| Comeback nach Krankheit

Jenny Elbe – nach schwierigen Jahren zu alter Stärke

Jenny Elbe ist wieder da. Im vergangenen Sommer musste die Dreispringerin ihren Traum von einem Start bei der Heim-EM begraben. Am Samstag meldete sie sich in ihrer Paradedisziplin zurück und hofft nun, an alte Weiten anknüpfen zu können.
Tobias Burkhardt

Es war ihr erster Wettkampf im Dreisprung nach über einem halben Jahr, den Jenny Elbe (Dresdner SC 1898) bei den Sächsischen Hallenmeisterschaften in Chemnitz vergangenen Samstag bestritt. Ein Trainingswettkampf für die 28-Jährige, da ihr nach eigener Aussage noch etwas die „Routine fehlte für weite Sprünge aus hoher Geschwindigkeit“.

Dennoch arbeitete sie sich in den Wettkampf rein, hatte Spaß und landete am Ende mit ihrem weitesten Versuch bei 13,70 Metern. Die Norm für die Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März) von 13,85 Metern wäre bereits in Chemnitz möglich gewesen. Bei einem Start in Karlsruhe oder spätestens bei den Deutschen Hallenmeisterschaften in Leipzig (16./17. Februar) soll diese dann fallen.

Schmerzhaftes Saison-Aus

Die Halle – sie liegt ihr. Bei den Hallen-Europameisterschaften 2017 in Belgrad (Serbien) stellte sie in der Qualifikation ihre bis heute gültige Indoor-Bestleistung von 14,27 Metern auf. Im Finale sprang sie auf Platz sechs. Ihr bislang bester Platz bei einer internationalen Meisterschaft im Dress des DLV. Doch dann zwang eine Knieverletzung sie zur Absage der Freiluftsaison 2017. Und auch das Sportjahr 2018 stand unter keinem guten Stern.

Im Trainingslager traten Rückenprobleme und Kopfschmerzen auf. Was sich anfühlte, wie eine Verletzung, wurde als Gürtelrose diagnostiziert. Die Folge: vier Wochen Pause. Dennoch versuchte sie, sich für die Heim-EM zu qualifizieren und sprang im ersten Saisonwettkampf mit 13,87 Metern bis auf drei Zentimeter an die Norm heran. Doch dann traten Fußprobleme auf und sie musste die Saison sowohl körperlich als auch vom Kopf her aufgeben. Die EM zu verpassen, war schmerzhaft. Die Wettkämpfe in Berlin verfolgte sie daher kaum.

Vater als Stütze

Eine wichtige Stütze in der schweren Zeit war dabei ihr Vater und Trainer Jörg Elbe. „Er hilft in schweren Phasen, erwartet aber von mir auch mehr als von anderen. Das Vertrauen ist da, das ist eine wichtige Basis“, kommentiert die 28-Jährige das Verhältnis zu ihm.

Neben den Hallen-Europameisterschaften, mit denen sie plant, steht im Jahr 2019 mit den Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 27. September bis 6. Oktober) ein weiteres Highlight im Kalender der Dreispringerin. Der späte Termin birgt Chancen und Risiken.

„Es ist eine längere Vorbereitung möglich, allerdings finden die Meetings zu ihrem normalen Termin statt. Auch wird die dementsprechend kürzere Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 schwieriger“, blickt Jenny Elbe voraus. Doch dieser Herausforderung will sie sich stellen. Denn: Die schwierigen Jahre, sie sollen jetzt vorbei sein.

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