| Sportpolitik

Sportministerkonferenz stellt Feinkonzept der Spitzensportreform vor

Gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund hat das Bundesministerium des Innern und für Heimat im Rahmen der Sportministerkonferenz Maßnahmen für die künftige Spitzensportförderung in Deutschland präsentiert. Ziel ist es, den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen, um weiterhin auf dem Niveau der Weltspitze konkurrieren zu können.
dpa / pm / svs

Die Sportminister der Länder haben ein Feinkonzept zur Reform des Spitzensports und der Förderung verabschiedet. "Der deutsche Leistungssport kann seinen Anspruch, in der Weltspitze konkurrenzfähig zu sein, derzeit ganz überwiegend nicht einlösen", hieß es in dem Beschluss vom Freitag auf einer Konferenz in Herzogenaurach. Die negativen Entwicklungen bei internationalen Wettkämpfen setzten sich trotz "einzelner Lichtblicke wie dem Gewinn der Basketball-Weltmeisterschaft" fort. Die Förderstrukturen im Spitzensport seien deshalb "grundlegend veränderungsbedürftig".

Zentrales Element des Reformprojektes, das unter der Federführung des Bundesinnenministeriums, der Länder und des Deutschen Olympischen Sportbundes entwickelt wurde, ist der Aufbau und Betrieb einer unabhängigen Sportagentur, in der Steuerung und Förderung des Spitzensports gebündelt werden. Zudem soll das Potenzialanalysesystem PotAS weiterentwickelt und in die Sportagentur integriert werden. Von der Agentur, die Ende 2025 voll arbeitsfähig sein soll, wird als ein weiterer Schritt auch das Anerkennungsverfahren für die Bundesstützpunkte übernommen.

Außerdem soll ein Spitzensportfördergesetz des Bundes flankierend für eine kontinuierliche und in der Höhe festgelegte Förderung sorgen.  Noch im Jahr 2023 soll das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) einen Gesetzesentwurf vorlegen. Zu den wichtigsten Vorhaben zählen neben der effizienteren Fördermittelvergabe die Schaffung exzellenter Rahmenbedingungen für Athleten und Athletinnen, eine bessere Bezahlung der Trainer und eine erfolgreiche Talentsichtung und -entwicklung sowie eine Entbürokratisierung.

"Meilenstein zur Weiterentwicklung des Leistungssportsystems"

Vonseiten des Bundes sei laut Beschluss der Sportministerkonferenz im Zuge der Ausarbeitung des "Feinkonzeptes" als Prämisse gesetzt worden, dass mit der Neustrukturierung zunächst keine weiteren Mittelerhöhungen in der Spitzensportförderung verbunden sein sollten. "Die im Bundeshaushalt für das Jahr 2024 derzeit vorgesehene Etat-Kürzung im Sport um 27 Millionen Euro würde sich allerdings erheblich auf die Neuausrichtung der Spitzensportförderung auswirken", betonten die Sportminister.

Thomas Weikert, Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), sagte: "Ein wichtiger Meilenstein zur Weiterentwicklung des Leistungssportsystems in Deutschland ist erreicht. Wir haben bei der Veröffentlichung des Grobkonzepts im November 2022 gesagt, dass die Spitzensportförderung in Deutschland flexibler, digitaler, innovativer und weniger bürokratisch werden soll. Diesem Ziel sind wir ein großes Stück nähergekommen."

Durch den Abbau von bürokratischen Hindernissen könnten sich Trainerinnen und Trainer wieder besser auf ihre eigentliche Aufgabe konzentrieren: Athletinnen und Athleten in die Weltspitze zu führen. "Unsere Reform des deutschen Systems zur Spitzensportförderung ist ein großer Schritt, um den deutschen Spitzensport zukunftsfest zu machen", sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser. "Wir wollen sportliche Höchstleistungen auf Top-Niveau ermöglichen. Dafür brauchen wir die besten Trainingsbedingungen, gezielte Förderung und weniger Bürokratie für die Verbände."

Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)

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