| Erdgas Mehrkampf-Meeting

Freimuth geht von der Spitze in den finalen Tag

Halbzeit im Mehrkampf - es bleibt spannend. Drei Zehnkämpfer streiten sich um die voraussichtlich verbleibenden zwei EM-Tickets. Das Dritte hat Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) nach seinem Zehnkampf in Götzis (Österreich) mit 8.471 Punkten so gut wie gebucht. Dass drei weitere Athleten diese Marke knacken können, wird schwer, aber vor allem Arthur Abele überraschte bereits am Samstag mit einem ungewohnt starken ersten Tag.
Pamela Ruprecht

Rico Freimuth (SV Halle) hat die beste Ausgangslage, Europameister Pascal Behrenbruch (LG Eintracht Frankfurt) muss um eine EM-Teilnahme bangen, denn Arthur Abele (SSV Ulm) hat Wort gehalten und mit Platz drei einen sensationellen ersten Tag hingelegt. „Der zweite Tag ist sein stärkerer“, kündigt sein Trainer Christopher Hallmann an.

Der Rückkehrer hat für die angesagte Überraschung gesorgt. Bestleistungen über 100 Meter (10,67 sec) und im Kugelstoßen (15,08 m) sorgten für Punkteschübe. „Wir haben die Fahnen im Vorfeld hoch gehängt, da mussten wir schon einiges zeigen“, sagte Hallmann. Trotz der guten Form ist nichts sicher. „Noch ist alles offen, Arthur wird konzentriert rangehen.“

Behrenbruch will nach Zürich

Ansonsten haben sich am ersten Tag wie erwartet Rico Freimuth und Pascal Behrenbruch auf hohem Punktekurs präsentiert. Der Olympia-Sechste liegt mit 4.285 Punkten in Front, das sind knapp hundert Punkte weniger als im letzten Jahr, als er in Ratingen seine Bestleistung aufstellte (8.488), allerdings mit zu viel Rückenwind. Der Hallenser bewegt sich damit auf 8.400 Punkte zu, denselben Wert peilt auch Arthur Abele an - eine neue Bestleistung.

Pascal Behrenbruch rechnet nicht damit in Regionen über 8.500 Punkte zu gelangen. Mit 4.090 Punkten liegt er mit Platz fünf mehr als hundert Punkte unter seinem Zwischenstand vom letzten Jahr, als er 8.514 Punkte erreichte. Er ist der Dritte im Bunde, der sich auf eine ähnliche Marke wie Abele und Freimuth zubewegt. Auch wenn am Samstag nicht immer glücklich verlief, will der Europameister unbedingt zur Titelverteidigung nach Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August).

„Ich habe in jeder Disziplin minimal Pech gehabt“, blickt Behrenbruch zurück auf den ersten Tag in Ratingen. Im Weitsprung war ein Sprung an die 7,20 Meter knapp übertreten. Im Hochsprung fiel die Latte bei 2,01 Metern im letzten Moment noch runter. „Es wird super schwierig mit der EM-Qualifikation. Ich hoffe, dass ich am zweiten Tag das Glück habe, was mir am ersten Tag fehlte. Mit den Wurfdisziplinen und dem Stabhochsprung kommen meine Stärken. Es wäre schade, wenn ich zu Hause bleiben müsste.“ Eine Wild-Card wie im Fußball gibt es in der Leichtathletik für Europameister nicht.

Dreikampf hat sich zugespitzt

Favorisiert sieht DLV-Bundestrainer Rainer Pottel Rico Freimuth, der rasant in den Zehnkampf gestartet war. Über 100 Meter übertraf der 26-Jährige mit 10,40 Sekunden den Meeting-Rekord um mehr als zwei Zehntel. Solide Leistungen im Weitsprung (7,34 m), im Kugelstoßen (14,54 m) und ein kämpferischer 400-Meter-Lauf (48,23 sec) zum Ende, der zweite Disziplinsieg des Tages für ihn, bringen den WM-Siebten auf EM-Kurs.

„Für die schweren Bedingungen haben wir qualitativ hochwertige Leistungen gesehen“, resümiert Bundestrainer Rainer Pottel nach der letzten Disziplin. Im Hinblick auf die Europameisterschaften ist das eine schöne Sache. Die Zehnkampf-Konkurrenz ist in Deutschland trotz der verletzungsbedingten Ausfälle von Michael Schrader (SC Hessen Dreieich) und Jan-Felix Knobel (LG Eintracht Frankfurt) auf höchstem Niveau.

Ein Franzose zieht an

Für den Sonntag sieht Rainer Pottel eine spannende Entscheidung nahen. „Es hat sich auf einen Dreikampf zwischen Freimuth, Behrenbruch und Abele zugespitzt.“ Wie hoch die Punktezahlen gehen, hängt auch vom Wetter ab. Kai Kazmirek wird noch einen Tag warten müssen, ehe er formal ganz sicher für Zürich planen kann.

Der Franzose Kevin Mayer befindet sich nach einem gelungenen ersten Tag auf Rang zwei und Bestleistungskurs und die steht bei 8.446 Punkten, erreicht beim vierten Platz bei den Weltmeisterschaften in Moskau (Russland). Es mischt sich also unter die deutsch-interne Quali für die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) noch jemand, der für eine starke Punktezahl sorgen kann. Gelegenheit sich gleich im eigenen Land einen der stärksten Konkurrenten in Europa anzusehen.

<link http: www.leichtathletik.de termine top-events mehrkampf-ratingen-2014 ratingen-2014-live btn>Mehr zum Erdgas Mehrkampf-Meeting

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024