Vor sechs Jahren hatte Tadese Tola fast schon den Sieg vor Augen, doch am Ende musste er sich mit Rang zwei zufrieden geben. Jetzt kehrt der Äthiopier zum Mainova Frankfurt Marathon zurück mit dem Ziel, dieses Mal ganz vorne zu sein. Noch zwei andere am Main bereits erfolgreiche Athleten starten am 30. Oktober erneut beim ältesten deutschen City-Marathon.
Beim Frankfurt Marathon 2010 hatte Tadese Tola neun Kilometer vor dem Ziel mit einer Tempoverschärfung die Führung übernommen und träumte wohl schon vom Sieg in der Festhalle. Doch einen Konkurrenten wurde er nicht los: Wilson Kipsang. Der Kenianer, der 2013 den Weltrekord brechen sollte, gewann und stellte mit 2:04:57 Stunden einen Streckenrekord auf. Tadese Tola folgte als Zweiter mit einer persönlichen Bestzeit von 2:06:31 Stunden.
In der Zwischenzeit hat sich der 28-Jährige auf die Weltklasse-Zeit von 2:04:49 Stunden gesteigert. Damit wurde er 2013 Dritter in Dubai. Nach einem schwächeren Jahr 2015 meldete sich Tadese Tola jetzt in der Vorbereitung auf den Mainova Frankfurt Marathon vielversprechend zurück. Ende Juli gewann der 28-Jährige den Halbmarathon in der leistungsmindernden Höhenluft von Bogota (Kolumbien) gegen starke Konkurrenz in 65:16 Minuten.
Wer wird vom "Vize" zum Sieger?
In Frankfurt wird Tadese Tola, der bei der WM 2013 in Moskau (Russland) die Bronzemedaille im Marathon gewann, auf hochkarätige Gegner treffen. Während der Marathon-Sieger von Paris (Frankreich) des vergangenen Jahres, Mark Korir (Kenia; PB 2:05:49 h), bereits zuvor als Top-Starter bekannt gegeben wurde, steht nun unter anderen auch Lani Rutto auf der Startliste. Der 27-Jährige war ebenso wie Tola bereits Zweiter in Frankfurt. 2015 kam der Kenianer mit einer Bestzeit von 2:06:34 Stunden nur acht Sekunden hinter dem Sieger Sisay Lemma (Äthiopien) ins Ziel in der Frankfurter Festhalle.
Moses Masai ist ein prominenter Name im Langstreckenlauf. Dem Kenianer, der bei den Weltmeisterschaften 2009 in Berlin Bronze über 10.000 Meter gewonnen hatte und ein Jahr zuvor Rang vier bei Olympia in Peking (China) belegt hatte, ist es bisher noch nicht gelungen, sein Potenzial auf die Marathondistanz zu übertragen. Seine Bestzeit steht zurzeit noch bei 2:10:36 Stunden . Auf der schnellen Frankfurter Strecke nimmt Moses Masai nun einen neuen Anlauf.
Mamitu Daska zurück an Erfolgsstätte
Im Rennen der Frauen stand Peres Jepchirchir bereits frühzeitig als eine der Topläuferinnen fest. Die kenianische Halbmarathon-Weltmeisterin wird bei ihrem ersten ernsthaften Marathonrennen auf eine Läuferin treffen, die in Frankfurt außerordentlich erfolgreich war. Mamitu Daska gewann das Rennen 2011 in der nach wie vor persönlichen Bestzeit von 2:21:59 Stunden. 2012 war sie Dritte in 2:23:52 Stunden, ein Jahr später Vierte in 2:23:23 Stunden. Ihre drei schnellsten Marathon-Zeiten lief die 33-jährige Äthiopierin in Frankfurt.
Zu den Gegnerinnen von Peres Jepchirchir und Mamitu Daska werden unter anderen Fate Tola und Sarah Chebet zählen. Die aus Äthiopien stammende Fate Tola (LG Braunschweig) wird am 30. Oktober ihr erstes Marathonrennen als deutsche Staatsbürgerin laufen. Im Juni erhielt die 28-Jährige, die eine Bestzeit von 2:25:14 Stunden aufweist, den deutschen Pass. Die Kenianerin Sarah Chebet zeigte im Frühjahr gute Marathon-Form. Sie gewann den Enschede-Marathon in 2:27:59 Stunden.