| DM 2015

Nürnberg Tag 2 - Die Entscheidungen der Männer

Showdown im Grundig-Stadion: Insgesamt 36 Entscheidungen stehen am Wochenende (25./26. Juli) bei den Deutschen Meisterschaften in Nürnberg an. Es geht für die Athleten um Meistertitel und die finale Vergabe der Startplätze für die Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 30. August). Wer sich bei den Männern durchsetzt, können Sie hier verfolgen.
hk/pr/sam/mbn/fc

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200 Meter

Drittes DM-Gold für Julian Reus

Julian Reus rockte die Deutschen Meisterschaften: Nach seinem Titel über 100 Meter sowie mit der 4x100-Meter-Staffel ließ der Topsprinter auch über die 200 Meter nichts anbrennen und holte sein drittes Meisterschaftsgold. „Das Triple ist schön. Es geht immer noch besser, denn es gibt noch ein paar Dinge, die ich noch besser machen kann“, sagte der neue Titelträger über die halbe Stadionrunde. Nicht nur die Titelsammlung des 27-Jährigen konnte sich an diesem Wochenende sehen lassen. Auch die Zeiten versprechen einiges in Richtung der Weltmeisterschaften in Peking (China; 22. bis 30. August).

Mit seinem Sieg über 200 Meter bestätigte er zugleich die WM-Norm (20,50 sec), die er bereits Anfang Juli beim Meeting in Zeulenroda mit einer Hundertstel unterbot. Bei den Deutschen Meisterschaften lief es mit 20,42 Sekunden noch ein bisschen besser. Er katapultierte sich mit dieser Zeit auf Rang neun der europäischen Bestenliste. Vom Start dominierte der Wattenscheider das Rennen und zeigte der Konkurrenz wie Teamkollege Robin Erewa die Hacken. Für den Titelverteidiger blieb die Silbermedaille in 20,73 Sekunden. In 20,89 Sekunden ersprintete sich Robert Hering (SC DHfK Leipzig) den dritte Platz. sam

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400 Meter

Eric Krüger wie vor drei Jahren

Eric Krüger (SC Magdeburg) machte keinen Hehl daraus, dass ihn insbesondere auf der Zielgeraden die Erinnerung an 2012 besonders inspiriert und wichtige Reserven freigesetzt hatte. "2012 gab es auf den letzten 50 Metern eine ähnliche Knautscherei, bei der ich am Ende knapp die Nase vorn hatte. Das wollte ich diesmal genauso machen", sagte der 27-Jährige, nachdem er in 46,06 Sekunden zu DM-Gold gelaufen war.

"Mit dem Titel bin ich gerade nach dem letzten Jahr sehr zufrieden. Allerdings hätte es schon eine 45,70 sein sollen", so Eric Krüger. "Denn ich befürchte, dass sich eine Staffel-Nominierung für die WM erledigt hat. Aber vielleicht gibt man uns ja im Hinblick auf Olympia eine Chance und drückt ein Auge zu", meinte der nun zweimalige Deutsche Meister über die Stadionrunde.

Im Kampf um Silber setzte sich Titelverteidiger Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München) in 46,32 Sekunden knapp durch. Und zwar gegen den wiedererstarkten Jonas Plass (asics Team Wendelstein), der mächtig aufkam und in 46,34 Sekunden mit Platz drei belohnt wurde. hk

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800 Meter

Dennis Krüger gewinnt Endspurt-Krimi

Welch ein dramatischer Endspurt auf der Zielgeraden: Dennis Krüger (1. VfL Fortuna Marzahn) und Robin Schembera (TSV Bayer 04 Leverkusen) duellierten sich im Höchsttempo bis zum Zielstrich. Beide warfen sich mit dem letzten Schritt nach vorn. Von der Tribüne aus konnte man den Sieger nicht ermitteln. Da musste das Zielfoto her. Und das zeigte: Dennis Krüger verteidigte in 1:48,93 Minuten seinen DM-Titel mit dem Mini-Vorsprung von drei Hundertstelsekunden.

