| Saison-Auftakt Clermont

Tatjana Pinto & Co. rütteln an den WM-Normen

Die deutschen Sprinter haben am Samstag beim Spring Invitational in Clermont, Florida (USA) einen rasanten Start in die Saison erwischt: Über 100 Meter blieben Tatjana Pinto sowie Sven Knipphals, Lucas Jakubczyk und Christian Blum sogar unter dem Richtwert für die WM in Peking – allerdings mit zu viel Rückenwind.
Silke Morrissey

2,4 Meter pro Sekunde Rückenwind – diese nicht unwesentliche Angabe in den Ergebnislisten sorgte dafür, dass Tatjana Pinto über 100 Meter noch keinen Haken hinter die WM-Norm für Peking (China; 11,25 sec) machen konnte. Dennoch gelang der 22-Jährigen im Vorlauf in 11,24 Sekunden ein glänzender Auftakt in die Freiluft-Saison.

Das Finale war dann wenig später komplett vom Winde verweht: Platz drei in 11,07 Sekunden hinter Doppel-Europameisterin Dafne Schippers (Niederlande; 10,90 sec) und der Jamaikanerin Simone Facey (11,04 sec) – bei 3,9 Metern pro Sekunde Schub von hinten. Doch der Auftritt in Clermont zeigte, dass Pinto trotz ausgelassener Hallensaison nichts von dem Speed verloren hat, der ihr 2014 den ersten nationalen Meistertitel bescherte.

Für Verwirrung hatte kurzzeitig die <link http: elitetiming.net live-results _blank link zu den ergebnissen aus>Ergebnisliste über 200 Meter gesorgt, die für Tatjana Pinto in Lauf zwei eine Zeit von 22,92 Sekunden auswies - das wäre die schnellste Zeit einer Deutschen seit 2001 gewesen. Die Münsteranerin war aber gar nicht gestartet.

Sven Knipphals der schnellste Deutsche

Auch die Resultate der deutschen Männer in den Sprintfinals über 100 Meter machten Lust auf mehr. Schnellster Deutscher war am Samstag der Wolfsburger Sven Knipphals, der allerdings sowohl im Vorlauf (10,10 sec; +3,2 m/sec) als auch im Finale (10,07 sec; +3,4 m/sec) starken Rückenwind erwischte. Hinter Keston Bledman (Trinidad und Tobago; 9,94 sec), Gerald Phiri (Sambia) und Kemar Hyman (Cayman Inseln; beide 10,00 sec) verbuchte Knipphals gegen hochkarätige Konkurrenz die viertbeste Zeit des Tages.

Nur knapp dahinter kam im Finale der Deutsche Vizemeister Lucas Jakubczyk (SCC Berlin; 10,09 sec) ein, der im Vorlauf in 10,15 Sekunden bei fast regulärem Rückenwind von 2,3 Metern pro Sekunde einen ersten Vorgeschmack auf seine gute Form gegeben hatte. Auch der Wattenscheider Christian Blum (10,15 sec; +3,4 m/sec) sah hinter seinem Namen schon einmal eine Zeit unter der WM-Norm (10,16 sec) aufleuchten.

Julian Reus verletzt

Der Deutsche Meister Julian Reus (TV Wattenscheid 01) zog sich im Vorlauf eine Verletzung im Beuger zu. „Ich kann zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts Genaues sagen, war aber bereits im Krankenhaus. Wir hoffen natürlich, dass ich schnell wieder fit werde“, ließ der Dritte der Hallen-EM in einer Pressemitteilung seines Vereins kurz darauf verlauten.

Über 200 Meter startete der Leverkusener Aleixo-Platini Menga mit guten 20,79 Sekunden in die Saison. Für Inna Weit (LC Paderborn) gingen 23,32 Sekunden (+3,8 m/sec) in die - bei diesem Wettbewerb wie erwähnt allerdings nicht ganz verlässliche - Ergebnisliste ein.

Tiffany Porter glänzt über die Hürden

Auch Staffel-Tests in Vorbereitung auf die Staffel-WM auf den Bahamas (2./3. Mai) standen für die deutschen Sprinter am Samstag auf dem Programm. Die ersten Zeiten von zwei Männer- (39,03 und 39,29 sec) sowie einer Frauen-Staffel (44,36 sec): ein guter Ausgangswert für die kommenden Herausforderungen, bei denen die Athleten dann sicher auf eine 38 und eine 43 vor dem Komma hoffen - zumal die Frauen dann auch noch Verstärkung von der Hallen-EM-Dritten Verena Sailer (MTG Mannheim) erhalten werden.

Über 100 Meter Hürden der Frauen setzte sich Europameisterin Tiffany Porter (Großbritannien) in rasanten 12,56 Sekunden an die Spitze der Weltjahres-Bestenliste. Ihre Landsfrau Shara Proctor überzeugte im Weitsprung mit 6,77 Metern, in der Männer-Konkurrenz sorgte mit Daniel Bremble (8,21 m) ein weiterer Brite für eine starke Leistung.

<link http: elitetiming.net live-results _blank link zu den ergebnissen aus>Zu den kompletten Ergebnissen aus Clermont

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