| Neuwied

Sandrina Sprengel lässt Sophie Weißenberg knapp hinter sich

© Jens Priedemuth
Mehrkampf-Talent Sandrina Sprengel hat am Samstag beim Deichmeeting als Siegerin überrascht. Die U20-Europameisterin bezwang im Vierkampf von Neuwied die WM-Siebte Sophie Weißenberg. Bei den Männern siegte ein Niederländer.
Svenja Sapper

Das erste Kräftemessen der Mehrkampf-Elite hat am Samstag Sandrina Sprengel für sich entschieden. Die U20-Europameisterin von der LG Steinlach-Zollern, in diesem Jahr in die U23-Altersklasse aufgestiegen, hinterließ beim Deichmeeting in Neuwied einen glänzenden Eindruck. Mit 3.767 Punkten verwies die erst 20 Jahre alte Baden-Württembergerin die WM-Siebte Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen; 3.731 pt) knapp auf Rang zwei. 

Bereits in der ersten Disziplin, dem 100-Meter-Hürdensprint, lieferten sich die beiden ein Duell – in dem zunächst Sophie Weißenberg die Nase vorn hatte. In 13,60 Sekunden, ihrem schnellsten Saisoneinstieg über die Hürden, blieb sie sechs Hundertstel vor Sandrina Sprengel, die Bestzeit sprintete. Den Hochsprung dominierte dann jedoch mit 1,82 Metern, nur einen Zentimeter unter Bestleistung, die U20-Europameisterin. Im Speerwurf konnte die 20-Jährige mit 43,88 Metern und anderthalb Meter Vorsprung auf Sophie Weißenberg ihre Führung weiter ausbauen. Über die abschließenden 150 Meter setzte sich dann wieder die Leverkusenerin (17,79 sec) durch, die als Einzige unter 18 Sekunden blieb. 

In zwei Wochen steht für beide in Österreichs Mehrkampf-Mekka Götzis der erste Siebenkampf der Saison an, der wohl im Kampf um die Tickets zur EM in Rom (Italien; 7. bis 12. Juni) eine Vorentscheidung bringen dürfte. "Man sieht, dass die Form da ist", bewertete der Leitende Bundestrainer Mehrkampf Frank Müller den Auftritt der Athletinnen. Noch seien zwar technische Unsicherheiten vorhanden. Umso wertvoller jedoch der Test im Wettkampf, bevor es in Götzis ernst wird. 

Zwei Athletinnen im Speerwurf über 50 Meter

Rang drei holte sich eine Athletin, die noch der U20-Altersklasse angehört: Pia Meßing (TV Gladbeck 1912). Die U20-Vize-Europameisterin zeigte im Hürdensprint und Speerwurf ihre Klasse. Über die Hürden startete die Deutsche U20-Hallenmeisterin in dieser Disziplin mit 13,92 Sekunden. Ihr Glanzstück lieferte sie dann im Speerwurf ab, als sie ihr Wurfgerät zum ersten Mal über 50 Meter segeln ließ: 50,54 Meter.

Noch weiter kam mit 51,83 Metern die U20-EM-Dritte von 2021 Marie Dehning (TSV Bayer 04 Leverkusen), bei der das Speerwurf-Talent in der Familie liegt. Bruder Max sorgte im Februar mit 90,20 Metern, mittlerweile ratifizierter U23-Europarekord, für Furore. WM-Teilnehmerin Vanessa Grimm (Königsteiner LV) zeigte im Hochsprung (1,76 m) und über 150 Meter (18,50 sec) solide Form, brachte jedoch im Speerwurf keinen gültigen Versuch zustande. 

Sven Roosen dominiert vor Niklas Kaul

Den Sieg im Vierkampf der Männer sicherte sich ein Gast aus den Niederlanden: Sven Roosen (3.418 pt). Zweiter wurde Europameister Niklas Kaul (USC Mainz), für den der Auftakt in den Wettkampfsommer nicht ganz nach Wunsch verlief. Das Ergebnis über 110 Meter Hürden (14,59 sec) war noch recht solide, doch im Stabhochsprung (4,60 m) war der Anlauf nach Einschätzung von Frank Müller noch zu instabil. Auch im Diskuswurf (43,52 m) passte die Technik noch nicht. Der Mainzer (3.255 pt) zog über 200 Meter noch an Tim Nowak (SSV Ulm 1846; 3.238 pt) vorbei. Dieser hatte zuvor mit 14,31 Sekunden eine neue Hürden-Bestzeit aufgestellt und mit 4,80 Metern den Stabhochsprung gewonnen.

16 Punkte hinter Tim Nowak reihte sich Lokalmatador Kai Kazmirek (LG Rhein-Wied) ein. Aussichtsreich im Rennen gelegen hatte anfangs Felix Wolter (TSV Gräfelfing) mit Bestmarken über 110 Meter Hürden (14,26 sec) und im Diskuswurf (44,43 m). Dann jedoch unterliefen ihm im Stabhochsprung drei ungültige Versuche bei seiner Anfangshöhe von 4,40 Metern. Aus verkürztem Anlauf fehlte ihm noch die Sicherheit. 

Im Vierkampf der männlichen U20 triumphierte der EYOF-Sieger von 2022 Alvar Adler (TSV Bayer 04 Leverkusen; 2.972 pt). Der bis dahin führende Friedrich Schulze (Eintracht Frankfurt) trat zu den 200 Metern nicht mehr an. Er hatte im Diskuswurf mit 48,26 Metern, erzielt mit der 1,75-Kilo-Scheibe, für ein Highlight gesorgt. 

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer Ergebnisrubrik...

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