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Marathon-DM 2016 – Die Medaillenkandidaten aller Altersklassen

21 Einzeltitel und Medaillen in der Teamwertung werden am kommenden Sonntag (30. Oktober) bei den Deutschen Meisterschaften im Marathon vergeben, die wie schon im Vorjahr beim Frankfurt Marathon ausgetragen werden. Der langjährige Sprecher der Veranstaltung Artur Schmidt wirft für Sie einen Blick voraus auf die Medaillenkandidaten aller DM-Wertungen.
Artur Schmidt

Bereits zum 9. Mal finden am Sonntag beim 35. Mainova Frankfurt Marathon die Deutschen Marathon-Meisterschaften der Männer und Frauen in der Mainmetropole statt. Aus den einzelnen Landesverbänden liegen ca. 800 Meldungen vor. Gleichzeitig werden in Frankfurt auch die Hessischen Titelkämpfe ausgetragen. Neben 21 Einzeltiteln geht es auch um die begehrten Team-Medaillen.

Eigens kenntlich gemachte Startnummern sorgen dafür, dass die DM-Teilnehmer als solche wahrgenommen werden. Gerade für die Altersklassen-Athleten sind die Deutschen Meisterschaften alljährlich ein besonderer Höhepunkt der Laufsaison. Ab 15:00 Uhr werden die Sieger und Platzierten in den Einzel- und Mannschaftswettbewerben in der Marathon Mall Halle 1 Ebene 2 geehrt. 

MÄNNER

In der Hauptklasse der Männer dürfte das Titelrennen unter anderem über Mitku Seboka (LAC Quelle Fürth) gehen. Der Äthiopier im Quelle-Dress wird die letzte Chance nutzen wollen – im neuen Jahr gibt es neue DLV-Richtlinien – als Nicht-EU-Bürger den deutschen Meistertitel zu erringen.

Im Rennen um die Podestplätze sind auch der Deutsche Meister von 2014 Tobias Schreindl (LG Passau) und der Vorjahressieger der M35 Andreas Straßner (Asics Team Memmert) nicht zu unterschätzen. In Lauerstellung liegt der Heilbronner Benedikt Hoffmann, der vor Jahresfrist mit einer guten Zeit von 2:20:02 Stunden auffiel. Gespannt darf man auf das Debüt des jungen Jonas Koller (LG Telis Finanz Regensburg) sein, der beim Köln Marathon über die Halbmarathon-Distanz als Dritter einen guten Eindruck hinterließ.

FRAUEN

In der Hauptklasse der Frauen ist Fate Tola (LG Braunschweig) seit ihrer Einbürgerung die erste Anwärterin auf den Titel. Mona Stockhecke (LT Haspa Marathon Hamburg) hat gute Erinnerung an das Vorjahr, als sie hinter Lisa Hahner (run2sky.com) Vizemeisterin wurde. Nun strebt sie eine „satte Bestzeit“ an, wie sie sagt.

Um den Bronzerang werden Veronica Clio Hähnle-Pohl (TSG 1845 Heibronn), Julia Galuschka (LG Telis Tinanz Regensburg) und die Lokalmatadorin Tinka Uphoff (Spiridon Frankfurt) wetteifern. Gespannt darf man auf das Abschneiden der Triathlon-Olympiateilnehmerin Anne Haug (Saarbrücken) sein. Die Vize-Weltmeisterin des Jahres 2013 ist als starke Läuferin in der Triathlon-Szene bekannt und allemal für eine Überraschung unter den Marathon-Spezialistinnen gut.

 

AK MÄNNER

M35

In der M35 wird Titelverteidiger Andreas Straßner (Team Memmert) wieder auf seinen langjährigen Konkurrenten Holger Freudenberger (TSG Heilbronn) treffen. Von der Papierform her dürfte auch Vitaly Rybak (Ayyo Team Essen) durchaus um die Medaillenränge mitlaufen können.

M40

Valentin Harwart (VfL Wolfsburg) musste sich 2015 nur dem überragenden Andreas Straßner geschlagen geben. In diesem Jahr ist er in die M40 aufgestiegen und hofft nun, in gewisser Weise freie Bahn zu haben zum ersehnten ersten DM-Titel. Lokalmatador Thorsten Behnke (Spiridon Frankfurt) könnte sein Heimspiel zu einem Medaillenerfolg nutzen.

M45

In der M45 sind sowohl der Dritte als auch der Zweite des Vorjahres wieder am Start. Peter Könnicke (Kimba sports) und der Hesse Markus Mattner (LG Eder) dürften bei der Vergabe des Titels ein Wörtchen mitreden. Gespannt darf man auf das Abschneiden von Andrew Liston (LG Wettenberg) und des ehemaligen Spitzen-Marathoni Eike Loch (LAC Quelle Fürth) sein.

M50

Seit Jahren beherrscht Matthias Koch (LAV Stadtwerke Tübingen) die M50. Auch 2016 strebt er eine neuerliche Titelverteidigung an. Die Konkurrenz ist ihm allerdings zuletzt etwas näher gekommen. Mit dem letztjährigen Vizemeister Michael Wittig (Borener SV), der erst kürzlich beim Halbmarathon in Kiel in 1:17 Stunden zu überzeugen wusste, verspricht das Titelrennen spannend zu werden.

