| Budapest 2023

WM Tag 9 | Happy-End für Femke Bol und Jakob Ingebrigtsen

Mit ihrer zweiten Goldmedaille hat Femke Bol am Sonntag den Schlusspunkt hinter die WM von Budapest gesetzt. Doch noch ganz nach oben aufs Treppchen schaffte es der norwegische Laufstar Jakob Ingebrigtsen. Schon wieder auf dem vierten Platz landete Speerwerfer Julian Weber.
Jan-Henner Reitze

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Es war am Sonntag ihre siebte Stadionrunde innerhalb der WM von Budapest (Ungarn) und wohl ihre schönste. Nach ihrem Sturz im Finale der Mixed-Staffel und Gold über 400 Meter Hürden sicherte Femke Bol den Niederlanden den Titel über 4x400 Meter der Frauen (3:20,72 min). Auf der Zielgeraden gelang es der 23-Jährigen noch die vorher enteilten Jamaikanerinnen (3:20,88 min) und Britinnen (3:21,04 min) abzufangen. Als Doppel-Weltmeisterin setzte Femke Bol damit auch den Schlusspunkt hinter die Meisterschaften, für sie ein Happy-End.

Bei den Männern liefen die USA in 2:57,31 Minuten souverän vorne weg. Dieses Rennen war für Frankreich ein Happy-End, denn die französische Männerstaffel sicherte mit Landesrekord und Silber (2:58,45 min) der Austragungsnation der Olympischen Spiele im kommenden Jahr auf den letzten Drücker doch noch eine WM-Medaille in Budapest. Bronze ging an die Briten (2:58,71 min).

Doch noch Gold für Jakob Ingebrigtsen

Ein Happy-End hielten auch die 5.000 Meter der Männer bereit, für einen der Superstars der Szene, Titelverteidiger Jakob Ingebrigtsen (Norwegen). Das Rennen wurde nicht, wie so viele zuvor in diesem Sommer, eine Tempohatz. Dafür war der letzte und entscheidende Kilometer in 2:21 Minuten pfeilschnell. Das war ganz nach dem Geschmack des Titelverteidigers, der über 1.500 Meter wieder eine Niederlage hatte einstecken müssen.

Die Schlussrunde absolvierte er in 52,45 Sekunden und konnte sich so doch noch Gold auch bei dieser WM sichern (13:11,30 min), genauso wie im vergangenen Jahr in Eugene (USA). Silber bejubelte der für Spanien startende Mohamed Katir (13:11,44 min). Bronze erspurtete der Kenianer Jacob Krop (13:12,28 min). Das starke äthiopische Trio Yomif Kejelcha (13:12,51 min), Hagos Gebrhiwet (13:12,65 min) und Berihu Aregawi (13:12,99 min) ging auf den Plätzen fünf, sechs und acht leer aus.

Julian Weber wieder auf dem undankbaren vierten Platz

Für den DLV und Julian Weber (USC Mainz) blieb das Happy-End und ein Medaillenerfolg aus. Nach 15 Zentimetern bei den Olympischen Spielen in Tokio (Japan) und 1,24 Meter bei der WM im vergangenen Jahr in Eugene waren es diesmal 89 Zentimeter, die zu Bronze fehlten.

Zum dritten Mal nacheinander belegte der Speerwerfer bei einer Meisterschaft auf Weltebene den vierten Platz (85,79 m). Das erste Gold der WM-Geschichte für Indien gewann Olympiasieger Neeraj Chopra (88,17 min), die erste WM-Medaille für Pakistan überhaupt der Olympia-Fünfte Arshad Nadeem mit Silber (87,82 m). Bronze ging an den Tschechen Jakub Vadlejch (86,67 m).

Olympia-Norm für Olivia Gürth, Freiluft-Bestleistung für Christina Honsel

Nachdem sie bei den vergangenen beiden Weltmeisterschaften als Vierte knapp an Edelmetall vorbeigelaufen war, erklomm Winfred Mutile Yavi diesmal gleich den Platz ganz oben auf dem Treppchen im Finale über 3.000 Meter Hindernis. Weltrekordlerin Beatrice Chepkoech (Kenia) hatte lang für ein hohes Tempo gesorgt, bis die für Bahrain startende Athletin in der Schlussrunde an die Spitze ging und in Bestzeit von 8:54,29 Minuten zu Gold stürmte. Nur drei Athletinnen waren jemals schneller. Eine davon ist Beatrice Chepkoech, die erstmals seit 2019 wieder unter neun Minuten blieb und in 8:58,98 Minuten Silber gewann.

Bronze ging in 9:00,69 Minuten ebenfalls nach Kenia, an Faith Cherotich. Landesrekorde stellten die fünftplatzierte Alice Finot (9:06,15 min) für Frankreich, die sechsplatzierte Marusa Mismas-Zrimsek (9:06,37 min) für Slowenien und die elftplatzierte Parul Chaudhary (9:15,31 min) für Indien auf. Die nächste Steigerung gelang auch U23-Europameisterin Olivia Gürth (Diezer TK Oranien). Nach 9:24,28 Minuten im Vorlauf bedeuteten 9:20,08 Minuten neben Rang 14 außerdem Olympia-Norm (9:23,00 min).

Im Hochsprung der Frauen gewann Yaroslava Mahuchikh (Ukraine) nach zweimal Silber diesmal den Titel. Als einzige Athletin im Wettbewerb meisterte die erst 21-Jährige 2,01 Meter. Silber und Bronze gingen nach Australien, an Titelverteidigerin Eleanor Patterson und Team-Kollegin Nicola Olyslagers. Christina Honsel (TV Wattenscheid 01) ließ der Saisonbestleistung von 1,89 Metern in der Qualifikation mit 1,94 Metern eine Freiluft-Bestleistung folgen und tankte nach einer bisher durchwachsenen Sommersaison als Achte eine große Portion Selbstvertrauen.

Athing Mu gehen auf der Zielgerade etwas die Kräfte aus

Über 800 Meter schlug Titelverteidigerin Athing Mu (USA) mit 56,01 Sekunden über die erste Runde ein hohes Tempo an. Die 21-Jährige Olympiasiegerin hatte erst kurzfristig entschieden, in Budapest an den Start zu gehen anstatt die Saison abzubrechen. Auf der Zielgeraden reichten die Kräfte für den nächsten Titel aber nicht mehr ganz aus, Mary Moraa (Kenia) kämpfte sich vorbei und in 1:56,03 Minuten zu Gold. Wie schon bei den Olympischen Spielen in Tokio und der WM im vergangenen Jahr lief Keely Hodgkinson (Großbritannien; 1:56,34 min) zu Silber. Diesmal allerdings vor Athing Mu (1:56,61 min), die immerhin Bronze mit nach Hause nehmen durfte.

Im Marathon der Männer setzte sich mit Victor Kiplangat (Uganda) zum zwölften Mal nacheinander ein Athlet aus Afrika durch. In 2:08:53 Stunden war er 19 Sekunden schneller als Maru Teferi (Israel; 2:09:12 h). Bronze ging an den Äthiopier Leul Gebresilase (2:09:19 h). Haftom Welday (Hamburger Laufladen) belegte in 2:11:25 Stunden einen starken 15. Platz. Auch Johannes Motschmann (SCC Berlin) zeigte in 2:14:19 Stunden ein gelungenes Rennen und kam auf Platz 26.

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