| Great 10K

Deutsche Geher fordern in Berlin die Läufer heraus

Das nächste große Lauf-Event in der Hauptstadt Berlin verspricht am Sonntag wieder Masse und Klasse. Im Fokus der Berliner Great 10K: Die EM-Teilnehmerin im Marathon Deborah Schöneborn und Geher Karl Junghannß, der nach seinem EM-Start nun einen Laufherbst einlegt. Ein weiterer DLV-Geher feiert sein Lauf-Debüt auf der 10-Kilometer-Strecke.
Silke Bernhart

Am liebsten laufen sie gemeinsam, wie zuletzt bei der EM in München im Marathon. Am Sonntag steht bei den Berliner degewo Great 10K jedoch nur eine der Schöneborn-Zwillinge an der Startlinie: die EM-Zehnte Deborah Schöneborn (SCC Berlin). Schwester Rabea musste sich zuletzt einem Eingriff am Knie unterziehen und macht die ersten Schritte in der Reha, während Deborah als wohl aussichtsreichste Läuferin über 10 Kilometer auf den Straßen ihrer Heimatstadt unterwegs ist. Ihre Bestzeit von 32:56 Minuten hat sie Ende Juli ebenfalls in Berlin erzielt.

„Ich bin topfit“, sagt „Debbie“ Schöneborn. „Das wird ein Mega-Einstieg und ein Mega-Highlight. Es macht unheimlich viel Spaß, dort zu laufen, wo man im Alltag im Stau steht. Am Sonntag gehören die Straßen uns Läuferinnen und Läufern. Jede rote Ampel werde ich mit einem Lächeln passieren.“ 

Für einen Berliner Doppelerfolg könnte die acht Jahre jüngere Blanka Dörfel (SCC Berlin) sorgen, die zuletzt in 33:20 Minuten DM-Dritte auf der 10-Kilometer-Strecke geworden war. In 33:00 Minuten glatt hat sie im Frühjahr 2021 schon an einer 32er Zeit geschnuppert.

Karl Junghannß: Zwischenstopp Richtung Frankfurt

Eine interessante Ausgangslage verspricht der Wettbewerb der Männer, in dem sich aus deutscher Sicht gleich mehrere Fragen aufdrängen: Wie gut hat Frank Schauer (Tangermünder Elbdeichmarathon) in den vergangenen drei Wochen den Berlin Marathon weggesteckt, den er mit Bestzeit von 2:13:41 Stunden beenden konnte? Wieviel Selbstvertrauen kann Geher Karl Junghannß (LC Top Team Thüringen) vor seinem Start beim Mainova Frankfurt Marathon (30. Oktober) tanken? Und: Bewahrt Jonathan Dahlke (TSV Bayer 04 Leverkusen) dieses Mal wieder die Oberhand?

Nur wenige Sekunden trennten Junghannß (4.) und Dahlke (5.) zuletzt beim Halbmarathon in Köln, bei dem jedoch nach einer Fehlleitung die Positionen der Spitzengruppe gehörig durcheinander gewirbelt wurden. Im Normalfall ist der Leverkusener mit einer Bestzeit von 28:37 Minuten über 10 Kilometer höher einzuschätzen, bei der DM landete er Mitte September in 29:12 Minuten auf Rang fünf. Bei 29:15 Minuten liegt die Bestzeit von Schauer, bei 29:29 Minuten jene von Junghannß. In ihrem Sog könnte sich der einstige 1.500-Meter-Spezialist Timo Benitz (LG farbtex Nordschwarzwald) vielleicht auch in Richtung erster 29er Zeit steigern. An der Spitze dürften drei Kenianer, angeführt vom Sieger von 2018 Vincent Kiprotich (PB: 27:21 min), den Sieg unter sich ausmachen.

Etwas unter dem Radar macht sich ein junger Athlet auf die Strecke, der in diesem Sommer schon eine internationale Medaille feiern konnte – im 10.000 Meter Bahngehen! Der U18-Europameister Frederick Weigel (SC Potsdam) feiert sein Lauf-Debüt über 10 Kilometer auf der Straße, und sein Trainer und Vater Ronald Weigel verspricht: "Schnell laufen kann er auch!"

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