| U23-DM Heilbronn

Kranz, Montag, Otchere: Trio empfiehlt sich für Berlin

Drei EM-Normen für die Titelkämpfe in Berlin durch die Sprinter Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar/10,24 Sekunden) und Jennifer Montag (TSV Bayer Leverkusen/11,33) sowie Stabhochspringerin Jaqueline Otchere (MTG Mannheim/4,45) und viele weitere gute Leistungen haben am Samstag den ersten Tag der deutschen U23-Meisterschaften in Heilbronn geprägt.
Thorsten Eisenhofer

Nach dem ersten Halbfinale über 100 Meter in der männlichen U23 war die Überraschung im Frankenstadion in Heilbronn groß. Bei 10,24 Sekunden war die Uhr stehen geblieben, eine Hundertstelsekunde unter der Norm für die Heim-EM in Berlin (10,25). Stimmte die Zeit? Wie war der Wind? Kurze Zeit später konnte Kevin Kranz (Sprintteam Wetzlar) jubeln. Die Zeit wurde bestätigt, der Wind war im Rahmen des Erlaubten (+1,6 m/sec).

Als fünfter deutscher Sprinter lief der Hesse die EM-Norm, steht nun auf Rang drei der nationalen Bestenliste. „Ich wollte eine Zeit im Bereich von 10,30 Sekunden laufen, dass es mit der Norm geklappt hat, ist natürlich umso schöner“, sagte Kranz, der sich im Finale in 10,35 Sekunden den Titel sicherte. Sein weibliches Pendant Jennifer Montag erfuhr erst Minuten nach dem Zieleinlauf und dem Meistertitel über 100 Meter von dem geknackten Richtwert für Berlin.

Jennifer Montag in 11,33 Sekunden

11,37 Sekunden wurden angezeigt, auf 11,33 Sekunden wurde die Zeit schließlich noch korrigiert. „Das ist der Wahnsinn“, sagte die 20-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen. „Ich bin nicht so gut in das Jahr hereingekommen, aber die Norm war immer ein Ziel.“ Nach einem schwierigen Winter mit vielen Wehwechen und Krankheiten scheint der Sommer nun umso besser werden zu können für die Athletin von Hans-Jörg Thomaskamp. Die Favoritin Lisa-Marie Kwayie (Neukölner SF) war nach einem Fehlstart im Vorlauf ausgeschieden.

Für die dritte EM-Norm sorgte Stabhochspringerin Jacqueline Otchere. Sie hatte sich in diesem Jahr schon bis auf fünf Zentimeter an den Richtwert für Berlin herangearbeitet. Sie überflog im ersten Versuch 4,45 Meter, war danach überglücklich: „Der Titel war das Ziel. Es ist natürlich toll, dass ich die Norm auch gepackt habe“, sagte die Mannheimerin. Sie ist die zweite deutsche Springerin nach Anjuli Knäsche, die den Richtwert abgehakt hat. Otchere will nun in den kommenden Wochen im Kampf um die EM-Tickets gerne „noch ein paar Zentimeter draufpacken.“ Dabei springen ihre Konkurrentinnen mit deutlich mehr Schritten Anlauf als Ochtere (zwölf Schritte).

Annika Marie Fuchs verlängert Anlauf

Als der Speerwurf-Wettbewerb bei der weiblichen U23 vorbei war, maß Annika Marie Fuchs (SC Potsdam) erstmal ihren Anlauf nach. „Ich habe den Anlauf während des Wettkampfes um zwei, drei Meter verlängert, dass mache ich öfter, wenn es gut läuft“, sagte die neue deutsche Meisterin. Sie gewann den Wettbewerb mit 56,59 Metern – und fast acht Metern Vorsprung. „Ich habe lange dafür gekämpft, kann es noch gar nicht fassen“, sagte die 21-Jährige.

Es war nicht nur ihr erster deutscher Meistertitel überhaupt, sondern auch eine neue Bestleistung. Die alte hatte bei 53,97 Metern gestanden, in dieses Jahr war sie sogar „nur“ mit 51,34 Metern gestartet. „Ich habe die ganze Zeit schon gespürt, dass ich so weit werfen kann, konnte es nur bisher noch nicht abrufen“, sagte Fuchs.

Sophie Weißenberg möchte noch weiter kommen

Den Weitsprung der weiblichen U23 gewann Sophie Weißenberg (SC Neubrandenburg) mit 6,37 Metern. „Ich wäre gerne noch ein bisschen weiter gesprungen, aber ich bin bei meinen guten Sprüngen vorm Brett abgesprungen und habe meine neue Technik nicht umsetzen können und wieder nur die Beine nach vorne geworfen“, sagte die 21-Jährige, die sich als Siebenkämpferin sieht, die auch sehr gerne Weitsprung macht. 6,50 Meter peilt sie in diesem Jahr noch an. Mit dem Titel, den sie vor der lange führenden Malina Reichert (Hamburger SV) gewann, und der Saisonbestleistung war sie sehr zufrieden.

Sehr zufrieden war auch Diskussiegerin Julia Ritter (TV Wattenscheid 01), die mit 54,42 Metern und über fünf Metern Vorsprung gewann. „Bei einer Meisterschaft zählt nur der Titel“, sagte Ritter, die erstmals in der Altersklasse U23 auf dem obersten Siegerpodest stand. „Jetzt bin ich Deutsche Meisterin der U20 und der U23, jetzt fehlt nur noch der Titel bei den Frauen. Aber dafür habe ich noch einige Jahre Zeit, ich bin ja noch jung.“

Lucas Mihota testet für Tampere

Den Hochsprung der männlichen U23 gewann Lucas Mihota (LG Stadtwerke München) mit 2,15 Metern. Der Teilnehmer der U20-WM scheiterte anschließend dreimal an 2,20 Metern – was eine neue Bestleistung gewesen wäre. „Ich bin mit der Höhe zufrieden. Klar wäre eine neue Bestleistung toll gewesen, aber ich bin froh, schmerzfrei gesprungen zu sein“, sagte Mihota, bei dem in diesem Jahr, wie er es nannte, „viel los im Fuß gewesen ist“.

Das Diskuswerfen der männlichen U23 war das erwartete Duell zwischen Clemens und Henning Prüfer (SC Potsdam). Der ein Jahr ältere Henning siegte schließlich mit 61,26 Metern vor Clemens (60,40 m). „Ich bin nicht gut in den Wettkampf gekommen, aber Titel und Weite stellen mich zufrieden“, sagte der Sieger. Der Gewinner im Weitsprung war Gianluca Puglisi (Königsteiner LV) mit 7,75 Metern. „Ich bin mit dem Titel zufrieden, es war ja meine letzte Chance in der Altersklasse U23, einen zu gewinnen“, sagte Puglisi. Ein bisschen weiter („So 7,85 hätte ich gern geschafft“) wäre der Hesse allerdings gerne gesprungen.

Die Titel über 5.000 Meter sicherten sich Devin Meyrer (LG Kreis Ahrweiler) in 14:48,99 Minuten und Leah Hanle (TSV Holzelfingen) in 16:55,99 Minuten.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link https: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate>Ergebnisrubrik...

 

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