Am Wochenende (25./26. Februar) werden in Sindelfingen die Deutschen Jugend-Hallenmeisterschaften mit Winterwurf ausgetragen. Neben Medaillen und Meistertiteln werden auch die Startplätze für den U20-Länderkampf in Halle (4. März) vergeben. In unseren Disziplinzusammenfassungen lesen Sie, wie die Entscheidungen ausgegangen sind. Hier: die Finals der männlichen Jugend am Sonntag.
200 Meter: Emanuel Stubican fängt verletzten Frieder Scheuschner ab |
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Tom Warmholz (SCC Berlin) setzte im ersten 200-Meter-Zeitendlauf nach einer starken Zielgeraden, auf der er den bis dahin führenden Joshua Hartmann (ASV Köln) noch abfing, mit 21,91 Sekunden die Richtmarke. Diese Zeit reichte in der Addition zur Bronzemedaille. Noch schneller legten Emanuel Stubican (TB Bad Cannstatt) und der favorisierte Jahresbeste Frieder Scheuschner (Dresdner SC 1898) in Lauf zwei die Hallenrunde zurück.
Der U18-EM-Sechste Frieder Scheuschner lag lange klar in Führung, bevor sich Emanuel Stubican immer näher heranschob. Mit bloßem Auge war der Rennausgang kaum auszumachen. Die Zielbild-Auswertung brachte Aufklärung: Emanuel Stubican, vor zwei Jahren schon Deutscher U18-Meister über 200 Meter im Freien, gewann mit 21,70 Sekunden vor Frieder Scheuschner (21,72 sec), der sich zu allem Überfluss auch noch leicht verletzte. „Ausgangs der Kurve hat es in der Wade gestochen und ich habe mich nur noch ins Ziel gerettet“, berichtete der knapp unterlegene Sachse leicht konsterniert. hs
400 Meter: Constantin Preis mit Fingerzeig Richtung U20-EM |
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Ein Langhürdler zeigte den Spezialisten gehörig wo es langgeht: Constantin Preis (TV 1834 Pforzheim) hatte schon als Vorlauf-Schnellster mit 48,71 Sekunden seine Ambitionen kundgetan. Im Finale übernahm er nach Streckenhälfte das Kommando und steigerte sich auf 48,44 Sekunden. „Ich bin in der Halle nur aus Spaß angetreten und bleibe auch bei den 400 Meter Hürden. Mein großes Ziel sind die U20-Europameisterschaften. Die Norm liegt bei 52,00 Sekunden. Das ist nach dem Ergebnis von heute sicher zu schaffen“, sagte der 19-Jährige.
Julius Albrecht (RSV Eintracht 1949) erkämpfte in 48,56 Sekunden vollkommen überraschend den Vizemeister-Titel. Johann Rosin (LAC erdgas Chemnitz; 49,20 sec) musste mit dem dritten Platz Vorlieb nehmen. hk
800 Meter: Constantin Schulz zieht noch an Pascal Kleyer vorbei |
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Die Taktik von Constantin Schulz (LC Cottbus) lautete: An die Fersen von Favorit Pascal Kleyer hängen und schauen, was im Schlussspurt noch geht. Diese Taktik ging auf. Bis knapp 100 Meter vor Ende des Rennens machte der Jahresbeste aus Karlsruhe fast vier Runden das Tempo an der Spitze. Dann zog Constantin Schulz mit den größeren Reserven auf der Zielgeraden noch an ihm vorbei. Beide trieben sich abgesetzt vom Rest des Feldes zu neuen Saisonbestzeiten von 1:51,14 und 1:51,47 Minuten.
