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Justin Gatlin muss Peking-Start unter Protest abblasen

Streit um 100-Meter-Start: Justin Gatlin kann nicht nur schnell sprinten - der US-Amerikaner beherrscht auch den Rückzug. Am Mittwoch sollte er beim World Challenge-Meeting in Peking (China; 20. Mai) starten, am Dienstag reiste er aber schon ab. Warum? Fehlender Respekt, beklagt er. Da kennt ein Superstar kein Pardon. Die Organisatoren haben ihn kurzerhand wieder ausgeladen.
dpa/pr

Vier Tage nach seiner Weltjahresbestzeit über 100 Meter hat der amerikanische Sprintstar und frühere Dopingsünder Justin Gatlin erneut für Aufsehen gesorgt. Kurz vor dem World Challenge-Meeting in Peking habe er die chinesische Hauptstadt aus Protest wieder verlassen, weil er sich von den Veranstaltern nicht respektiert fühle, berichteten englische Medien am Dienstag.

"Sie haben überhaupt keinen Respekt vor mir, also haben sie mir gesagt: Es ist besser, wenn du gehst", sagte Justin Gatlin gegenüber Journalisten am Pekinger Flughafen. Eigentlich sollte er am Mittwoch im Olympiastadion über 100 Meter antreten.

Direktanreise von Doha

Justin Gatlin war am Wochenende direkt nach seiner neuen Bestzeit von 9,74 Sekunden beim Diamond League-Meeting in Doha nach China weitergereist, wo Ende August auch die Weltmeisterschaften stattfinden. Dort habe er einen "krampfartigen Schmerz im Oberschenkel" verspürt und die Pekinger Meeting-Organisatoren vorgewarnt, dass er eventuell nicht starten könne. Doch nach einer Trainingseinheit am Montag gab der 33-Jährige nach eigenen Angaben wieder Entwarnung. Was dann passiert sei, "ist verrückt", sagte er.

"Ich dachte, ich würde starten. Ich habe mich gefreut, dass ich hierbleiben konnte. Aber sie haben mir offenbar unterstellt, ich würde mich schonen oder das Rennen nicht zu Ende laufen und am Ende trotzdem mein Startgeld verlangen", erzählte der Amerikaner. Den Medienberichten zufolge habe Gatlins Manager Renaldo Nehemiah am Montagabend einen Brief von den Verantwortlichen erhalten, mit dem sie den großen Star ihrer Veranstaltung wieder ausluden. "Das war sehr teuer für sie", meinte Nehemiah, denn die Kosten für Flug und Hotel über rund 12.000 Dollar habe man Gatlin bereits gezahlt.

Die Organisatoren des Meetings haben sich noch nicht zu dem Fall geäußert. Mit Gatlins Vergangenheit als zweimal gesperrter Doping-Sünder hat seine Ausladung aber nichts zu tun. Im vergangenen Jahr gewann Justin Gatlin das 100-Meter-Rennen in Peking in 9,87 Sekunden.

Quelle: Deutsche Presse-Agentur (dpa)

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