ersten Versuch schickte Josefa Schepp (TSV Bayer 04 Leverkusen) ihren Speer auf 52,51 Meter. Damit stieß die 16-Jährige in neue Spähren vor und steigerte ihre Bestleistung mal eben um mehr als sechs Meter! "Der Wurf hat sich schon beim Abwurf anders angefühlt. Ich habe gesehen, dass er gut geflogen ist. Als ich die Weite hörte, habe ich mich wahnsinnig gefreut. Ich konnte es in dem Moment nicht fassen. Die weiteren Versuche kamen nicht an diese Weite heran, ich habe sie deshalb ungültig gemacht", erklärte die neue Titelträgerin und zugleich Jahresbeste der U18. Mit 51,06 Metern holte Lilly Urban (LG Eintracht Frankfurt) Silber, Alyssa John (SC Potsdam) gewann mit 50,04 Metern Bronze.

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