„Die Zeit ist für die Halle, wo es immer schwerer zu laufen ist, ganz gut“, meinte der Sieger im Anschluss. Im Freien soll es im Sommer dann zur U20-EM nach Grosseto gehen. Dort will auch Pascal Kleyer mitmischen, der trotz seiner Favoritenrolle mit dem Silberrang zufrieden war. „Meine Wintervorbereitung lief optimal“, sagte der Hallen-Vizemeister des Vorjahres. „Saisonbestleistung zum richtigen Zeitpunkt, das ist klasse.“ Zu Bronze lief der Wattenscheider Finn Merten (1:53,49 min). pr
1.500 Meter: Maximilian Feist im Foto-Finish vorne |
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Ein ausgeglichenes Feld ohne klaren Top-Favoriten stellte sich über 1.500 Meter. In den beiden Vorläufen am Samstagvormittag hatten mit Robert Baumann (LAV Stadtwerke Tübingen) und Nicolai Christ (SG Schorndorf 1846) zwei Württemberger die Nase vorn. Die Entscheidung war lange von Taktik und sogar einem Sturz geprägt, ehe auf der letzten Runde so richtig die Post abging. Spannender ging es kaum.
Maximilian Feist (VfL Kamen), der vom Publikum begeistert angefeuerte Lokalmatador Velten Schneider (VfL Sindelfingen) und Elias Schreml (LG Olympia Dortmund) überquerten nahezu zeitgleich die Ziellinie. Der Sindelfinger jubelte, doch er hatte sich etwas zu früh gefreut. Zwei Hundertstelsekunden gaben im Foto-Finish den Ausschlag für Maximilian Feist, der sich in 4:07,42 Minuten den Titel vor Schneider und Schreml (4:07,48 min) sicherte. hs
3.000 Meter: Triathlet Peer Sönksen macht das Rennen |
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Der Neubrandenburger Peer Sönksen war nicht wegen des Meisterschaftsrennens nach Sindelfingen gekommen, sondern um Kilometer zu machen. Der eigentliche Triathlet will nämlich bei den Junioren-Europa- und Weltmeisterschaften in diesem Jahr wieder auf das Podium. 2015 gewann er bereits den Vize-Weltmeistertitel in der U20 dieser Disziplin. "Ich wollte heute auf Zeit laufen, nicht auf die Platzierung", meinte Peer Sönksen. Ein ungewöhnlicher Satz, den man von den Nachwuchs-Leichtathleten nicht hört. Da geht es immer um den Titel.
Peer Sönksen nahm beides mit. Eine gute Zeit (8:26,59 min), mit der er auch den Sieg holte. Die Spezialisten hatten das Nachsehen, als der Triathlet vom SC Neubrandenburg sich nach rund einem Drittel des Rennens an die Spitze setzte und unaufhaltsam davon zog. Im Kampf um Silber setzte sich nach mehreren Positionswechseln der U18-EM-Vierte Mohamed Mohumed (LG Olympia Dortmund; 8:38,38 min) gegen Steffen Ulmrich (MTG Mannheim; 8:38,85 min) durch. pr
4x200 Meter: Erfurt in einem packenden Finale vor Magdeburg |
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Es war ein kurioses A-Finale über 4x200 Meter der männlichen Jugend. Das Quartett der Startgemeinschaft LAC Erfurt duellierte sich mit dem Sportclub Magdeburg um den Titel. In die Entscheidung von Anfang an gar nicht eingreifen konnten die Vorlaufschnellsten vom SCC Berlin, die ebenso wie der SC Potsdam zu allem Überfluss nach einem Wechselfehler ausschieden. Die drittschnellste Zeit rannte deshalb der B-Lauf-Sieger StG Eltingen/Renningen (1:30,58 min), der jedoch aufgrund der nicht gleichberechtigten Läufe keine Bronzemedaille bekam.
Ganz vorne aber vollendete Hans-Arthur Margraf für Erfurt das, was seine Vorgänger Luis Brandner, Jonas Gerlach und Nick Przeliorz auf den Weg gebracht hatten. Nach 1:28,19 Minuten hatten die Vier eine knappe Sekunde Vorsprung auf Thomas Barthel, Maurice Fritz Ahlfaenger, Maximilian Schulze und Marvin Lee Kühnen vom SC Magdeburg (1:29,08 min). hs
5.000 Meter Bahngehen: Leo Köpp verteidigt Titel allein auf weiter Flur |
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Der erste Wettbewerb am Sonntag war die Entscheidung der Geher. Passend zum Rhythmus elektronischer Musik drehten die Athleten ihre Runden im Glaspalast. Das Tempo gab der Titelverteidiger und Jahresbeste Leo Köpp (LG Nord Berlin) vor. Der U20-WM-Achte über 10.000 Meter übernahm nach der ersten Runde die Führung und spulte alleine auf weiter Flur sein Rennen ab. Mit lockerem Schritt zog er vorne weg und legte auf den letzten 100 Metern einen Schlussspurt hin. Seine Siegerzeit: 20:38,80 Minuten.