„Das war ein geiler Endspurt mit Robin. So will man es haben. Ich hätte ihm auch den Sieg gegönnt“, sagte der alte und neue Deutsche Meister. Der Berliner hatte 200 Meter vor dem Ziel die Spitze übernommen und gab sie nicht mehr ab. Schembera konnte zwar noch aufschließen, vorbei kam der Leverkusener nicht mehr.

Nach fünf taktisch geprägten Meisterschaftsrennen binnen zwei Wochen – drei bei der U23-EM, zwei in Nürnberg – möchte Dennis Krüger in den kommenden Wochen noch einmal schnelle Rennen in Angriff nehmen. Schließlich steht die Saisonbestzeit des 22-Jährigen bisher „nur“ bei 1:47,66 Minuten, sein Hausrekord liegt fast zwei Sekunden darunter. In ordentlicher Spurt-Form präsentierte sich in Nürnberg auch Sören Ludolph (LG Braunschweig). Der Olympia-Starter von 2012 lief in 1:49,15 Minuten auf Rang drei. mbn

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1.500 Meter

Eine Hundertstel entscheidet über Titelgewinn

Knapper hätten es Florian Orth und Sebastian Keiner wirklich nicht machen können. Da musste das Zielfoto über den Sieg beim Meisterschaftsrennen über 1.500 Meter entscheiden. Schulter an Schulter überquerten die beiden die Ziellinie. Am Ende verbuchte Florian Orth (LG Telis Finanz Regensburg) das glücklichere Ende für sich. „Ich habe es erst auf der Anzeigetafel gesehen, dass ich vorn bin. Es war so knapp. Dadurch wurde es auch so spannend“, sagte der neue Titelträger nach dem engen Rennen. Eine Hundertstel trennte ihn von Sebastian Keiner (Erfurter LAC), der in 3:44,62 Minuten Zweiter wurde.

Dass es einen neuen Titelträger geben wird, stand bereits vor dem Startschuss fest. Nach den verletzungsbedingten Ausfällen des Titelverteidigers Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) sowie eines Aspiranten Homiyu Tesfaye (LG Eintracht Frankurt) und dem Karriereende des Berliners Carsten Schlangen war der Weg frei für Florian Orth, der sich die Chance nicht nehmen ließ. Bis ungefähr zur Hälfte des Rennens lag das Feld, angeführt von Sebastian Keiner, noch gut beisammen. In Lauerstellung Florian Orth, der bei 650 Metern die Attacke setzte. Nur Sebastian Keiner konnte ihm folgen.

Im Gleichschritt liefen beide dem Ziel entgegen. Sebastian Keiner demonstrierte einmal mehr seine seine Qualitäten im Schlussspurt und zog sich auf der Zielgeraden an den Führenden heran. Am Ende wurde der Erfurter für diese starke Leistung nicht belohnt. Es fehlte lediglich eine Hundertstel zum Titelgewinn. Hinter dem Duo kam Marius Probst (TV Wattenscheid 01) mit 3:46,27 Minuten auf den dritten Platz. sam

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5.000 Meter

Richard Ringer erfüllt seine Pflicht

Es sah aus, als spiele er mit seinen Gegnern. Mal lief Richard Ringer an der Spitze, mal auf Bahn zwei, verlor aber nie den Überblick. Bei 3.000 Metern, durchlaufen in 8:34,94 Minuten, lag das Hauptfeld noch dicht beisammen. 600 Meter vor Schluss löste sich der 26-Jährige vom VfB LC Friedrichshafen dann aus der vorn verbliebenen Sechsergruppe, um nach 14:04,05 Minuten ins Ziel zu spurten. "Das Rennen war gar nicht so einfach, die haben mich doch gefordert. Jeder hat in mir den Favoriten gesehen, gesagt, der Meistertitel sei Pflicht", umschrieb der erfolgreiche Titelverteidiger die Bürde, die nach seinem Klasse-Rennen von Heusden-Zolder (Belgien) auf ihm lastete.

