| Belgrad 2022

Hallen-WM Tag 2 | Die DLV-Athletinnen und -Athleten in den Vorrunden

Drei Vorentscheidungen mit deutscher Beteiligung stehen am Samstag bei der Hallen-WM in Belgrad (Serbien) auf dem Programm. Wie sich die DLV-Athletinnen und -Athleten präsentieren? Hier finden Sie es heraus!
Martin Neumann / Julian Reus

Hallen-WM Belgrad 2022 kompakt

FRAUEN

60 Meter Hürden Vorläufe

Doppelt bitter: Zweimal fehlt Monika Zapalska eine Tausendstel zum Halbfinale

Monika Zapalska und die verflixte Tausendstelsekunde. So könnte der Titel zur Hallensaison der Wattenscheider Hürdensprinterin lauten. Bei der Hallen-DM in Leipzig verpasste sie um eine Tausendstel – dem kleinstmöglichen Abstand in der Leichtathletik – hinter Cindy Roleder ihren ersten DM-Titel. Im fünften Vorlauf der Hallen-WM in Belgrad entschied wieder eine Tausendstel zuungunsten der 27-Jährigen.

Zeitgleich in 8,17 Sekunden mit der Schwedin Julia Wennersten war Monika Zapalska ins Ziel gesprintet. Zunächst wurde die Wattenscheiderin auf Platz vier gesetzt, dann auf Rang drei, was die direkte Halbfinal-Qualifikation bedeutet hätte, dann wieder auf Platz vier. Die Tausendstel-Auswertung ergab 8,169 zu 8,170 Sekunden. Das bestätigte die nochmalige Auswertung des Zielfotos ebenfalls. Besonders bitter: Auch die Halbfinal-Qualifikation über die Zeitregel war mit 8,17 Sekunden möglich. Den sechsten und letzten Platz sicherte sich Anna Plotitsyna. Die Ukrainerin war mit 8,169 Sekunden ebenfalls die Winzigkeit der verflixten Tausendstel schneller als die DLV-Athletin.

Die schnellste Vorlaufzeit ging mit 7,91 Sekunden aufs Konto der Französin Cyréna Samba-Mayela. Am ausgelassensten jubelte Noemi Zbären. Die Schweizerin steigerte ihre Bestzeit auf 7,95 Sekunden. Kurios: Noemi Zbären gelang die Bestzeit auf Bahn acht – genau dort war ihre Landsfrau Mujinga Kambundji Freitagabend in 6,96 Sekunden sensationell zum WM-Titel über 60 Meter gestürmt. Ihre jüngere Schwester Ditaji sicherte sich in 7,97 Sekunden – auf Bahn zwei – den Halbfinaleinzug über 60 Meter Hürden.

Stimme zum Wettbewerb:

Monika Zapalska (TV Wattenscheid 01)
Ich bin eigentlich ganz zufrieden mit dem Rennen, obwohl es natürlich immer etwas schneller gehen kann. Zuerst war ich ja Vierte, dann plötzlich Dritte. Da habe ich mich natürlich richtig gefreut. Schließlich wäre ich damit direkt im Halbfinale gewesen. Jetzt bin ich natürlich enttäuscht, das Halbfinale so knapp verpasst zu haben. Schließlich hat ja nur eine Tausendstel gefehlt.

 

MÄNNER

60 Meter Halbfinale

Aleksandar Askovic verpasst Final-Coup denkbar knapp

Wie im Vorlauf am Vormittag hatte es Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München) im 60-Meter-Halbfinale erneut mit Weltrekordler Christian Coleman zu tun. Und wie im Vorlauf ließ sich der 1997 in der WM-Gastgeberstadt Belgrad geborene Sprinter von dem schnellen Konkurrenten nicht aus der Ruhe bringen. Zwar setzte sich der Weltrekordler mit 6,51 Sekunden deutlich durch. Doch mit den anderen Konkurrenten stürmte Aleksandar Askovic fast gleichauf über die Ziellinie.

Mit 6,62 Sekunden lief der Münchner in seinem Halbfinale auf Platz vier. Erst auf den letzten Metern zogen Bolade Ajomale (Kanada; 6,58 sec) und Femi Ogunode (Katar; 6,60 sec) noch am 24-Jährigen vorbei. Nur die ersten beiden der drei Halbfinals und zwei weitere Zeitschnellste mit jeweils 6,59 Sekunden buchten das Final-Ticket am Samstagabend. Mit der egalisierten Bestzeit von 6,61 Sekunden im Vorlauf und noch einmal 6,62 Sekunden im Halbfinale gelang Aleksandar Askovic in Belgrad eine starke Vorstellung. Und das gleich bei seiner Premiere auf internationaler Bühne.

