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Sarah Schmidt mit fantastischer Zeit in Osterode

Mittelstrecklerin Sarah Schmidt hat am Freitagabend beim Meeting in Osterode eine 800-Meter-Zeit hingelegt, wie es in diesem Jahrtausend noch keiner deutschen U20-Athletin gelungen ist: 2:02,19 Minuten, Rang vier in der Welt, Rang zwei in der DLV-Bestenliste der Frauen. Disziplinkollege Marc Reuther (1:47,98 min) toppte seine Bestzeit, Claudine Vita steigerte sich mit der Kugel auf starke 16,82 Meter.
Pamela Ruprecht

Dass sie mit ihren pinken Kniestrümpfen so schnell unterwegs sein würde, hätte Sarah Schmidt (LAZ Mönchengladbach) so früh in der Saison nicht für möglich gehalten. Ab Runde zwei im Alleingang verbesserte die Deutsche U20-Meisterin ihre Bestzeit um mehr als eineinhalb Sekunden auf 2:02,19 Minuten. Nur Fabienne Kohlmann (LG Karlstadt/Gambach/Lohr) war bei den Aktiven in dieser Saison national besser. Die 18-Jährige freut sich, dass sie in ihrem letzten Jugendjahr dort schon mitmischen kann.

In der U20-Weltbestenliste stehen nur mehr drei Athletinnen vor ihr. „Ich hätte nicht damit gerechnet, dass ich so schnell laufe“, sagte die U20-WM-Halbfinalistin nach dem Wettkampf. Sie hatte zuvor im Training noch hohe Umfänge. „Dass es so toll gelaufen ist, ist für mich Wahnsinn.“ Eine Steigerung hatte sie sich schon zugetraut, aber ab der zweiten Runde allein von der Spitze „unvorstellbar.“ Die letzten Meter seien schon schwer gewesen, aber die Mischung aus Sprint und Ausdauer liegt ihr einfach.

Souverän auf Platz zwei in Europa

Ihre Zwischenzeit bei 400 Metern lag bei 60 Sekunden, bis dahin hatte Sarah Schmidt eine Tempomacherin. „Bis 700 Meter war sie auf dem Kurs von zwei Minuten“, erzählte Bundesnachwuchstrainer Thomas Dreißigacker. „Das war schon sehr souverän. Da kann man jetzt auf die U20-EM gespannt sein.“

Die Ausgangsposition für Eskilstuna (Schweden) schätzt die Athletin von Johannes Gathen, bei dem sie seit fünf Jahren trainiert, als gut ein. In solche Regionen können nicht viele Nachwuchsathletinnen vorstoßen. Seit 2012, als sie mit den Socken eine Bestzeit aufstellte, trägt sie als Talismann die Kniestrümpfe. Den Druck, noch schneller laufen zu müssen, hat sie nach eigener Ansicht aber nun weg, denn die starke Zeit hat sie für 2015 - und historisch ist sie dazu.

Die letzte 2:02er-Zeit einer U20-Athletin gab es davor 2012 von Sonja Mosler (TV Wattenscheid 01), die im Halbfinale der U20-WM 2:02,82 Minuten lief. Und 1996 holten im Finale der U20-WM mit Claudia Gesell (2:02,67 min) und Kathleen Friedrich (2:02,70 min) zwei DLV-Athletinnen Gold und Silber. In Osterode war Sarah Schmidt schneller als alle drei. Bevor es Richtung Zwei-Minuten-Marke geht, will sie die Zeit aber zunächst stabilisieren.

Marc Reuther knackt 1:48 Minuten

1.500-Meter-Spezialistin Konstanze Klosterhalfen (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2:07,58 sec) blieb als Zweite hinter Sarah Schmidt knapp über ihrer Bestzeit. Das nächste gute 800-Meter-Rennen zeigte der Deutsche U20-Meister Marc Reuther (Wiesbadener LV) bei den Männern. Er blieb mit 1:47,98 Minuten zum ersten Mal um zwei Hundertstel unter der Grenze von 1:48 Minuten. Auch er platziert sich im Hinblick auf die U20-EM damit aussichtsreich auf Rang drei der Jugendrangliste in Europa.

Im 3.000-Meter-Rennen der Frauen war Alina Reh (TSV Erbach) in 9:08,27 Minuten überlegen, gleichbedeutend mit einer deutlichen Steigerung ihrer Saisonbestzeit und nur drei Sekunden über ihrer deutschen U18-Bestleistung aus dem Vorjahr. Zweite wurde Hindernisläuferin Maya Rehberg (SG TSV Kronshagen/Kieler TB; 9:15,39 min), Dritte Tabea Themann (SV Molbergen; 9:16,53 min). Als Vierte blieb Miriam Dattke (SCB Berlin; 9:22,66 min) weit unter der Norm für die U18-WM in Cali (Kolumbien; 9:35 min).

Claudine Vita stark mit der Kugel

Im Kugelstoßen der U20 siegte Claudine Vita (SC Neubrandenburg) mit einer starken Steigerung auf 16,82 Meter, damit schiebt sie sich in ihrer Altersklasse auf Rang drei in Europa, wo sie mit dem Diskus mit riesigem Vorsprung schon an Nummer eins steht. Mit der Scheibe blieb sie diesmal wie U23-EM-Starterin Kristin Pudenz (SC Potsdam; 58,80 m) unter 60 Metern. Bei den Frauen lag mit der Kugel Josephine Terlecki (SC DHfK; 17,02 m) vor der Wattenscheiderin Denise Hinrichs (16,91 m) und Anna Rüh (SC Neubrandenburg; 16,81 m).

Das Kugelstoßen der Männer gewann Christian Jagusch (SC Neubrandenburg) mit 19,71 Metern. Dessen Trainingspartner, U18-Weltmeister Patrick Müller, blieb als Erster der U20 mit 20,59 m nur zehn Zentimeter unter seiner Bestleistung. In der männlichen U20 war Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge; 60,58 m) bester Diskuswerfer vor Clemens Prüfer (SC Potsdam; 60,33 m), dessen älterer Bruder Henning nicht angetreten war.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link http: www.leichtathletik.de ergebnisse wettkampf-resultate _blank>Ergebnisrubrik...

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