Dort war Richard Ringer eine Woche zuvor in 13:10,94 Minuten auf Platz vier der ewigen deutschen Bestenliste vorgeprescht. "So viele Glückwünsche habe ich noch nie bekommen. Sogar Dieter Baumann und Filmon Ghirmai, meine Vorbilder von früher, haben sich gemeldet", erzählte der Schützling von Eckhardt Sperlich, der übernächste Woche einen flotten 3.000er laufen möchte. "In Peking will ich mich so teuer wie möglich verkaufen, sehe den Start aber vor allem unter dem Aspekt des Erfahrungsammelns im Vorfeld von Rio", erklärte Richard Ringer. "Alle großen Namen sind am Start. Es ist mein erster langer Flug, dann die Zeitverschiebung, damit muss ich mich erst einmal vertraut machen."

Hallen-EM-Teilnehmer Clemens Bleistein (LG Stadtwerke München) eroberte ganz zum Schluss in 14:06,48 Minuten den Silberrang. Quasi auf der Ziellinie fing er den tapfer kämpfenden Amanal Petros (TSVE Bielefeld; 14:06,88 min) noch ab. Der Deutsche U23-Meister wartet zurzeit auf seine Einbürgerung. hk

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4x100 Meter

TV Wattenscheid 01 souverän

Die Wechsel klappten, das Tempo stimmte: Maximilian Ruth, Julian Reus, Alexander Kosenkow und Robin Erewa legten einen Lauf wie aus einem Guss hin. Der Sieg war deutlicher als auf dem Papier ersichtlich: Obwohl nicht in Bestbesetzung angetreten, war gegen den TV Wattenscheid 01 kein Kraut gewachsen. Mit 39,34 Sekunden sicherte sich das Quartett aus dem Ruhrpott den begehrten Titel.

Der SC DHfK Leipzig hielt allerdings wacker gegen. Erik Balnuweit, Martin Keller, Roy Schmidt und Robert Hering lagen im Ziel mit 39,42 Sekunden nur acht Hundertstel zurück. Auf dem Bronzerang folgte die LG Ovag Friedberg-Fauerbach. Für das Trio aus Hessen wurden 39,84 Sekunden notiert. hk

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4x400 Meter

SC Magdeburg entthront die LG Stadtwerke München

Mit ausgestreckten Armen lief Eric Krüger über die Ziellinie. Der Schlussläufer der 4x400-Meter-Staffel des SC Magdeburg brachte das Quartett zu Meisterschaftsgold und entthronte den Seriensieger LG Stadtwerke München, die den zweiten Rang belegten. Zuvor hatte Eric Krüger bereits Gold im Einzel gewonnen. Es war zugleich die letzte Entscheidung eines aufregenden Meisterschafts-Wochenendes in Nürnberg.

Und reichlich Spannung wurde abschließend auch noch mal geboten. Nach dem ersten Wechsel führte das Magdeburger Quartett. Oliver Vogel übergab den Stab an Till Helbig, der den spurtstarken Kamghe Gaba (LG Stadtwerke München) auf der Zielgeraden passieren lassen musste. Die Antwort der Magdeburger folgte prompt, denn mit Julius Lawnik bewies ein Mittelstreckler seine Qualitäten auch über die 400 Meter und übergab den Stab an Eric Krüger als Führender. Dicht gefolgt von Johannes Trefz (LG Stadtwerke München). Der neue Deutsche 400-Meter-Meister Eric Krüger hatte noch gehörig Körner, um der Konkurrenz die Hacken zu zeigen und jubelnd in starken 3:09,65 Minuten über die Ziellinie zu laufen. Dicht gefolgt vom Münchner Quartett, das in 3:10,38 Minuten als Zweiter die Linie passierte. Bronze sicherte sich die TSG Bergedorf in 3:12,51 Minuten. sam

