Die Fachtagung der Leichtathletik-Lehrwarte am 18. und 19. November in Mainz war auf unterschiedlichen Ebenen geprägt durch eine breite Diskussion. Die Arbeitsfelder von Bildung, Wissenschaft und Lehre in den Landesverbänden und im DLV wurden im Rückblick und in ihrer Zukunftsbedeutung ausführlich besprochen.
In seiner Begrüßung thematisierte Fred Eberle, DLV-Vizepräsident Lehre, Bildung und Wissenschaft, die Leichtathletik in der Gesellschaft und öffentlichen Wahrnehmung. Der Strukturwandel wirkt bis in die verschiedenen Aufgabenfelder der DLV-Lehre bzw. -Akademie hinein.
Die Berichte der Lehrwarte der Landesverbände zeigten die vielfältigen Lehrtätigkeiten auf: Viele neue C-Trainer in den Bereichen Kinderleichtathletik, Leistungs- und Breitensport konnten ausgebildet werden. In den Berichten der Mitglieder des DLV-Bundesausschusses standen die Themenschwerpunkte „Ehrenkodex innerhalb des Lizenzerwerbs“, „Bedeutung des Kinderschutzes“ und „Beispiele zu länderübergreifenden Aus- und Fortbildungen“ im Mittelpunkt.
In den Berichten wurde auch die Position des Bundesausschuss zur U16-DM angesprochen. Für die DLV Jugend nannte Dominic Ullrich eine Vielzahl von Aktivitäten der Jugendlehre, die Broschüre Wettkampfsystem Kinderleichtathletik, die Zusammenarbeit mit dem Behindertensportverband, Filme zu Disziplinen der Kinderleichtathletik und den Orientierungsplan Leichtathletik im Ganztag.
Planung der kommenden Ausbildung
Der Direktor der DLV-Akademie Dr. Wolfgang Killing schlug vor, die zentralen B- und A-Trainer-Ausbildungen alle drei Jahre durchzuführen und stieß damit auf Zustimmung aus den Landesverbänden. Damit ist die nächste A-Trainer-Ausbildung für 2018, die nächste B-Trainer-Ausbildung für 2019 geplant. Bis dahin soll die Digitalisierung der Ausbildung weiter fortschreiten. Der Hessische Verband stellte ein neues B-Trainer-Ausbildungs-Konzept zur Diskussion, das Hospitationen bei den Landes-Disziplintrainern in den Mittelpunkt stellt.
Für das kommende Jahr sind eine Reihe von Fortbildungs-Veranstaltungen geplant, u. a. die Wurfkonferenz in Kienbaum, an der auch der Weltverband IAAF Interesse hat.
Neue Lehrmaterialien
An der Auslandstrainerakademie werden erneut zwölf Studenten aus Asien, Afrika und Südamerika ausgebildet. Die Curricula des DLV bedürfen einer Überarbeitung um die Auflagen des DOSB (u. a. Trainer-Ehrenkodex, Ausbildungsstunden zur Prävention gegen sexualisierte Gewalt) einzuarbeiten. Frank Müller vom Philippka Verlag stellte das Konzept einer Online-Akademie vor, die – vom Auswärtigen Amt finanziert – zeitnah für die Studenten und Absolventen der Auslandstrainerakademie eingerichtet wird und später auch für die DLV-Trainer-Aus- und -Fortbildung genutzt werden kann.
Nach Abschluss der Lehrbuchserie „Jugendleichtathletik Aufbautraining“ konnte in diesem Jahr das Buch „Sportwissenschaftliche Aspekte des Hochsprungs“ von den Autoren Wolfgang Killing, Jörg Böttcher und Jan-Gerrit Keil herausgebracht und beim Kölner Hochsprungsymposium vorgestellt werden. Die DLV-Akademie berichtet über die Vorarbeiten zum Buch Jugendleichtathletik U16 Grundlagentraining (bisher Schülerleichtathletik), das unter neuem Titel von W. Killing komplett neu bearbeitet und 2017 veröffentlicht werden soll.