| Olympische Spiele 2016

Alle drei DLV-Hürdensprinterinnen im Halbfinale

Das haben sie gut gemacht: Nadine Hildebrand, Cindy Roleder und Pamela Dutkiewicz sind am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro geschlossen ins Halbfinale über 100 Meter Hürden eingezogen.
Pamela Ruprecht/ Silke Morrissey

Als erste DLV-Athletin war Nadine Hildebrand in Vorlauf Nummer drei an der Reihe. Die Sindelfingerin schob sich mit einer Energieleistung gegen Ende des Rennens in 12,84 Sekunden noch auf Rang zwei hinter der Britin Cindy Ofili (12,75 sec). Da die schnellsten drei Athletinnen jedes Laufs direkt für das Halbfinale qualifiziert sind, durfte sie sich über ein großes "Q" freuen.  

Einen Vorlauf später war die Europameisterin an der Reihe. Cindy Roleder entschied das Rennen wie so oft auf den letzten Metern für sich. In einem knappen Zieleinlauf kam die Leipzigerin in 12,86 Sekunden als Siegerin an und konnte Tiffany Porter (Großbritannien; 12,87 sec) und die Jamaikanerin Nickiesha Wilson (12,89 sec) hinter sich lassen.

Brianna Rollins mit der stärksten Zeit

Das deutsche Trio im Halbfinale machte im fünften Vorlauf Pamela Dutkiewicz perfekt. Die Wattenscheiderin sprintete in 12,90 Sekunden als Dritte hinter Jasmine Camacho-Quinn (Puerto Rico; 12,70 sec) und der WM-Dritten Alina Talay (Weißrussland; 12,74 sec) eine Runde weiter.

Die stärkste Zeit trommelte Brianna Rollins (USA) im letzten Vorlauf auf die Bahn: 12,54 Sekunden. Auch ihre Team-Kollegin Kristi Castlin überzeugte im ersten Lauf mit 12,68 Sekunden. Nicht am Start: die neue Weltrekordlerin Keni Harrisson, die bei den US-Trials ausgeschieden war.

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Nadine Hildebrand (VfL Sindelfingen)
Ich bin auf jeden Fall zufrieden! Ich bin froh, dass es für uns jetzt endlich losgegangen ist. Ich wollte gut ins Rennen finden, das hat super geklappt. Der Start war ausbaufähig, die erste Phase war irgendwie seltsam. Aber hinten raus wurde es richtig schön. Mein Coach hat gesagt, ich soll bis ins Ziel aussprinten, wir wollten kein Risiko gehen, sonst kommt da vielleicht doch noch jemand auf Bahn neun vorbei. Es gab nur eine Richtung: Vollgas ins Ziel. Das Rennen in Mannheim [PB 12,64 sec] habe ich noch mal gebraucht vor Rio. Gar nicht so sehr wegen der Zeit, sondern weil ich vorher in London zum ersten Mal hängengeblieben war. Ich habe gedacht: "Was machst du denn da jetzt?" Ich war total verunsichert und vor dem Rennen in Mannheim wahnsinnig aufgeregt, fast mehr als hier. 12,64 Sekunden – der Tag war super, das Wetter war super, der Rückenwind war super, da habe ich das Optimale rausgeholt. Man darf nicht erwarten, dass es immer so schnell wird. Das war da ein total krasses Gefühl, die Füße fingen richtig an zu fliegen. Im Halbfinale will ich noch mal ein Rennen machen, mit dem ich zufrieden sein kann. Im Hürdensprint ist immer alles möglich, das ist ja das Schöne an der Disziplin. Aber fürs Finale müsste ich auf den Punkt eine super Leistung bringen, das Niveau ist extrem hoch, die ein oder andere hat sicher noch nicht alles gezeigt heute.

Cindy Roleder (SC DHfK Leipzig)
Ich wollte einfach nur vorne sein – auch wenn es schließlich nur eine Hundertstel war: Ich habe gemerkt, dass ich gewonnen habe. Ich bin heute relativ nah an die Hürden gelaufen, die Bahn ist extrem schnell, das muss ich zum Halbfinale noch korrigieren, sonst kann’s sein, dass ich in eine Hürde krache. Im Vorlauf wollte ich mir mit einem Sieg eine gute Ausgangsposition fürs Halbfinale erkämpfen. Es ist gut, dass wir jetzt endlich dran waren. [Seitenblick auf Nadine Hildebrand] Nadine – wie oft waren wir jetzt hier Kaffee trinken? Wir haben irgendwie versucht, uns die Zeit zu vertreiben. Jetzt sind wir alle Drei weiter, damit können wir zufrieden sein.

Pamela Dutkiewicz (TV Wattenscheid 01)
Halbfinale, das war mein Ziel, mein Traum! Aber man weiß ja auch, wie es laufen kann bei den Hürden. Mein Heimtrainer Slawomir Filipowski und Bundestrainer Rüdiger Harksen sind leider nicht hier, aber ich hatte vor dem Rennen ein super Coaching von Volker Beck [Leitender Bundestrainer Sprint], das hat alles sehr gut funktioniert. Heute bin ich 100 Meter und sieben Zentimeter gerannt, ich habe meinen Startblock nach hinten geschoben, weil ich immer zu nah an die erste Hürde gekommen bin. Das gab Sicherheit. Ich freue mich mega, es ist super hier zu laufen, in und ums Stadion gibt es kurze Wege, die Bahn ist extrem hart, das heiße Wetter passt. Jetzt habe ich nichts mehr zu verlieren, mit dem Halbfinale habe ich mein Ziel erreicht. Mein Coach wird mich sicher gleich anrufen und mir sagen, was ich noch besser machen kann. Ich hoffe, ich kann das dann morgen umsetzen und noch mal alles rausholen.

 

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