| WM 2015 Peking

Eike Onnen beeindruckt in der Hochsprung-Qualifikation

Das war ein ganz starker Auftritt von Eike Onnen: In der Hochsprung-Qualifikation von Peking (China) leistete er sich nur einen einzigen Fehlversuch bei 2,31 Meter. Der zweite Versuch war blitzsauber. Damit war das WM-Finale perfekt. Mateusz Przybylko scheiterte knapp an 2,26 Metern.
Silke Morrissey

Bei den Hochspringern war am Freitag früh Geduld angesagt: 20 Athleten in der Qualifkationsgruppe  A von Eike Onnen (LG Hannover) und 21 Athleten in Gruppe B von Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) – da hieß es warten, dehnen, auflockern, Konzentration hoch halten. Dem erfahrenen Eike Onnen gelang das hervorragend: Bis einschließlich 2,29 Meter nahm er alle Höhen gleich im ersten Versuch, anschließend floppte er im zweiten Anlauf sicher über 2,31 Meter. Damit zog er zum zweiten Mal nach 2007 (damals wurde er Siebter) in ein WM-Finale ein.

Mateusz Przybylko erwischte ebenfalls mit zwei gültigen Versuchen über 2,17 und 2,22 Meter einen guten Start, bei 2,26 Metern musste der WM-Neuling dann allerdings die Segel streichen, auch wenn der zweite Sprung vielversprechend war.

Flugshow Teil I von Mutaz Essa Barshim

Goldverdächtige Sprünge zeigte in der Qualifikation vor allem einer: Mutaz Essa Barshim. Der Hallen-Weltmeister aus Katar überflog spielerisch alle geforderten Höhen und wird damit bei der Konkurrenz Eindruck geschunden haben. Nur bei 2,29 Metern leistete er sich einen kleinen Stolperer, der spätestens nach blitzsauberen 2,31 Metern wieder vergessen war.

Titelverteidiger Bohdan Bondarenko (Ukraine; 2,31 m) ließ deutlich weniger Luft zwischen sich und der Latte, kam aber ebenfalls souverän weiter. Großen Jubel gab’s für den Chinesen Guowei Zhang, der neben dem Kanadier Derek Drouin als einziger Hochspringer bis einschließlich 2,31 Meter eine weiße Weste behielt.

Eine Enttäuschung erlebte dagegen Olympiasieger Ivan Ukhov. Der Russe musste sich schon nach 2,26 Metern verabschieden. Mit Andriy Protsenko (Ukraine; 2,29 m) ist ein weiterer 2,40-Meter-Springer ausgeschieden. 2,29 Meter ohne Fehlversuch reichten schließlich, um die Runde der besten 14 zu erreichen. In dieser stehen mit etwas Zittern auch Italiens neuer Rekordhalter Gianmarco Tamberi und der Olympia-Zweite Erik Kynard (USA; beide 2,29 m).

STIMMEN ZUM WETTBEWERB:

Eike Onnen (LG Hannover; 2,31 m)
Nach dieser langen Zeit wieder "oben" - in Anführungsstrichen - angekommen zu sein ist toll! Es war ein ziemlich langer Weg, acht Jahre bis zum zweiten WM-Finale, aber der Entschluss, noch mal alles zu geben, fiel ja eigentlich erst 2014. Beim ersten Versuch über 2,31 Meter hatte ich einen kleinen Fehler auf den letzten Schritten, da war mein Körperschwerpunkt zu weit unten, dann kriegt man die Hüfte nicht mehr nach oben. Der zweite war dann super getroffen, auch wenn bei der Lattenüberquerung noch ein kleiner Fehler drin war. Insgesamt lief es richtig gut, damit hatte ich gar nicht unbedingt gerechnet. Ich bin auf jeden Fall zufrieden! Von der Konkurrenz will ich mich im Finale gar nicht groß beeinflussen lassen, das hat heute in der Qualifikation auch schon gut geklappt. Bis zum Finale sind's jetzt nur anderthalb Tage Pause, das habe ich diese Saison schon mal getestet. Wenn ich springe wie heute, dann kann es Richtung Bestleistung [2,34 m] gehen, die ist noch aus 2007.

Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2,22 m)
Ich glaube, ich war heute fast zu locker drauf. Eigentlich hat alles gepasst, der zweite Sprung über 2,26 Meter war bombastisch, der war eigentlich hoch drüber. Das lange Warten hat mir nichts ausgemacht, aber in meinem Weg waren ständig Kameras, die musste ich wegschicken. Ich habe schon gemerkt, dass es hier etwas anderes ist, wenn alle bei 2,17 Meter einsteigen, bei Deutschen Meisterschaften geht es zum Teil schon bei 2,00 Meter los. An diesen höheren Höhen will ich mich orientieren. Ich bin ja noch jung. Es ärgert mich ein bisschen, dass es nicht geklappt hat. Aber das nächste Jahr ist viel wichtiger! Da geht es dann über das Finale in Amsterdam nach Rio.

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