400 Meter Hürden

Parforce-Ritt von Jonas Hanßen

Von einer Wachablösung zu sprechen, wäre wohl verfrüht. Aber: Jonas Hanßen (SC Myhl LA) gehört die Zukunft. Nach vier Siegen in den Jugendklassen hat der gerade 20-Jährige mit Bravour seinen ersten Deutschen Meistertitel bei den Aktiven eingefahren. Und das in beeindruckender Manier. Rhythmisch präzise, technisch galant und läuferisch überaus dynamisch stürmte der Schützling des früheren Klasse-Langstrecklers Harald Eifert in 49,97 Sekunden dicht an die persönliche Bestzeit heran. Mit musterhafter Lockerheit wurden die Mitbewerber deklassiert. Die Überlegenheit – erstaunlich.

„Ich habe gemerkt, dass Georg Fleischhauer gegengehalten hat. An der achten Hürde war er dann ein bisschen vor. Aber ich habe gedacht: Junge, heute nicht“, kommentierte der Erkelenzer, der in Deutschlands Westzipfel am Rande des Braunkohle-Tagebaus Garzweiler II lebt. Nach der letzten Hürde ließ er dann regelrecht die Kampfsau heraus. „Ich empfand es als leicht holprig, bin aber zufrieden“, so der vorjährige Vierte der U20-WM, der kürzlich auch über die Flachdistanz mit 46,60 Sekunden Potenzial offenbart hat.

Team-EM-Starter Georg Fleischhauer (LG Eintracht Frankfurt), im Vorjahr Vierter, holte in 50,74 Sekunden Silber. Christian Heimann (LAZ Puma Rhein-Sieg) schob sich in 50,93 Sekunden auf Platz drei. Mit dem EM-Fünften Felix Franz (LG Neckar/Enz), dem EM-Siebten Varg Königsmark (SC Magdeburg) und Tobias Giehl (LG Stadtwerke München) fehlten die Top Drei der vorjährigen DM. hk

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3.000 Meter Hindernis

Martin Grau frenetisch gefeiert

Auf der Ehrenrunde gab es stehende Ovationen für einen würdigen Meister, der sein Vorjahres-Silber eindrucksvoll in Gold umwandelte und seiner Favoritenrolle überaus gerecht wurde. Vom Publikum, darunter zahlreiche Freunde, Verwandte und Bekannte, getragen, avancierte Martin Grau (LSC Höchstadt/Aisch) zum Local Hero, der aber wohl auch ohne den Heimvorteil lockeren Fußes vorne weg gerannt wäre. "Es hat sich wahnsinnig angefühlt bei der tollen Unterstützung", erklärte der 23-jährige Studenten-Weltmeister, nachdem er in 8:41,50 Minuten das Ziel erreicht hatte.

Nach verhaltenem Auftakt übernahm er drei Runden vor Schluss die Führung und setzte sich kontinuierlich von den Verfolgern ab. "Ich könnte sehr gut nachvollziehen, wenn ich nicht für die WM nominiert würde, denn Normen sind da, um eingehalten zu werden", sagte Martin Grau im Hinblick auf Peking. "Ich bin dennoch mit der Entwicklung vollauf zufrieden und konzentriere mich aufs nächste Jahr."

Felix Hentschel (LG Bamberg) erkämpfte mit einer furiosen Schlussrunde in 8:46,53 Minuten den Vize-Meistertitel. "Ich war 2010 in Braunschweig schon Vize-Meister, das ist fünf Jahre her. Endlich geht es nun wieder voran", so der Vorjahres-Sechste, der erst durch einen Strauchler richtig wach wurde und ins Rennen fand. "Ich bin an einem Hindernis mit dem Knie hängen geblieben und ein paar Schritte gehumpelt, habe dann aber gemerkt, dass ich näher an die Führenden herankomme", kommentierte der 27-Jährige. Hannes Liebach (SCC Berlin), der sowohl von der Figur als auch vom Laufstil her an den 18-fachen Deutschen Meister Harald Norpoth erinnert, erkämpfte in 8:51,56 Minuten wie im Vorjahr Bronze. Nico Sonnenberg (LG Eintracht Frankfurt; 8:51,82 min), der sich fast zwei Kilometer vor das Feld spannte und 1.000 Meter in 2:51,83 Minuten passierte, fiel nach Sturz an einem Hindernis in der vorletzten Runde auf Rang vier zurück. hk

