| Cali 2022

U20-WM Tag 5 | Die DLV-Talente in den Finals

Die deutschen Nachwuchsathletinnen und -athleten kämpfen am fünften Tag der U20-WM in Cali (Kolumbien) in den Finals um gute Platzierungen und Medaillen. Hier lesen Sie, wie sich die Talente behauptet haben.
Nicolas Walter

U20-WM 2022

Weibliche U20


10.000 Meter Gehen | Finale


Lena Sonntag erarbeitet sich respektable Platzierung

Das Feld der 41 Athletinnen zog sich im Estadio Olimpico Pascuale Guerrero einmal ringsum. Mittendrin die einzige deutsche Starterin: Lena Sonntag vom SC Potsdam. Die 17-Jährige begann ihr Rennen im hinteren Teil des Feldes und rangierte zwischen den Positionen 30 und 36. Mit dem weiteren Verlauf arbeitete sie sich nach vorne und sammelte einige vor ihr gehenden Konkurrentinnen ein. Am Ende sollte es gar noch bis auf Platz 23 nach vorne gehen. In 50:22,34 Minuten schloss die Deutsche U20-Meisterin das Rennen ab.

„Ich bin sehr zufrieden und habe das umgesetzt, was ich mir taktisch vorgenommen habe. So konnte ich hintenraus noch einige einholen. Das macht ja auch mehr Spaß als sich überholen zu lassen“, scherzte sie. Unterstützt wurde die Potsdamerin von einigen deutschen Team-Mitgliedern, die sie von der Tribüne aus anfeuerten. „Das war eine tolle Stimmung und hat geholfen.“ Profitiert habe sie in diesem Jahr von ihrer Teilnahme an der Team-WM im Gehen im Oman. „Das hat mich, denke ich, gut auf die WM vorbereitet.“
 


Weitsprung | Finale


Tabea Eitel und Libby Buder springen im Regen von Cali auf Plätze acht und neun

Zum zweiten Mal in dieser Woche wurde das Estadio Olimpico Pascuale Guerrero von einem ordentlichen Platzregen heimgesucht. Erneut kam es am Freitag daher zu einer Unterbrechung der Wettbewerbe am Nachmittag. Nicht davon betroffen waren die Weitspringerinnen, die in ihrem Finale dennoch die Vorboten der Verhältnisse zu spüren bekamen und unter Regen antreten mussten.

Unter diesen nassen Bedingungen sprangen Tabea Eitel (LG Filder) und Libby Buder (SC Potsdam) auf die Plätze acht und neun. Tabea Eitel trug sich mit 6,18 Metern in die Ergebnisliste ein, Libby Buder erreichte zwei Zentimeter weniger und verpasste damit nur um Haaresbreite den Endkampf. Bei regnerischen Verhältnissen kamen beide Athletinnen nicht an ihre Bestleistungen von 6,48 Metern und 6,37 Metern heran.

„Mit der Weite bin ich nicht zufrieden, mit der Platzierung absolut. Beim zweiten Sprung bin ich etwas weggerutscht und hatte danach etwas Angst. Der Regen war blöd, aber das war nun mal so. Von der WM nehme ich mit, dass man einfach Spaß haben muss, es bringt nichts, wenn man sich vorher Druck macht“, sagte Tabea Eitel.

Gold gewann die Bulgarin Plamena Mitkova (6,66 m) vor der Kolumbianerin Natalia Linares (6,59 m) und der Italienerin Marta Amani (6,52 m).
 


Hammerwurf | Finale


Hammerwurf-Finale mit Unterbrechung: Platz sechs für Jada Julien

Es war ein turbulenter Tag für die Finalistinnen des Hammerwurfs bei der U20-WM. Nachdem die ersten beiden Versuche noch unter halbwegs akzeptablen Bedingungen stattfinden konnten, brach wenig später über dem Estadio Olimpico Pascuale Guerrero ein noch stärkerer Regen aus. Die Athletinnen wurden daraufhin aus dem Stadion geführt und konnten ihren Wettkampf erst am Abend nach Beendigung aller anderen Disziplinen fortsetzen.

Doch Jada Julien (LAC Erdgas Chemnitz), als Nummer zwei der Welt nach Kolumbien gereist, konnte sich im fast leeren Stadion nicht mehr steigern. Mit 60,98 Metern hatte sie am Mittag das Stadion verlassen – und trug sich auch mit jener Weite in die Ergebnisliste ein. Ihre anderen gültigen Würfe landeten bei 58,95 Metern und 60,59 Metern. In den Kampf um die Medaillenränge konnte sie somit nicht mehr eingreifen, sie belegte in der Endabrechnung Platz sechs. „Ich hatte mir natürlich mehr erhofft. Der zweite Versuch war nicht schlecht, aber leider ungültig. Irgendwie soll es wohl einfach nicht sein“, sagte sie enttäuscht in der Mixed Zone.  