Seinen Anspruch auf einen weiteren großen Titel untermauerte Marcell Jacobs. Der 100-Meter-Olympiasieger aus Italien lief mit 6,45 Sekunden und einer brillanten zweiten Rennhälfte die schnellste Zeit der Halbfinals. Dahinter folgte zeitgleich das US-Duo Marvin Bracy und Christian Coleman mit 6,51 Sekunden. In der Endabrechnung der drei Halbfinals belegte Aleksandar Askovic mit 6,62 Sekunden Platz zehn.

Stimme zum Wettkampf:

Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München)
Ich habe mir im Halbfinale eine noch etwas bessre Zeit erhofft. Aber am Ende war es ein sehr schöner Lauf. Die Atmosphäre vor dem Start war geil, als der Sprecher erwähnt hat, dass ich aus Belgrad stamme. Das hat mich noch einmal gepusht. Insgesamt bin ich zufrieden mit den beiden Rennen.

60 Meter Vorläufe

Aleksandar Askovic sprintet mit Bestzeit ins Halbfinale

Toller Start, enorme Beschleunigung und ein starkes Finish: Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München) zeigte im ersten 60-Meter-Vorlauf der Hallen-WM ein vom Start bis ins Ziel rundes Rennen. In seiner Geburtsstadt Belgrad stellte der 24-Jährige in 6,61 Sekunden seine Bestzeit ein und sicherte sich als Zweiter problemlos einen Platz im Halbfinale am Samstagabend.

Der Sprint-Aufsteiger des Winters ließ sich auch nicht von seinem schnellen Nebenmann aus der Ruhe bringen. Denn kein Geringer als Hallen-Weltrekordler Christian Coleman gab nach Dopingsperre sein internationales Comeback. Mit 6,51 Sekunden setzte sich der US-Sprinter durch und konnte sogar auf den letzten 15 Metern den Fuß vom Gaspedal nehmen.

Damit erzielte der Weltrekordler die zweitschnellste Vorlaufzeit. Flotter war nur sein Landsmann Marvin Bracy, der seine Bestzeit auf 6,46 Sekunden steigerte. 100-Meter-Olympiasieger Marcell Jacobs (Italien) gewann seinen Vorlauf in 6,53 Sekunden. Aleksandar Askovic lief mit 6,61 Sekunden die elftschnellste Zeit der sieben Vorläufe.

Stimme zum Wettbewerb:

Aleksandar Askovic (LG Stadtwerke München)
Ich habe mein Ziel Halbfinale erreicht und bin super zufrieden mit der Zeit. Mein Fanklub mit Familie und Freunden aus Belgrad ist natürlich auch vor Ort. Ich freue mich riesig auf das Halbfinale heute Abend. Vielleicht kann ich da noch ein paar Hundertstel schneller laufen, das wäre natürlich super.

 

1.500 Meter Vorläufe

Robert Farken diktiert das Tempo und zieht ins Final ein

Nach etwa der Hälfte des 1.500-Meter-Vorlaufs übernahm Robert Farken (SC DHfK Leipzig) die Spitze des Rennens. Auf den folgenden Runden steigerte der Deutsche Meister das Tempo deutlich und nahm so als Führender die letzten 200 Meter in Angriff. Erst auf der Zielgeraden musste der Leipziger nach seinem Steigerungslauf einen Konkurrenten passieren lassen. Doch als Zweiter sicherte er sich souverän einen Platz im Finale am Sonntagabend.

Das Rennen entschied in 3:42,79 Minuten Neil Gourley für sich. Der Brite hatte auf den letzten 100 Metern die schnellsten Beine. Robert Farken folgte mit 3:43,10 Minuten und konnte auf den letzten Metern sogar noch austrudeln lassen. Der drittplatzierte Spanier Ignacioa Fontes verpasste mit 3:43,75 Minuten den Endlauf. Denn nur die jeweils zwei Schnellsten der vier Vorläufe und vier weitere Zeitschnellste kamen ins Finale.

Dazu zählen natürlich auch Weltrekordler Jakob Ingebrigtsen (Norwegen) und Ex-Weltrekordler Samuel Tefera. Mit 3:38,42 Minuten bzw. 3:37,05 Minuten lösten sie ihre Vorlauf-Aufgabe mühelos.

Stimme zum Wettbewerb:

Robert Farken (SC DHfK Leipzig)
Unterm Strich steht die Finalteilnahme. Das war das Ziel, egal auf welchem Weg. Das kann man im Vorhinein nicht planen, schließlich ist es eine Weltmeisterschaft. Es hat mit dem Finale geklappt, auch wenn das Rennen wehgetan hat. Jetzt kann ich morgen angreifen.

Hallen-WM Belgrad 2022 kompakt

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