Was von außen souverän aussah, stellte den Athleten selbst nicht zufrieden. „Ich hätte mir eine bessere Zeit gewünscht“, sagte Leo Köpp nach dem Finale. Seine Bestleistung aus diesem Winter steht bei 20:24,48 Minuten. „Es macht keinen Spaß immer nur gegen die Uhr zu laufen und seine Leistung aus dem Training abzurufen“, meinte der Meister über die nationale Konkurrenzsituation, die ihn nicht fordert.
Den Zweitplatzierten Niklas Richter, der von Anfang an sein nächster Verfolger war, überrundete der Schützling von Ex-Weltklasse-Geher André Höhne zwei Mal. Der Deutsche U18-Freiluft-Meister und U18-EM-Teilnehmer aus Potsdam kam in Saisonbestleistung nach 22:26,90 Minuten an und sicherte sich damit die Silbermedaille vor dem jungen Deutschen U16-Meister des Vorjahres Johannes Frenzl (Hallesche Leichtathletik-Freunde; 22:54,78 min), der noch dem Jahrgang 2001 angehört. "Der spannende Wettkampf war der um Rang zwei und damit den zweiten Startplatz für den U20-Länderkampf", ergänzte Leo Köpp, der die intensive Vorbereitung seiner Disziplin-Kollegen mit Interesse verfolgt hatte. pr
Hochsprung: Lucas Mihota kratzt an 2,25 Metern |
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Es war der letzte Wettbewerb, der nach einem ereignisreichen Leichtathletik-Wochenende zum Abschluss lief. Und es lohnte sich für die klatschenden Zuschauer noch da zu bleiben. Denn Lucas Mihota (SB DJK Rosenheim) versuchte sich, als er mit im dritten Versuch übersprungenen 2,20 Metern als Sieger lange feststand, sogar an 2,25 Metern. Noch vergeblich, aber alles andere als aussichtslos. Die Bestmarke des Überfliegers steht seit diesem Winter bei sehr starken 2,23 Metern.
Der U18-Europameister gewann in Sindelfingen also mit der gleichen Höhe, mit der der Titel bei der Hallen-DM in Leipzig an Mateusz Przybylko (TSV Bayer 04 Leverkusen) wegging. Der Grund, weshalb Lucas Mihota dort nicht am Start war: "Ich bin nicht der Typ, der zwei solche Wettkämpfe innerhalb so kurzer Zeit aushält, da spielt mein Rücken nicht mit und das hier heute war mir wichtiger." Seine Flug-Show konnte auch eine Autopanne auf dem Weg nach Sindelfingen und eine Erkältung unter der Woche nicht aufhalten. Durch hartes Training gepaart mit Spaß ging es in den letzten Monaten nochmal eine Etage höher.
Auf den Silberrang sprang der U18-EM-Siebte Luca Meinke (Schweriner SC) mit 2,09 Metern im ersten Anlauf. 2,12 Meter waren dann zu hoch. Bronze gewann der U18-WM-Teilnehmer von 2015 Remo Cagliesi (TLV Germania Überruhr) mit 2,06 Metern. pr
Dreisprung: Paul Walschburger überrascht Benjamin Gassioui |
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Nach den beiden ersten Versuchen war im Dreisprung erstmal ein wenig die Luft raus. Benjamin Gassioui (VfB Stuttgart 1893) kam auf 15,08 Meter, Paul Walschburger (LG Stadtwerke München) stand ihm mit 15,03 Metern kaum nach. Mehr als 20 Versuche der nur fünf Teilnehmer mit vielen Ungültigen folgten, bis erneut die 15 vor dem Komma aufleuchtete.
