| EM 2016

Männer-Staffel zieht nach – EM-Bronze für die DLV-Sprinter

Die deutschen Sprinter haben es am Sonntag bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) ihren Sprintkolleginnen gleich getan: Auch sie rannten mit der 4x100 Meter Staffel auf den Bronzerang.
Silke Morrissey

Ohne Kurvenläufer Robert Hering (SC DHfK Leipzig), der sich im Vorlauf eine Zerrung im Beuger zugezogen hatte, aber dafür mit dessen Vereinskollegen Roy Schmidt an Position drei gingen die deutschen Sprinter in ihr EM-Finale.

Der erste Startversuch wurde noch ohne ersichtlichen Grund zurückgeschossen, dann aber machte sich Startläufer Julian Reus (TV Wattenscheid 01) auf den Weg, übergab sicher an Sven Knipphals (VfL Wolfsburg), und auch die Wechsel mit dem neuen Mann, der Schlussläufer Lucas Jakubczyk (SCC Berlin) auf die letzten Meter schickte, passten. Mit einer soliden Leistung sprang am Ende in 38,47 Sekunden die Bronzemedaille heraus.

Schneller waren nur die mit zum Teil deutlich schnelleren Einzelsprintern ausgestatteten Briten und Franzosen. Die Staffel von der Insel rannte in 38,18 Sekunden vorne weg. Gegen den Schlussläufer aus Frankreich (38,47 sec), Europarekordler Jimmy Vicaut, machte Lucas Jakubczyk eine durchaus gute Figur, musste diesen aber am Ende doch ziehen lassen.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF:

Julian Reus (TV Wattenscheid 01):
Ich muss meine EM noch einmal zusammenfassen. Ich habe hier vier Rennen gemacht, davon war eins schlecht. Das über 200 Meter, die waren eine Katastrophe, dazu stehe ich. Die 100 Meter waren in keinem Fall schlecht. Wenn man mit drei Tausendstel gegen den am Ende Vierten und Europameister über 200 Meter rausfliegt, ist das nicht schlecht. Die anderen Rennen waren nicht schlecht. Das ist mir wichtig, zu sagen. Natürlich ist es schön, mit einer Medaille nach Hause zu fahren und gibt ein gutes Gefühl Richtung Rio. Das Rennen war für die windigen Bedingungen ordentlich. Wir haben noch Potential bei den Wechseln, das ist ausbaufähig. Aber wenn man eine Medaille gewinnt, gibt das Auftrieb. Wir arbeiten einzeln noch an der individuellen Form und dann noch eine Woche in Kienbaum an den Wechseln. Das grundlegende ist getan. Jetzt kommt der Feinschliff. Ich bin übereugt, dass wir in Rio eine tiefe 38er-Zeit laufen können.

Roy Schmidt (SC DHfK Leipzig):
Offizell habe ich erst heute Mittag erfahren, dass ich laufe. Ich hatte keine große mentale Vorbereitungszeit. Das was vielleicht gar nicht schlecht. Ich war schon oft in Kienbaum dabei und bin auch schon bei der Team-EM gelaufen. Deshalb ist es in dem Sinne nichts neues, aber eine EM ist schon etwas besonderes. Ich war aufgeregt, im Stadion war das weg. Die Medaille ist überragend. Für Robert tut es mir leid. Ihm gehört die Medaille genauso. Er war niedergeschlagen, aber heute hat er uns viel Glück gewünscht. Wir sind ein Team. Das ist ein Faktor, der uns stark macht.

Sven Knipphals (VfL Wolfsburg):
Der Wechsel von Julian auf mich war wieder nicht so dolle. Den müssen wir uns noch einmal genauer im Video ankucken, ob das einfach noch ein bisschen Unsicherheit ist, nachdem ich jetzt erst drin bin, und uns im Training darauf einstellen. Grundsätzlich waren es heute deutlich schwerere Bedingungen als gestern. Ich hatte hundert Meter Gegenwind und musste mich auf Roy noch einmal richtig strecken. Ich bin insgesamt zufrieden. Es wäre vielleicht noch mehr drin gewesen, aber grundsätzlich haben wir Bronze gewonnen.

Lucas Jakubczyk (SCC Berlin):
Es war kein einfacher Wechsel. Ich glaube, ich war ein bisschen früh weg. Roy hatte noch eine dicke Böe bekommen von vorne. Wir hatten im Wettkampf das letzte Mal vor drei Jahren miteinander gewechselt. Durch die Umstellung musste man bei dem Wechsel auch ein bisschen Fingerspitzengefühl walten lassen. Das haben wir ganz ordentlich gemacht. Das war natürlich nicht eingespielt, da haben wir jetzt noch ein paar Wochen Zeit, um das zu festigen. Ich hatte ein bisschen Vorsprung vor den Franzosen, dass die Briten vorne waren, hat man gesehen. Wenn dann Jimmy Vicaut von hinten kommt, dann war das zu erwarten, dass er irgendwann noch vorbeifliegen kann. Ich habe mich ganz gut gehalten, das ist nicht einfach – gerade nach der Verletzung – jetzt innerhalb von fünf Tagen vier Rennen zu machen. Die habe ich zum Glück alle gesund überstanden.

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