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Stabhochsprung

Raphael Holzdeppe mit DM-Rekord zum ersten Titel

Stabhochsprung-Weltmeister Raphael Holzdeppe lief im Grundig-Stadion zur Höchstform auf. Der Zweibrücker sprang mit 5,94 Metern nicht nur eine persönliche Bestleistung, sondern überbot auch den Meisterschaftsrekord um zwei Zentimeter, den Tim Lobinger vor sieben Jahren an gleicher Stelle gesprungen war. Noch beeindruckender war, wie der 25-Jährige in diese Höhen vordrang. 5,60, 5,70 und dann auch die 5,94 Meter nahm er im ersten Versuch. Erst, als er danach noch 6,02 Meter als neuen deutschen Rekord auflegen ließ, war die Endstation erreicht.

Entsprechend zufrieden war Raphael Holzdeppe mit seiner Vorstellung, die zweifellos ein Wegweiser für die WM in Peking ist: „Ich habe lange darauf hingearbeitet. Heute hat es endlich funktioniert“, sagte er nach seinem ersten deutschen Meistertitel überhaupt, „ich bin total zufrieden mit dem Ergebnis. Bei einer Meisterschaft persönlichen Rekord und einen Meisterschaftsrekord zu springen, ist ein unglaubliches Gefühl.“

Die Stärke von Raphael Holzdeppe erkannte der Deutsche Hallenmeister Tobias Scherbarth, Zweitplatzierter vor seinem Leverkusener Vereinskollegen Carlo Paech (5,60 m), neidlos an: „Raphael war heute nicht zu schlagen.“ Nachdem er die 5,70 Meter genommen und bei 5,75 Meter noch einen Versuch absolviert hatte, beendete Tobias Scherbarth seinerseits den Wettkampf vorzeitig: „Ich hatte in den letzten zwei Wochen ein paar Probleme und wollte kein Risiko eingehen. Außerdem war für mich das Minimal- und auch das Maximalziel des Tages erreicht. Ich wollte eine Medaille holen und noch einmal die WM-Norm bestätigen.“ fc

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<link video:12764>Video-Interview

Kugelstoßen

David Storl beherrscht wie gewohnt den Ring

Dass es der fünfte Meistertitel werden würde, war klar, zu groß die Überlegenheit des drittbesten deutschen Kugelstoßers aller Zeiten. Von Durchgang eins bis fünf legte David Storl jeweils ein paar Zentimeter drauf. Bis auf 21,47 Meter steigerte sich der Doppel-Weltmeister. „Mehr war nicht möglich“, sagte der Leipziger. Auch die 22 Meter nicht. „Es hat heute etwas die Geschwindigkeit gefehlt“, spielte er auf eine seiner stärksten Waffen an, die Beschleunigung aus den Beinen. "Das ist der langen Wettkampfserie geschuldet", die er hinter sich hat. "Da fehlt etwas das Training, um die Spannung aufrechtzuhalten, aber vor der WM kommt das wieder."

Vor den Weltmeisterschaften geht es nun in die entscheidende Vorbereitungsphase, in der es zu Beginn auch zum Einsatz schwerer Kugeln kommt. Die Acht-Kilo-Kugel flog bei ihm auch schon auf 21,26 Meter. Ganz ausgeklungen sind die Halswirbelbeschwerden, wegen denen er seinen letzten Diamond-League-Start absagen musste. Der Saisonhöhepunkt in Peking wird David Storl im Duell mit den US-Amerikanern wieder zu Höchstleistungen anstacheln. „Dort will ich etwas weiter stoßen und meinen Titel verteidigen.“ 22,50 Meter traut er sich auch zu.

