Die DLV-Top-Kugelstoßer haben den Biberacher Marktplatz am Montagabend zum Beben gebracht - und die nächsten Weltklasse-Leistungen abgeliefert. Christina Schwanitz erzielte mit 20,60 Metern die zweitbeste Weite ihrer Karriere. Weltmeister David Storl siegte mit 21,84 Metern.
Christina Schwanitz ist in einer herausragenden Form - und das nachdem sie den Winter wegen den Folgen einer Knie-OP ausgelassen hatte. Oder ist genau diese Vorsichtsmaßnahme der Hintergrund ihrer momentanen Verfassung?
Die Europameisterin begeisterte 2.200 Zuschauer auf dem Marktplatz von Biberach mit drei Stößen jenseits der 20 Meter - und ließ sich von der Stimmung mitreißen. In Durchgang fünf gelangen der 29-Jährigen 20,60 Meter. Weiter hat sie bisher nur einmal gestoßen: Beim Meeting in Peking (China; 20,77 m) im Mai.
Begeisterung auf den Weg nach Peking mitnehmen
Im "Vogelnest" von Peking werden auch die Weltmeisterschaften ausgetragen (22. bis 30. August). Angesichts ihrer starken Leistungen wachsen Hoffnungen auf den Titel für die DLV-Athletin - zumal Titelverteidigerin und Olympiasiegerin Valerie Adams noch nicht wieder in Topform ist. Der Neuseeländerin ist aber zuzutrauen, dass sie sich noch steigert und bei der WM wieder zu hohen 20er-Weiten fähig sein wird.
Christina Schwanitz bleibt auf dem Teppich. "Ich muss so eine Weite erst einmal wieder bringen." Das Publikum aus Biberach würde die Europameisterin am liebsten mitnehmen nach Fernost. "Die Stimmung hier war einfach geil", erklärte sie. Angepeitscht von Moderatorin und Olympiasiegerin Astrid Kumbernuss rauschten Laola-Wellen durch die Menge.
Auf dem zweiten Platz landete die Chinesin Yang Gao (18,64 m) vor Landsfrau Tinqian Guo (17,44 m) und Josephine Terlecki (SC DHfK Leipzig; 17,22 m).
Diesmal 21,84 Meter für David Storl
David Storl trat zu seinem ersten Wettkampf mit einer Bestweite von mehr als 22 Metern im Gepäck an. Diese Marke hatte er beim Diamond League-Meeting in Lausanne (Schweiz) am Donnerstag erstmals übertroffen (22,20 m). Diesmal reichte es nicht ganz für eine 22 vor dem Komma. Im letzten Durchgang steigerte sich der zweimalige Weltmeister auf 21,84 Meter.
"Es ging etwas schleppend los heute. Nach dem Wettkampf in Lausanne habe ich mich nicht so fit gefühlt wie erhofft", erklärte der Athlet des SC DHfK Leipzig, der beim Diamond League-Meeting in Monaco (Monte Carlo) am Freitag (17. Juli) wieder rüber will über die 22 Meter. Vor der WM stehen dann noch das Meeting in Gotha (19. Juli) und die Deutschen Meisterschaften in Nürnberg (24. bis 26. Juli) auf dem Wettkampfplan.
Olympiasieger Tomasz Majewski (Polen; 20,18 m) wurde Zweiter. Den dritten Platz erreichte Tobias Dahm (VfL Sindelfingen; 19,65 m).
