| Paralympics Tokio

Sprinterin Isabelle Foerder jubelt über Platz vier

Sprinterin Isabelle Foerder jubelt über Platz vier
Isabelle Foerder hat am ersten Tag der Para Leichtathletik-Wettbewerbe bei den Paralympics in Tokio am Freitag mit Platz vier über 100 Meter direkt für die erste Überraschung gesorgt. Das Sprint-Duo Marcel Böttger/Alexander Kosenkow und Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé erlebten hingegen Enttäuschungen.
Nico Feißt (DBS) / mbn

Sie war die erste deutsche Para Leichtathletin, die auf die schnelle Bahn im Tokioter Olympiastadion durfte - und sie nutzte ihr Privileg: Isabelle Foerder sprintete schon am Morgen in 15,65 Sekunden über 100 Meter der Klasse T35 als Zweitplatzierte ihres Vorlaufs locker ins Finale. Dort enteilten die drei Medaillengewinnerinnen - die Chinesin Zhou siegte in Weltrekordzeit von unglaublichen 13,00 Sekunden - dahinter aber behauptete sich Foerder gegen ihre Konkurrentinnen und sicherte sich Platz vier.

„Die Platzierung hätte ich nicht erwartet“, sagte die 42-Jährige, die bei Bundestrainerin Marion Peters beim HSC Erfurt trainiert und über 100 Meter in Atlanta, Sydney und Athen Silber gewonnen hatte, „auch wenn ich vielleicht auf eine bessere Zeit gehofft habe, ein bisschen zumindest. Eine 14 hätte schon vor dem Komma stehen dürfen. Aber das lag auch an der zu kurzen Regenerationsphase von zwei Stunden zwischen Vorlauf und Endlauf.“

Marcel Böttger und Alexander Kosenkow verlieren Band: Disqualifikation

Marcel Böttger hingegen war mit seiner Zeit von 11,07 Sekunden über 100 Meter der Klasse T12 zufrieden, doch das nutzte am Ende nichts: Zusammen mit seinem Guide Alexander Kosenkow wurde der 28-Jährige von der BSG Bad Oeynhausen disqualifiziert. Der Grund: Kurz vor der Ziellinie rutschte Böttger aus dem Band, eine Regelwidrigkeit, da beide gemeinsam ins Ziel kommen müssen. Statt Platz acht und dem Vorlauf-Aus stand nun die Disqualifikation in der Ergebnisliste.

„Die anderen Sprinter laufen ohne Guide, die haben die Probleme bei den klimatischen Bedingungen nicht. Heute war es zu rutschig, aber so ein Faux-Pas ist uns noch nie passiert“, sagte Kosenkow und Böttger ergänzte: „11,07 Sekunden wären Saisonbestzeit gewesen, damit wäre ich zufrieden, aber trotzdem bleibt im Kopf die Enttäuschung, dass man raus ist. Es ist einfach ärgerlich, weil die Platzierung auch wichtig gewesen wäre, aber ich denke, die Freude über die Zeit überwiegt.“ Eine weitere Chance auf eine gute Platzierung hat Böttger aber noch im Weitsprung.

Alhassane Baldé schaut voraus auf die 1.500 Meter

Nach einem hektischen Beginn über 5.000 Meter der Klasse T54 war Rennrollstuhlfahrer Alhassane Baldé schnell im Hintertreffen, rutschte einmal ab und wurde dann zudem geschnitten. Während vorne das Tempo hochgehalten wurde, war der 35-Jährige von der SSF Bonn alleine hinten - und stieg aus dem Rennen aus.

„Ich habe versucht, die Lücke zu schließen, aber war durch das Gerangel völlig aus dem Tritt“, erklärte ein enttäuschter Baldé: „Das hat dazu geführt, dass es einfach nicht funktioniert hat. Ich muss das in Ruhe analysieren, für mich war das unfassbar schwer, ins Rennen zu finden. Ich blicke jetzt nach vorne auf die 1.500 Meter.“

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