Mit respektvollem Abstand wurden in Nürnberg die Medaillenränge dahinter ausgemacht. Die Silberweite konnte der Dritte des Vorjahres Tobias Dahm (VfL Sindelfingen) mit einer neuen Saisonbestleistung – Steigerung um einen Zentimeter – in Runde drei verbuchen. Der Hallen-EM-Teilnehmer wuchtete seine Kugel am Ende des Vorkampfes auf 19,83 Meter. Bronze gewann Bodo Göder (SR Yburg Steinbach; 19,02 m). pr

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<link video:12767>Video-Interview

Diskuswurf

Diskustitel bleibt in der Familie Harting

Nach sieben Titeln in Folge war Weltmeister und Olympiasieger Robert Harting diesmal nur Zuschauer. Für den Berliner kam der Wettkampf noch zu früh, er will sich nach seinem Kreuzbandriss bis zur WM in Peking (China) in Form bringen: „Die nächsten dreieinhalb Wochen sind für mich entscheidend.“ Die Frage, ob der DM-Titel in der Familie bleibt, musste sein Bruder Christoph Harting (SCC Berlin) klären und er erfüllte seine Mission.

Nach 60,16 Metern im ersten und einem vielversprechenden, aber ungültigen zweiten Versuch übernahm er im dritten Durchgang mit einer Weite von 63,55 Metern die Führung vor Martin Wierig (62,59 m). Aber nur zwischenzeitlich. Denn dass sich der Magdeburger noch nicht geschlagen geben wollte, zeigte er im vierten Versuch, der zunächst ungültig gegeben wurde, aber dann doch noch mit ebenfalls 63,55 Metern in die Wertung einging. Aufgrund der besseren zweiten Weite hielt er nun die Führung. Diese untermauerte er in der fünften Runde sogar noch einmal mit 63,46 Metern, während Christoph Harting wieder einen guten, aber ungültigen Versuch zeigte.

Doch dieser hatte das letzte Wort noch nicht gesprochen. Im letzten Versuch zeigte der deutsche Jahresbeste die starken Nerven, die einen Harting ausmachen. Mit 64,06 Metern packte er seinen Siegeswurf aus und das DM-Gold blieb in der Familie. Dritter hinter Martin Wierig wurde der Potsdamer Markus Münch (61,61 m). „Ich bin etwas traurig über die Leistung im Wettkampf“, machte Christoph Harting deutlich, dass er sich eine deutlich bessere Weite erhofft hatte. Für die Bedingungen fand er seinen Auftritt aber dann doch „ganz okay“. fc

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Hammerwurf

Wachablösung durch Alexander Ziegler

Es war ein Zweikampf der beiden Jahresbesten, bei dem sich im dritten Durchgang der Stabwechsel vollzog. Da erhöhte Alexander Ziegler zunächst auf 73,25 Meter, um 73,91 Meter folgen zu lassen. "Es war ja letztes Jahr schon ziemlich eng. Ich wollte auch jetzt wieder um den Sieg mit werfen, aber dass es jetzt soweit ist, daran kann ich noch gar nicht so richtig glauben", sagte der 28-jährige von der LG Staufen kurz nach seinem letzten Wurf.

Markus Esser (TSV Bayer 04 Leverkusen) ließ sich da frenetisch feiern - so als habe er soeben seinen neunten Meistertitel geholt. Letztendlich langten seine 72,32 Meter zu Silber. "Ich bin hierhergekommen, um meinen neunten Titel einzufahren. Aber ich bin tiefenentspannt, weil ich gleich nachträglich eine EM-Medaille überreicht bekomme", spielte der 35-Jährige auf das späte Bronze bei der EM 2006 an, das ihm in Nürnberg ausgehändigt wurde. "Ich freue mich natürlich für Alexander, auch wenn unsere Leistungen unterirdisch waren", meinte Markus Esser, der vor seinem letzten Versuch Tränen in den Augen hatte - so als würde er damit sein Karriereende ankündigen. "Das war's. Vielen Dank", verkündete Markus Esser kurz danach über das Stadionmikrofon in der Tat seinen Rücktritt vom Leistungssport.

