| Deutsche U18-Bestleistung

Jule Steuer stiehlt den Weltmeistern in Sassnitz die Show

Die beste Leistung des Kugelstoß-Meetings in Sassnitz auf Rügen ging am Sonntag auf das Konto einer 16-Jährigen. Mit 18,01 Metern überbot die Magdeburgerin Jule Steuer mit der Drei-Kilo-Kugel erstmals die 18-Meter-Marke. Im Wettbewerb der Frauen hakte Claudine Vita die Norm für die Hallen-EM ab.
Silke Bernhart

Im Fokus standen am Sonntag beim Kugelstoß-Meeting in Sassnitz auf Rügen die amtierende Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV 90 Erzgebirge) sowie der Vize-Weltmeister und zweimalige Weltmeister David Storl (SC DHfK Leipzig). Nachdem sie zuletzt aufsteigende Form unter Beweis gestellt hatten – David Storl setzte sich in Rochlitz gar mit 21,37 Metern an die Spitze der Welt – konnten sie diesmal nicht das zeigen, was in ihnen steckt.

Mit 20,86 Metern konnte David Storl dennoch deutlich seinen stärksten Kontrahenten Andrej Gag aus Rumänien (19,82 m) in Schach halten. „Kein Drama“, befand Trainer Sven Lang, „aber nicht das, was ich gerne gesehen hätte.“ Er räumte jedoch ein, dass das Training in der Woche zuvor schon längerfristig auf die Hallen-DM am 18. und 19. Februar in Leipzig ausgerichtet war. Dort zählen Bodo Göder (SR Yburg Steinbach) und Dennis Lewke (SC Magdeburg) zu den Medaillenkandidaten, in Sassnitz landeten sie mit guten 19,39 m (Hallen-Bestleistung) und 19,30 Metern auf den Plätzen drei und vier.

Anita Martón wieder vor Christina Schwanitz

Im Wettbewerb der Frauen ging das Duell Christina Schwanitz gegen Anita Martón bereits in die vierte Runde der Hallensaison. Die Ungarin glich in der Bilanz auf 2:2 aus, sie hatte diesmal mit 18,38 zu 18,04 Metern die Oberhand gegenüber der Weltmeisterin, die nach zwei Monaten Bundeswehr-Lehrgang und drei Wochen Krankheit deutlich von ihrer Bestform entfernt ist - es sich aber dennoch nicht nehmen lässt, sich bestgelaunt ihren Fans zu präsentieren.

Bemerkenswert war besonders die Leistung auf Platz drei. Hier steigerte sich die 20-jährige Claudine Vita (SC Neubrandenburg) auf 17,78 Meter und überbot damit um acht Zentimeter die Hallen-EM-Norm. Zur Freiluft-Bestleistung fehlten nur zwölf Zentimeter. Auf den Plätzen drei und vier unterstrichen Josephine Terlecki (SC Magdeburg) und U20-Weltmeisterin Alina Kenzel (VfL Waiblingen), dass auch sie noch mit einem Ticket für Belgrad (Serbien; 3. bis 5. März) liebäugeln können. Sie erzielten die in ihren weitesten Versuchen jeweils 17,34 Meter.

Erster 18-Meter-Stoß von Jule Steuer

Für das Highlight der Veranstaltung sorgte im U18-Wettbewerb die Magdeburgerin Jule Steuer. Die Vize-Europameisterin der U18 wartete am Sonntag mit ihrem ersten 18-Meter-Stoß auf. Mit 18,01 Metern überbot sie die deutsche U18-Hallenbestleistung mit der Drei-Kilo-Kugel – die ihr schon zuvor gemeinsam mit der Wattenscheiderin Julia Ritter gehört hatte – um 13 Zentimeter. Erst seit 2012 werden Rekorde mit diesem Gewicht gelistet, zuvor stießen auch die U18-Athletinnen mit der vier Kilo schweren Frauenkugel. Im Freien hatte Jule Steuer im Vorjahr mit 17,97 Metern Silber bei der ersten U18-EM geholt.

In der männlichen U20 bahnt sich für die Deutschen U20-Hallenmeisterschaften ein spannendes Duell zwischen dem Jahresbesten Pascal Eichler (LAC Erdgas Chemnitz) und dem Deutschen U20-Meister Tobias Köhler (SV Halle) an. Der Sieg im Zweikampf von Sassnitz ging mit 19,35 zu 19,22 Metern an den Athleten aus Chemnitz. In der männlichen Jugend U18 musste sich sein Vereinskollege Korbinian Hässler mit 18,50 Metern nur dem Tschechen Jakob Heza (18,81 m) geschlagen geben.

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024