Auf Gold im Diskuswerfen folgte Silber mit der Kugel: Claudine Vita ist am Samstag bei den U20-Europameisterschaften zur Doppel-Medaillengewinnerin aufgestiegen. Eine neue Bestleistung von 17,13 Metern gab’s noch dazu.
Am Freitag war Claudine Vita überglücklich über Gold, auch wenn die Scheibe nicht in Richtung Bestleistung fliegen wollte. Am Samstag bot sich das umgedrehte Bild, Gold war unerreichbar: Die Türkin Emel Dereli stieß mit 18,40 Metern einen neuen Landesrekord und krönte sich ungefährdet zur U20-Europameisterin.
Dahinter kam Claudine Vita so weit wie nie zuvor: Im fünften Versuch wuchtete sie die Kugel auf 17,13 Meter, 31 Zentimeter über Bestleistung. Eines blieb gleich. Dieser Konter beförderte sie in die Medaillenränge, zuvor hatte sie auf Rang vier gelegen. Alyona Bugakova (Russland; 16,81 m) rutschte zurück auf Bronze. Mit ihrem doppelten Medaillencoup tritt Vita in die Fußstapfen ihrer Trainingspartnerin Anna Rüh (SC Neubrandenburg), die 2011 zweimal auf dem Podium stand. Sie holte Silber mit dem Diskus und Bronze mit der Kugel.
Alina Kenzel (VfL Waiblingen) schaffte ebenfalls den Sprung in die besten Acht und wurde mit 15,70 Metern Sechste. Knapp nicht für drei weitere Stöße hatte es im Vorkampf für Sarah Schmidt (LV 90 Erzgebirge) gereicht, die mit 15,29 Metern Neunte wurde.
Auf 17 Meter gehofft
"Ich bin sehr zufrieden!" sagte Claudine Vita. Das dürfte diesmal auch ihr Heimtrainer Dieter Kollark gewesen sein, der am Vortag noch mit den Würfen seines Schützlings gehadert hatte. "Ich denke, diese Leistung hat ihn besänftigt", hofft auch die Athletin.
Die neue Bestleistung habe sich bereits im Training angedeutet. "Ich wusste, dass mit ein bisschen Adrenalin 17 Meter möglich sind", erklärte Vita. Mit einem Sicherheitsstoß auf 16,34 Meter in Runde eins ging es schon gut los. Dann war das Selbstvertrauen da und die Lockerheit mit Diskus-Gold im Rücken. Die nächste Medaillenchance war da - und Claudine Vita griff zu.
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