Die zweite deutsche Starterin Lara Hundertmark (Einbecker SV) konnte zwar nur eine gültige Weite erzielen und verpasste mit dieser den Endkampf, war dennoch mit ihrem Auftritt bei der U20-WM glücklich: „Ich bin mehr als zufrieden, bei meinen ersten internationalen Meisterschaften im Finale gestanden zu haben und diesen Erfolg feiern zu dürfen. Jetzt heißt es weiter trainieren und dann hoffentlich bald wieder diese Erfahrung machen zu können.“ Mit 57,56 Metern belegte sie den zwölften Platz. Gold gewann die Italienerin Rachele Mori (67,21 m).

Bemerkenswert: Obwohl sich das Stadion am Abend bereits nahezu geleert hatte, blieben zahlreiche deutsche Team-Mitglieder auf der Tribüne sitzen und feuerten ihre Mannschaftskolleginnen bis zum Schluss an.
 


4x100 Meter | Finale


DLV-Quartett viertbeste U20-Staffel der Welt

Haarscharf an der Bronzemedaille vorbei – mit dem vierten Platz dennoch ein starkes Resultat eingefahren. Das ist die Bilanz des DLV-Quartetts um Chelsea Kadiri (SC Magdeburg), Sina Kammerschmitt (TG Worms), Marlene Körner (SV Halle) und Holly Okuku (GSV Eintracht Baunatal). Am Freitagabend (Ortszeit) kam das deutsche Team in 44,73 Sekunden knapp hinter den gastgebenden Kolumbianerinnen (44,59 sec) ins Ziel.

„Die Platzierung ist erstmal zweitranging. Wir wissen, dass wir schneller laufen können – selbst der Vorlauf war schneller“, sagte Chelsea Kadiri in der Mixed Zone. Die 17-Jährige begann als Startläuferin und kam gut aus dem Block heraus, obwohl sie Sekunden zuvor kaum das Kommando "On your marks" hören konnte, wie sie erzählte. „Es war tatsächlich sehr laut“, befand auch Sina Kammerschmitt, die als zweite Sprinterin ins Rennen ging. „Ich bin leider mit der Britin zusammengerempelt“, beschrieb sie ihr Rennen.

Die Übergabe an Marlene Körner verlief nicht ganz fehlerfrei. „Ich habe die Anlaufmarkierung kaum gesehen, wahrscheinlich durch die nasse Bahn. Ich kann aktuell gar nicht sagen, inwiefern mich das beeinflusst hat“, sagte die Hallenserin.

Als Schlussläuferin ging schließlich Holly Okuku ins Rennen, die den vierten Platz für das deutsche Team nach Hause brachte und dabei fast noch am Team Kolumbien vorbeigekommen wäre. „Ich wollte den Wechsel von gestern unter keinen Umständen wiederholen und bin am Ende einfach nur noch um mein Leben gerannt. Es hat leider nicht gereicht“, ordnete sie ein. Gold ging in neuem U20-Weltrekord an Jamaika (42,59 sec) vor den USA (43,28 sec).
 

Männliche U20


Dreisprung | Finale


Pascal Boden verpasst Endkampf und springt auf Rang neun

Die ganz großen Weiten wollten für Pascal Boden (Dresdner SC) bei der U20-WM nicht fallen. Schon in der Qualifikation zeigte sich der 19-Jährige mit seinen 15,53 Metern unzufrieden, im Finale sollte es nach der Regen-Unterbrechung und somit auf nasser Anlaufbahn nur auf 15,37 Meter hinausgehen. Damit verpasste der Dresdner den Endkampf und belegte in der Endabrechnung den neunten Platz. Nach Sprüngen auf 14,97 Meter und 15,15 Meter stellte er im letzten Versuch seine Tagesbestweite auf.

„Es waren wieder nicht die besten Sprünge. Es steckt mehr in mir drin. Wenn ich gute Versuche hingelegt hätte und dann rausfliege, könnte ich besser damit leben. Aber so ist das nun mal, ich habe das Beste daraus gemacht“, sagte er im Anschluss. Den Wettkampf empfand er dennoch als Werbung für seine Disziplin: „Ich nehme viele neue Eindrücke mit und habe die Atmosphäre genossen. Heute war noch mal mehr los als in der Qualifikation gestern. Und wenn der Jamaikaner Championship Record springt, macht das natürlich etwas her und zeigt, wie geil der Dreisprung ist.“

Gemeint war Jaydon Hibbert, der mit neuem Meisterschaftsrekord von 17,27 Metern Gold gewann. Silber und Bronze gingen an Selva Thirumaran (Indien; 16,15 m) und Viktor Morozov (Estland; 16,13 m).
 


Speerwurf | Finale


U20-WM Tag 5 | Max Dehning jubelt über Silbermedaille

 

U20-WM 2022

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