Aber es war nicht der Führende, sondern Paul Walschburger, der einen tollen 15,26-Meter-Satz in die Grube setzte. Benjamin Gassioui, der überhaupt nur zwei gültige Versuche hatte, konnte nicht mehr kontern, freute sich aber trotzdem über die Silbermedaille. Bronze ging an David Kirch (SpVgg Auerbach/Streitheim). Er legte eine konstante Serie mit 14,65 Metern als Spitzenwert hin. hs
Kugelstoßen: 19,91 Meter - Pascal Eichler stößt in neue Dimensionen vor |
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Pascal Eichler (LAC Erdgas Chemnitz) eröffnete gleich zu Beginn mit einem Wuchtstoß auf 19,16 Meter und kommentierte dies mit einem lautstarken Schrei. Abgesehen von 19,01 Metern in Durchgang vier agierte er mit angezogener Handbremse, um dann ganz zum Schluss seinen besten Stoß aller Zeiten hinzulegen. 19,91 Meter – ein Vorstoß in bislang ungeahnte Dimensionen. „Ein geiler Wettkampf. Zwar habe ich zwischendurch kurz den Faden verloren, aber zum Schluss war ich wieder voll da“, sagte Pascal Eichler. „Dass ich meine Bestleistung um rund 40 Zentimeter steigern konnte, war eine Überraschung.“
Diskuswurf-Sieger Henrik Janssen (SC Magdeburg) legte mit dem Hausrekord von 18,70 Metern los, um in Runde zwei auf 19,02 Meter zu erhöhen. Der vorjährige Deutsche U20-Freiluftmeister Tobias Köhler (SV Halle) zeigte Nerven. Er kam in Durchgang zwei auf 18,25 Meter und im letzten Versuch auf 18,71 Meter. Mehr als Bronze war für den Ex-Leipziger in diesem hochklassigen Wettbewerb aber nicht zu holen. hk
WINTERWURF
Speerwurf U20: Klare Angelegenheit für Norman Plischke |
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Gleich im ersten Versuch legte Norman Plischke eine ordentliche Weite vor. Der Speer des U18-WM-Siebten von 2015 landete bei 65,55 Metern und sollte am Ende auch die Tagesbestweite bedeuten. Nach je zwei ausgelassenen und ungültigen Versuchen absolvierte der Neu-Magdeburger im letzten Durchgang noch einen Wurf auf 62,91 Meter. Gold war dem 70-Meter-Werfer in der Form sicher.
Auch eine deutliche 60-Meter-Leistung gelang Mehrkämpfer Tomas Schlegel (LC Regel), der ebenfalls in Runde eins den besten Wurf erwischte und den Speer auf 63,63 Meter schleuderte. Das blieb sein einziger gültiger Versuch, der die Silbermedaille wert war. Bronze holte Christian Wangnick (LG Offenburg) mit 61,68 Metern. Nicht am Start war im Finale der gemeldete U18-EM-Fünfte Fabian Strehlau (LAZ Mönchengladbach), der aufgrund einer Verletzung seine Teilnahme zurückzog. pr
MÄNNER
3x1.000 Meter: Die LG farbtex Nordschwarzwald lässt nichts anbrennen |
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Bereits nach dem ersten Läufer war die Entscheidung ganz an der Spitze über 3x1.000 Meter der Männer gefallen. Sebastian Karl, erster Mann der LG farbtex Nordschwarzwald, riss auf seiner letzten Runde eine Lücke zum Rest des Feldes und übergab mit gutem Vorsprung an Denis Bäuerle. Der ließ ebenso wenig anbrennen wie LG farbtex-Schlussläufer Timo Benitz. Nach 7:19,75 Minuten war der Titel unter Dach und Fach und Benitz lief jubelnd über die Ziellinie.
Spannend blieb das Rennen um die weiteren Medaillen. Die LG Region Karlsruhe, zwischenzeitlich schon auf Rang fünf abgerutscht, mischte ebenso mit wie der LSC Höchstadt/Aisch und das LAZ Puma Rhein-Sieg. Am Ende waren die Verhältnisse klar. Mit Abstand sicherte sich Karlsruhe in 7:22,38 Minuten Silber vor Höchstadt/Aisch (7:25,63 min), für das LAZ Puma Rhein-Sieg blieb in 7:29,19 Minuten Rang vier. hs
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