Geoffrey Yegon siegte beim 70. Paderborner Osterlauf über 10 Kilometer. Der 27-jährige Kenianer setzte sich am Samstag in 28:21 Minuten vor Arne Gabius (LT Haspa Marathon Hamburg, 28:39 min) und Alex Cherop Kapcheromit (Uganda, 28:40 min) durch.
Die Spitzengruppe passierte die 5 Kilometer-Marke in 14:22 Minuten. Da war schon klar, dass kein neuer Streckenrekord mehr möglich war. Zwei Kilometer vor dem Ziel fiel die Entscheidung, als Arne Gabius die beiden Afrikaner ziehen lassen musste. Auf der Zielgeraden profitierte der deutsche Marathonrekordhalter jedoch von seiner hohen Grundschnelligkeit und fing mit einem furiosen Spurt Alex Cherop Kapcheromit wieder ein und verwies ihn noch auf den dritten Rang.
Arne Gabius zeigte sich mit seinem zweiten Rang sehr zufrieden: „Für mich war das ein idealer Start in die Olympiasaison. Ursprünglich war ich immer mit einem neuen Streckenrekord in Verbindung gebracht worden, aber der war bei dem starken Wind für mich heute nicht drin. Zudem habe ich noch mein dreiwöchiges Höhentrainingslager in Kenia in den Beinen.“
In den kommenden Wochen stehen für Arne Gabius zwei weitere wichtige Bewährungsproben an. Beim Halbmarathon in Berlin möchte er die DLV-Bestmarke von Carsten Eich (60:32 min) unterbieten, und am 24. April nimmt er beim London-Marathon seinen eigenen deutschen Rekord von 2:08:33 Stunden ins Visier.
Katharina Heinig läuft Bestzeit
Bei den Frauen setzte sich über 10 Kilometer die Norwegerin Karoline Bjerkeli Grøvdal in 31:33 Minuten vor der Französin Susan Jeptoo (32:45 min) und der Kenianerin Dorcas Kithom (32:49 min) durch.
Als Vierte gefiel Katharina Heinig (LG Eintracht Frankfurt) mit ihrer neuen persönlichen Bestzeit von 33:04 Minuten. „Ich bin sehr gut ins Rennen gekommen und konnte bei dem unangenehmen Wind immer mit einigen Männern laufen. Gerne wäre ich unter 33 Minuten geblieben, aber diese Zeit hebe ich mir für später auf“, erklärte die 26 Jahre alte Polizeibeamtin.
Gesa Felicitas Krause Sechste
Die WM-Dritte über 3.000 Meter Hindernis, Gesa Felicitas Krause (LG Eintracht Frankfurt), die wie Katharina Heinig gerade aus dem Trainingslager kam, belegte in 33:36 Minuten den sechsten Rang und war damit etwas langsamer als beim letztjährigen Osterlauf.
„Ich hatte heute leichte Probleme. Mir tat nichts weh, aber es lief nicht optimal bei mir. Offensichtlich bin ich mehr auf der Bahn zuhause. Im Hinblick auf den Sommer habe ich in Paderborn eine Einheit absolviert, die mir Härte gibt“, erklärte die Hindernisspezialistin, die in einem Monat noch einmal ein Trainingslager in Äthiopien absolvieren wird. „Mein großes Ziel ist es, in diesem Jahr bei den Olympischen Spielen eine Medaille zu gewinnen, und dafür werde ich alles geben“, betonte die 23-jährige Frankfurterin.
Fate Tola gewinnt Halbmarathon
Auf der Halbmarathon-Distanz gelang Fate Tola (LG Braunschweig) ein sicherer Erfolg in 1:09:48 Stunden vor Maryanne Wanjiru (Kenia; 1:10:10 h) und Sonja Roman (Slowenien; 1:13:49 h). „Für mich war das ein hervorragender Test für meinen Start beim Boston-Marathon“, sagte die gebürtige Äthiopierin, die von der früheren Weltklasse-Langstrecklerin Irina Mikitenko betreut wird.
Fate Tola, die mit einer persönliche Marathonbestzeit von 2:25:14 Stunden (2014) zu Buche steht, hat die deutsche Staatsbürgerschaft beantragt und möchte bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) für Deutschland starten. Beim letztjährigen Berlin-Marathon war sie nach 2:28:24 Stunden im Ziel und bringt damit die Norm mit.
Bei den Männern gab es einen Dreifach-Erfolg für Kenia durch Nicholas Korir (1:01:42 h), Alfred Cherop (1:01:59 h) und Charles Maina (1:02:30 h). Als bester deutscher Läufer kam Kilian Schreiner (ASC 1990 Breidenbach/Gladenbach) in 1:09:46 Stunden auf den siebten Rang.
Neuer Teilnehmerrekord
Zum 70. Geburtstag der Veranstaltung strahlte die Sonne vom Himmel, und daher sah man bei Deutschlands ältester Straßenveranstaltung nur fröhliche und zufriedene Gesichter. Hinzu kam, dass es zum runden Geburtstag das entsprechende Geschenk gab, denn mit 11.702 Starterinnen und Startern wurde ein neuer Teilnehmerrekord (bisher 11.052) aufgestellt.
Freude herrschte auch bei dem unter den Ehrengästen weilenden Carsten Eich, denn er behielt mit 27:47 Minuten weiter seinen 23 Jahre alten Streckenrekord.
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