Garland Porter (LG Eintracht Frankfurt) schob sich in der Schlussphase mit der Verbesserung auf 69,83 Meter auf den Bronzerang. hk

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<link video:12753>Interview Markus Esser

MÄNNLICHE JUGEND U20

4x400 Meter

Packendes Duell um Meisterschaftsgold

Zwei sächsische Quartette gaben im Staffelrennen über 400 Meter den Takt vor: der LAC Erdgas Chemnitz und der Dresdner SC. Erst auf den Schlussmetern entschied sich das Rennen zugunsten der Chemnitzer. Schlussläufer Marvin Schlegel wehrte die Angriffe von Niklas Cervinka  erfolgreich ab, legte auf den letzten Metern noch einmal zu und führte die Staffel in einer neuen Saisonbestleistung von 3:13,65 Minuten zum Sieg.

Die zweitplatzierte Staffel aus Dresden zeigten ebenfalls ein engagiertes Rennen. So kämpfte sich beispielsweise Jonathan Petzke vor dem letzten Wechsel an Clemens Pigorsch (LAC Erdgas Chemnitz) wieder heran. Im Gleichschritt liefen beide dem letzten Wechsel entgegen und übergaben den Staffelstab fast zeitgleich. Niklas Cervinka konnte dem starken Schlussspurt von Marvin Schlegel nichts mehr entgegensetzen und führte die Dresdner Staffel mit Konstantin Fritsch, Jan Mai und Jonathan Petzke in 3:14,62 Minuten auf Platz zwei. Hinter dem sächsischen Duo erlief sich der Erfurter LAC mit Maurice Mittelsdorf, Julian Wagner, Hans Kneist und einem starken Schlussläufer Pascal Unbehaun in 3:17,90 Minuten die Bronzemedaille. sam

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3x1.000 Meter

LC Rehlingen verteidigt Titel erfolgreich

Souverän zum Titel: Der Rehlinger Schlussläufer Philip Lonmon brachte den Sieg sicher nach Hause. Im Ziel warteten bereits seine beiden Teamkollegen, die ihn herzlich in Empfang nahmen und sich über die erfolgreiche Titelverteidigung freuten. Zunächst sah es noch nach einem spannenden Dreikampf zwischen dem Rehlinger Trio, der Startgemeinschaft Team Niederachsen und dem TSV Bayer Leverkusen aus. Startläufer Jannik Schlüter (StG Team Niedersachsen) übergab den Stab als Führender auf Jannik Seelhöfer. In Lauerstellung die Staffeln aus Rehlingen und Leverkusen.

Auf den zweiten 1000 Metern übernahm Christian von Eitzen (LC Rehlingen) die Führung. Jannik Seelhöfer (StG Team Niedersachsen) und Yussuf Ibn Maulud (TSV Bayer 04 Leverkusen) konnten dem hohen Tempo nicht folgen, beide mussten abreißen lassen. Der Titel schien vergeben. Doch dahinter entwickelte sich ein spannender Zweikampf um Silber und Bronze. Rehlings Schlussläufer Philip Lonmon brachte mit einem großen Vorsprung von etwa 40 Metern auf die Konkurrenz den Sieg in einer starken Zeit von 7:23,18 Minuten sicher ins Ziel. Der TSV Bayer 04 Leverkusen überquerte als Zweiter in 7:33,12 Minuten die Ziellinie. Den Bronzerang erlief sich die Startgemeinschaft Team Niedersachsen in 7:33,63 Minuten. sam

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