Elfter WM-Titel für Allyson Felix, DLV-Staffel auf Rang sechs
Bei der WM in London haben am Sonntag die USA über 4x400 Meter der Frauen dominiert. Das DLV-Quartett erreichte bei der ersten Finalteilnahme seit 2009 Rang sechs.
Es war der abschließende Wettbewerb bei der WM in London (Großbritannien) mit DLV-Beteiligung. Erstmals seit 2009 stand wieder eine 4x400 Meter Staffel der Frauen in einem WM-Finale. Mit einem lautstarken "Auf geht´s Ruth" machten sich Svea Köhrbrück (SCC Berlin) und Lara Hoffmann (LT DSHS Köln), die nicht im Finale zum Einsatz kamen, von der Tribüne aus bemerkbar, als die Finalistinnen in den Startblock gingen. Und Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg) lief anschließend eine gute Runde. An Position zwei kam die genesene Laura Müller (LC Rehlingen) nach ihrem krankheitsbedingt verpassten Einzelstart noch einmal zum Einsatz und übergab das Staffelholz als Vierte an Nadine Gonska (MTG Mannheim).
Mit einem schnellen Anfangstempo zogen Nigeria und Frankreich vorbei und machten sich vor der DLV-Athletin breit, die deshalb nicht mehr zum Endspurt ansetzen konnte. Bei ihrem Debüt auf ganz großer Bühne trug dann Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim) das Staffelholz als Sechste ins Ziel (3:27,45 min). Die 20-Jährige verausgabte sich so sehr, dass sie danach minutenlang auf dem Boden lag.
Ihren insgesamt elften WM-Titel gewann Allyson Felix mit der US-Staffel, die das Rennen in 3:19,02 Minuten dominierte. Großbritannien sicherte sich zur Freude des Publikums Silber (3:25,00 min), Bronze ging an Polen (3:25,41 min). Allyson Felix ist damit in der Kategorie WM-Gold mit Usain Bolt gleichgezogen. Mit insgesamt 16 WM-Medaillen hat die US-Athletin außerdem insgesamt soviel Edelmetall gewonnen, wie niemand sonst.
STIMMEN ZUM WETTKAMPF
Ruth Sophia Spelmeyer (VfL Oldenburg)
Wir waren wieder im Finale und sind sechstbeste Staffel in der Welt geworden. Damit haben wir schon etwas erreicht. Aber natürlich wären wir gerne etwas schneller gelaufen. Wenn man als Fünfte ins Finale einzieht, denkt man darüber nach: Vielleicht kann man nah ans Podium ranlaufen. Von daher haben wir ein lachendes und ein weinendes Auge. Wir haben einen Fingerzeig Richtung nächstes Jahr gesetzt, wollen voll angreifen und uns möglichst mit Edelmetall bekleiden.
Laura Müller (LC Rehlingen)
Es war für uns alle eine spannende Angelegenheit. Wir haben alle unser Bestes gegeben. Ich habe mich gut gefühlt. Damit sollten wir zufrieden sein. Beim Reinlaufen bin ich leider ein wenig aus meinem Schritt rausgekommen. Das es eng war und wir dabei, ist aber schon eine gute Sache. Hinten raus habe ich versucht, zu kämpfen. Für mich war es eine schöne Sache, dass ich noch an der WM teilnehmen konnte. Dennoch bleibt auch ein bitterer Beigeschmack. Ich hatte mir das im Vorfeld alles ganz anders vorgestellt. Es ist ein bittersüßer Abschied von der WM.
Nadine Gonska (MTG Mannheim)
Dass wir hier im WM-Finale gestanden haben, war etwas Großes. Als wir ins Stadion gekommen sind, bei der Kulisse. Das ist eine andere Welt. Es hat unheimlich Spaß gemacht, hier zu rennen. Mit meinem Rennen bin ich nicht zufrieden, weil ich meinen Schlussspurt nicht richtig durchziehen konnte. Ich war eingekesselt. Die Nigerianerin ist an mir vorbeigerannt. Mitzugehen wäre zu schnell gewesen. Auch die Französin hat zu gemacht. Ich habe gemerkt, dass es etwas ganz anderes ist, als auf seiner eigenen Bahn im Einzel zu rennen. Man muss sich durchkämpfen. Das und noch viel mehr nehme ich mit. Auch wenn wir im ersten Moment vielleicht etwas enttäuscht sind. Ich bin jetzt schon stolz auf uns und es war eine sehr wertvolle Erfahrung.
Hannah Mergenthaler (MTG Mannheim)
Es war ein wunderschönes Erlebnis auch das Vertrauen geschenkt zu bekommen, im Finale laufen zu dürfen. Mit dem Platz sind wir alle nicht ganz zufrieden. In Berlin machen wir es besser.