M55

Frank Löschner (TuS Deuz) erlief sich sowohl 2014 als auch 2015 den Vizerang in der M55. Er trifft nun unter anderem auf den Vorjahres-Dritten Daniel Gebreselasie (PSV Grün-Weiß Kassel), der im Vorjahr nur knapp hinter ihm einlief. Auch Uli Amborn (LG Offenbach) kennt den schnellen Kurs am Main bestens. Er wird alles geben, wenn es um die Vergabe der Medaillen geht.

M60

Seit Jahren bestimmt der Penzberger Allgemeinmediziner Hugo Mann den Marathon in der Altersklasse M60. Immer wieder interessant ist das Duell mit Egbert Zabel (CFC Germania Köthen), der Hugo Mann 2015 nur um 19 Sekunden unterlegen war. Freuen wir uns auf den Fight dieser beiden Ausnahmeläufer.

M65

Da der Seriensieger Winfried Schmidt (TuS Köln) leider nicht in der Meldeliste der M65 erscheint, steigen die Chancen auf einen Titelgewinn für den Vorjahres-Zweiten aus Deuz Gerhard Schneider. Insgesamt erwartet uns in dieser Klasse ein ausgeglichenes Feld, in dem einige Starter Medaillenträume hegen dürfen.

M70

Großartig das Meldeergebnis in der M70. Namen wie die Ostelsheimer Walter Johnen und Edmund Schlenker sowie der in Schweden lebende Wolfgang Ahrens (LC Aichach) stehen neben anderen für viel Spannung in dieser Altersklasse. Der Deutsche Vizemeister des Vorjahres „Eddy“ Schlenker will 2016 unbedingt ganz oben auf dem Treppchen stehen.

M75

2016 noch Vizemeister in Frankfurt, brennt Werner Stöcker (LG Wittgenstein) in der M75 auf Revanche. Stöcker wird in diesem Jahr auf seinem Weg in die Festhalle von einem Team des HR-Fernsehens begleitet.

M80

In der M80 kämpfen sechs Akteure um den Titel – mit dem Vorhaben der Marathon-Teilnahme sind sie schon jetzt Vorbilder und „Meister“ zugleich. Mit am Start: Titelverteidiger Wilhelm Ehlers (Alfterer SC) und Vizemeister Horst Liebig, (Lauftreff Altburg).

 

AK FRAUEN

W35

In der W35 konnte Julia Galuschka (LG Telis Finanz Regensburg) vor drei Wochen in Köln mit einer neuen Halbmarathon-Bestzeit von 1:17:06 Stunden überzeugen. Die Hessin aus Braunfels strebt den Titelgewinn an und dürfte in der Deutschen Halbmarathon-Meisterin Jeannine Kaskel TV Bad-Säckingen) ihre stärkste Widersacherin haben.

W40

Christl Dörschel (SG Wenden), die Deutsche Meisterin im 10 Kilometer Straßenlauf, wird in der W40 neben der Vorjahres-Dritten Sandra Boitz ( DHfK Leipzig) in dieser Altersklasse ganz vorne erwartet.

W45

In der W45 tritt mit Carola Wagner eine weitere Titelverteidigerin an. Christine Ramsauer (LAC Quelle Fürth) und Ramona Wied (SG Wenden) werden ihr den erneuten Titelgewinn nicht kampflos überlassen.

W50

Völlig offen ist das Rennen in der W50. Barbara Auer (TG Viktoria Augsburg) könnte sich mit ihrer großen Erfahrung den Titeltraum erfüllen. In dieser Wertungsklasse scheint vieles möglich.

W55

Im Vorjahr konnte Brigitte Hoffmann (LG Welfen) in starken 3:07 Stunden den Sieg in der W55 erringen. Sie gilt es in dieser Altersklasse zu bezwingen, um Deutsche Meisterin werden zu können. Die beständige Christine Sachs von der LG Mettenheim könnte sich eine weitere Medaille erlaufen.

W60

Mit Heidrun Beseler ist eine Athletin in die W60 aufgestiegen, die im Vorjahr die Gesamtwertung in der Altersklasse 55 für sich entschieden hatte. Aufgrund der Tatsache, dass ihre Meldung verspätet einging, kam sie indes nicht in die DM-Wertung. In diesem Jahr hat sich die Allgäuerin schon im Juni angemeldet und ist nun die große Favoritin. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur den Titel, sondern auch den deutschen Rekord von 3:11:45 Stunden (Hannelore Horst) zu unterbieten. Kameras des HR-Fernsehens werden sie bei ihrem Unterfangen begleiten. Mit von der Partie ist auch die letztjährige Vizemeisterin Maria Feyerabend (LSF Münster).

W65

Hannelore Horst (TV Georgsmarienhütte) geht als Titelverteidigerin und Rekordhalterin in der W65 an den Start. Seit Jahren ein Garant für läuferische Zuverlässigkeit, wird es für die Konkurrentinnen schwer sein, sie zu schlagen.

W70

Mit Ruth Schlager (Neustadt) trifft eine ambitionierte Läuferin als Titelverteidigerin auf eine starke Konkurrenz in der W70. Nach einigen Verletzungen in dieser Saison bleibt abzuwarten, ob ihr der DM-Hattrick gelingen wird.

W75

Wer soll die 75 Jahre alte Helga Miketta schlagen? An einem guten Tag kann sie auf dem schnellen Frankfurter Kurs unter vier Stunden laufen – was der übrigen Konkurrenz in der W75 nur sehr schwer möglich sein wird. Beim Hamburg Marathon 2016 stellte sie in 4:00:18 Stunden den einzigen Altersklassenrekord im Marathon des Jahres auf.

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