| Pfungstadt

W90-Weltrekord über 800 Meter für Melitta Czerwenka-Nagel

Saarbrückens Seniorenläuferin Melitta Czerwenka-Nagel ist auch über 800 Meter weltrekordverdächtig. Am Mittwochabend stellte die 90-Jährige in Pfungstadt eine neue Bestmarke auf. Über 1.500 Meter zeigte sich Homiyu Tesfaye erstmals in diesem Sommer.
Manuel Keil / alex

In ihrem zweiten Wettkampf der Saison am Mittwoch beim Abendsportfest in Pfungstadt startete die Saarbrücker Seniorenläuferin Melitta Czerwenka-Nagel erstmals über die 800-Meter-Distanz. Nach ihrem W90-Weltrekord über 400 Meter vor wenigen Wochen schaffte sie auch hier eine neue Rekordmarke.

Die bisherige Bestmarke über 800 Meter in der Altersklasse W90 stand bei einer Zeit von 5:44,50 Minuten, gelaufen von der US-Amerikanerin Colleen Milliman vor zwei Jahren. Gerechnet hatte die 90-Jährige Melitta Czerwenka-Nagel (LAG Saarbrücken) mit einer Zeit von etwa 5:20 Minuten, es wurde aber wie schon bei ihrem 400-Meter-Rekord erneut deutlich schneller. Von Beginn an spulte sie konstant 200-Meter-Abschnitte in 75 bis 76 Sekunden ab und kratzte sogar an der Fünf-Minuten-Marke. Unter dem Beifall der Zuschauer stoppte die Uhr im Ziel bei 5:01,35 Minuten.

Da war selbst die Frauensiegerin Jessica Hull (Australien, 2:06,71 min) beeindruckt und kam wenig später zum Gratulieren und für ein gemeinsames Foto vorbei. Sie hatte jüngst beim ISTAF in Berlin einen Ozeanienrekord über 1.500 Meter aufgestellt.

Zahlreiche Glückwünsche

„Ich bin total zufrieden mit der Zeit und hätte auch diesmal nicht gedacht, dass es so schnell wird. Das war ja erst mein zweiter Wettkampf nach der langen Pause. Der Lauf gibt mir jetzt wieder Sicherheit“, strahlte Melitta Czerwenka-Nagel, nachdem sie zahlreiche weitere Glückwünsche entgegen genommen hatte.

Am Vortag hatte sie noch ein wenig an sich selbst gezweifelt, als die Beine sich schwer anfühlten. Ein Lavendelbad schaffte wie schon vor den 400 Metern Abhilfe. „Erstens schläft man danach gut, und zweitens entspannt man am ganzen Körper“, verriet sie ihr Geheimnis.

Homiyu Tesfaye über 1.500 Meter

Voll des Lobes war sie nach ihrem ersten Start in Pfungstadt für die Veranstalter. „Das war ein sehr schöner Wettkampf. Was mich am meisten freut, ist, dass am Schluss so viele junge Leute zu mir gekommen sind.“ In Pfungstadt hat sie auf jeden Fall zahlreiche neue Fans und Bewunderer hinzugewonnen, die ihr die Daumen drücken, wenn sie im nächsten Jahr auch wieder die 1.500 Meter laufen möchte.

Über 1.500 Meter zeiget sich in Pfungstadt auch Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankfurt). In seinem ersten Bahnrennen in der Freiluftsaison setzte sich der WM-Fünfte des Jahres 2013 entspannt in 3:44,67 Minuten durch.

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