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Team-Silber und -Bronze für deutsche Geher in Podebrady

Ein spannender Kampf um das dritte deutsche Olympia-Ticket trug am Sonntag bei der Team-EM der Geher in Podebrady zum größten deutschen Erfolg bei: Nathaniel Seiler, Karl Junghannß und Carl Dohmann holten mit der 50-Kilometer-Mannschaft die Silbermedaille. Über 20 Kilometer führte der Deutsche Meister Nils Brembach das DLV-Team zu Bronze.
Silke Bernhart

Von Spannung und Kampfgeist geprägt war aus deutscher Sicht am Sonntag bei der Team-EM in Podebrady besonders der 50-Kilometer-Wettbewerb der Männer. Vom ersten Schritt an wurde klar: Hier will Karl Junghannß (Top Team Thüringen) alles daransetzen, um sich noch den dritten deutschen Olympia-Startplatz zu sichern. Da der WM-Siebte Carl Dohmann (SCL Heel Baden-Baden) und Jonathan Hilbert (LG Ohra Energie) mit DM-Gold in herausragender Zeit zwei Startplätze für sich beanspruchen können, ging es im direkten Duell mit dem Deutschen Vizemeister Nathaniel Seiler (TV Bühlertal) um das letzte deutsche Ticket.

Karl Junghannß machte von Beginn an Druck und führte sogar bis Kilometer 43 das Feld an – dann aber schwanden die Kräfte. Aufgeben? Keine Option. Zwar musste er Runde um Runde Athleten an sich vorbeiziehen lassen, darunter schließlich auch Nathaniel Seiler, der beim Sieg des Spaniers Marc Tur (3:47:40 h) in 3:51:48 Stunden Sechster wurde. Karl Junghannß steckte aber nicht auf und kämpfte sich schließlich als Achter in 3:52:07 Stunden ins Ziel.

Das deutsche Olympia-Duell trug auch für die Teamwertung Früchte, für die die Platzierungen von drei Startern einer Nation addiert wurden: In 3:52:58 Stunden machte Carl Dohmann als Zehnter die Silbermedaille für das DLV-Team nur einen Platzierungspunkt hinter Italien perfekt.

Nils Brembach überzeugend

Die beste Leistung im Wettbewerb über 20 Kilometer der Männer ging auf das Konto von Nils Brembach (SC Potsdam). Der Deutsche Meister absolvierte ein gleichmäßiges Rennen mit einem Kilometer-Schnitt wenig über 4:00 Minuten. Erst gegen Ende des Wettbewerbs musste er etwas vom Tempo gehen. Dennoch konnte er seinen zehnten Platz verteidigen, den er ab Kilometer 17 innehatte, und kam sogar in 1:20:52 Stunden bis auf zehn Sekunden an seine fast vier Jahre alte Bestzeit heran. Zudem hat er nun auch im Olympia-Jahr die Olympia-Norm (1:21:00 h) unterboten.

Der WM-Vierte Christopher Linke (SC Potsdam) musste am Sonntag seinen Streckenrekord aus dem Jahr 2017 (1:18:59 h) an Perseus Karlström (1:18:54 h) abtreten. Nur zu Beginn konnte er in der Verfolgergruppe hinter dem zunächst enteilten Türken Salih Korkmaz (1:20:10 h; 7.) das Tempo des Schweden mitgehen, ab der Hälfte des Rennens kämpfte er sich mehrere Kilometer durch eine Schwächephase. Auf Platz 13 sprang in 1:22:20 Stunden immerhin noch eine Saison-Bestleistung heraus, der erhoffte Befreiungsschlag auf dem Weg nach Tokio aber blieb aus.

Auch Leo Köpp (LG Nord Berlin; 1:23:44 h) und Hagen Pohle (SC Potsdam; 1:24:49 h) konnten im Vergleich zu den Deutschen Meisterschaften Mitte April in Frankfurt nicht die erhoffte deutliche Steigerung zeigen, die nötig gewesen wäre, um sich in Podebrady für einen Olympia-Start zu empfehlen. Einen Erfolg gab es dafür in der Mannschaftswertung: Hinter den dominanten Spaniern (9) und Italien (24) holten die deutschen 20-Kilometer-Geher Team-EM-Bronze (44).

U20-Talente mit dem Team auf Platz fünf

Einen fünften Platz mit der Mannschaft belegten die DLV-Geherinnen der weiblichen U20, die aus Podebrady zwei Bestleistungen über 10 Kilometer mit nach Hause nehmen: Die Zwillinge Lena Riedel (49:33 min) und Sina Riedel (beide ASV Erfurt; 49:48 min) blieben auf den Plätzen neun und elf beide unter der 50-Minuten-Marke. Kleiner Wermutstropfen: Für die U20-EM-Qualifikation sind 49:00 Minuten gefordert. Alina Leipe (SC Potsdam) kam als 13. nach 51:28 Minuten ins Ziel.

Im Frauen-Wettbewerb über 20 Kilometer erwischte die Deutsche Meisterin Saskia Feige (SC Potsdam) dagegen keinen guten Tag. Als deutsche Einzelkämpferin angetreten, kämpfte sie sich nach 1:37:49 Stunden auf Rang 30 ins Ziel. Vor zwei Jahren war sie an selber Stelle fast fünf Minuten schneller gewesen.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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