Weltklasse-Hürdensprinterin Cindy Roleder erwartet zum Jahreswechsel ihr erstes Kind. Olympia in Tokio ist zunächst in den Hintergrund gerückt – aber noch nicht abgeschrieben.
Langsam lässt es sich auch in den weitesten Trainings-Shirts nicht mehr verbergen: Cindy Roleder ist schwanger. Noch hat die Hürdensprinterin vom SV Halle ihre Trainingsroutinen nicht aufgegeben, steht nach wie vor fünf- bis sechsmal in der Woche auf dem Platz. Aber: „Jetzt geht es nicht mehr um Bestzeiten“, sagt sie, „sondern nur darum fit zu bleiben. Mal schauen, wie lange das noch möglich ist.“
Die Olympia-Fünfte und WM-Silbermedaillengewinnerin von Peking 2015 hatte im Herbst 2018 Ehemann Hendrik geheiratet. Zum Jahreswechsel Ende Dezember, Anfang Januar erwartet das Paar nun erstmals Nachwuchs. Sportliche Ziele sind erst einmal in den Hintergrund gerückt: „Ich bin entspannter geworden“, erklärt Cindy Roleder, „weniger verbissen. Der Sport bekommt einen anderen Stellenwert, jetzt sind andere Dinge wichtiger.“
Olympische Spiele nicht ausgeschlossen
Das Karriere-Ende soll die Schwangerschaft aber nicht bedeuten – im Gegenteil: „Wenn alles normal läuft, möchte ich zurückkehren und auch versuchen, bis Olympia wieder konkurrenzfähig zu sein“, erklärt Cindy Roleder. „Ich weiß, dass das sportlich ist, nach der Geburt habe ich sieben Monate. Aber ich mag es, solche Herausforderungen anzunehmen.“
Rat kann sich die 30-Jährige unter anderem bei ihrer einstigen Trainingspartnerin Jennifer Oeser suchen, die nach ihrer Schwangerschaft das Comeback gewagt hatte und noch einmal WM-Zehnte im Siebenkampf geworden war. „Wir haben einen tollen Familien- und Freundes-Background“, sagt Cindy Roleder, auch Trainer Wolfgang Kühne sehe die Situation entspannt. „Ich höre und vertraue auf meinen Körper und schließe Tokio nicht aus!“
