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DLV und LVs: Intensivere Zusammenarbeit im Leistungssport

Erstmalig trafen sich am vergangenen Wochenende die Leistungssport-Verantwortlichen im Haupt- und Ehrenamt auf der Landesebene mit Vertretern des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV). Mehr als 40 Vertreter waren der Einladung von DLV-Sportdirektor Thomas Kurschilgen nach Darmstadt gefolgt. Zentrale Themen waren unter anderen die Leistungssportanalyse 2015, die Nominierungsrichtlinien und die Intensivierung der Zusammenarbeit an den 17 Bundesstützpunkten.
dlv/pr

Es war ein konstruktiver Dialog der Leistungssport-Verantwortlichen im DLV mit den Vizepräsidenten Leistungssport und den Leitenden Landestrainern der Landesverbände. „Die Tagung war ein weiterer wichtiger Schritt in der intensiven Zusammenarbeit mit unseren wichtigen Partnern im Leistungssport auf der Landesebene", resümierte Thomas Kurschilgen. "Es bestand Einigkeit darin, die Tagung zu einer festen Einrichtung werden zu lassen um im gemeinsamen Dialog mit Haupt- und Ehrenamt die strategischen Weichenstellungen für den Olympiazyklus 2017 bis 2020 miteinander abzustimmen.“

Auf besonderes Interesse stießen die Ausführungen und Ideen zu den Strukturveränderungen im deutschen Leistungssport und deren möglichen Auswirkungen auf die Zusammenarbeit mit den Landesverbänden. Der Leistungssport stehe am Scheideweg, da er sich im Vergleich zur internationalen Konkurrenz zu wenig weiterentwickelt. Er sei geprägt von Teil-, Parallel- und Subsystemen und es fehle an einer konzentrierten Steuerung und Führung, zitierte der DLV-Sportdirektor die Ausführungen des DOSB-Leistungssport-Vorstandes Dirk Schimmelpfennig.

Thomas Kurschilgen führte für die Leichtathletik aus, dass der in 2010 eingeleitete Prozess der sportfachlichen Zusammenarbeit der Trainerteams an den Bundesstützpunkten weiter intensiviert und ausgebaut werden müsse. Die Mission ist: Athleten in den unterschiedlichen Ausbildungsetappen im langfristigen Leistungsaufbau verantwortungsvoll zum Erfolg zu führen.

Tragende Rolle der Leichtathletik im gesamtdeutschen Sport

„Überlegungen zur sportfachlichen Führungsverantwortung der Spitzenfachverbände an den Bundesstützpunkten, die Zuordnung von klaren Verantwortungs- und Entscheidungskompetenzen sind in der Leichtathletik bereits vielfach umgesetzt", erörterte der Sportdirektor. "Nicht zuletzt die Leistungen und gemeinsamen Erfolge der zurückliegenden Jahre und die tragende Rolle der Leichtathletik im gesamtdeutschen Leistungssport sind ein Beleg dafür.“

Uwe Mäde, Bundestrainer Leistungssportförderung, stellte ergänzend in seinem Referat dar, dass der DLV im kommenden Jahr alle Bundesstützpunkte aufsuchen werde. Gemeinsam mit den Partnern in den Landessportbünden, den Landesverbänden und Olympiastützpunkten sollen die bereits eingeleiteten strukturellen und konzeptionellen Veränderungen im Rahmen der Regionalkonzepte festgeschrieben werden. „Der DLV möchte mit diesem Schritt weiterhin eine Vorreiterrolle im deutschen Spitzensport einnehmen“, so Mäde.

Ebenso intensiv wurde die aktuelle Diskussion um die Normanforderungen des DLV für die internationalen Meisterschaften thematisiert. Alle Beteiligten waren sich einig darüber, dass im Spitzen- wie auch Nachwuchsleistungssport adäquate Leistungsansprüche formuliert und dokumentiert werden müssen. Das Nominierungsprinzip der erweiterten Finalchance für die DLV-Nationalmannschaften auf der internationalen wie europäischen Ebene in den unterschiedlichen Altersklassen wird von den DLV-Partnern getragen, ebenso der Entwicklungsprozess der Normen.

Kooperationsprojekt zur Talentauswahl vorgestellt

Als überaus spannend, herausfordernd und komplex wurde das von DLV-Bundestrainer Jörg Peter und IAT-Mitarbeiter Dr. Uwe Wenzel vorgestellte Nachwuchs-Kooperationsprojekt bewertet. Das Ziel der Kooperation besteht in der Erhöhung der Wirksamkeit und Weiterentwicklung von Talent-Auswahl- und -Entwicklungsmaßnahmen für die Kaderberufung. Mit erweiterten Auswahlkonzepten sollen Athletenpotenziale für Spitzenleistungen weit über die Wettkampfleistung erkannt werden können.

Zum Schluss der Tagung wurden die bisherigen Erkenntnisse zu den Deutschen Einzelmeisterschaften der U16 miteinander diskutiert. Befürchtungen, die U16-Einzelmeisterschaften würden eine zu frühe Spezialisierung nach sich ziehen, konnten von den Beteiligten nicht festgestellt werden. „Es gibt aus den bisherigen Erkenntnissen der Meisterschaften, die zudem wissenschaftlich begleitet werden, und der aktuellen Forschungslage keine Anhaltspunkte, in dieser Meisterschaft eine Gefährdung für die Entwicklung von jungen Athleten zu sehen“, so Kurschilgen.

Bei den für den Leistungssport auf Länderebene in Ehren- und Hauptamt tätigen Vizepräsidenten und Leitenden Landestrainern wurde in der Sitzung ein einstimmiges Votum verfasst, diese Einzelmeisterschaften über die Erprobungsphase hinaus auch in 2017 fortzuführen.

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