| Hypomeeting Götzis

Anna Hall kratzt am 7.000er, Sophie Weißenberg mit Bestleistung Fünfte

Nur zwölf Punkte fehlten US-Siebenkämpferin Anna Hall am Sonntag im Mehrkampf-Mekka Götzis, um in den erlesenen Kreis der 7.000-Punkte-Athletinnen vorzustoßen. Sie sorgte im Mösle dennoch als überragende Athletin für Jubelstürme. Aus deutscher Sicht brachte der Wettkampf viele positive Erkenntnisse, mit zwei Top-Acht-Resultaten und einem Comeback von Vanessa Grimm, die nach ihrer Knieverletzung wieder fit ist!
Silke Bernhart

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SONNTAG


WEITSPRUNG


Zitterpartie, Enttäuschung und Erleichterung

Zwei fast identische Weiten, zwei komplett unterschiedliche Gefühlswelten: So nah 6,05 und 6, 07 Meter beineinander liegen, so konträr fiel die Reaktion von Sophie Weißenberg und Carolin Schäfer aus. Während Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen) nach einem Sicherheitssprung und einem ungültigen Versuch wieder ohne Brett viele Punkte liegenließ – bei ihrem besten Siebenkampf war sie 6,38 Meter gesprungen – freute sich Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) über ihren ersten Sechs-Meter-Sprung seit drei Jahren. Nach dieser Leistung rückt auch ein Siebenkampf-Resultat in Richtung 6.400 Punkte wieder in Reichweite, für das Sophie Weißenberg nun einen mächtigen Speerwurf braucht. Platz sieben (Weißenberg; 4.711 pt) und neun (Schäfer; 4.623 pt) in der Zwischenwertung.

Besonders zittern musste Vanessa Grimm (Königsteiner LV). Nach zwei ungültigen Sprüngen folgte erst in Runde drei mit 5,90 Metern die Erleichterung. Sie kämpft nach ihrer Kreuzband-Verletzung und vielen Monaten Alternativtraining bei ihrem Comeback-Siebenkampf um ein 6.000-Punkte-Resultat und liegt zurzeit auf Platz 16. Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg; 5,54 m; 4.072 pt) ist 21. und mit einem guten Speerwurf auf einem Kurs in Richtung 5.800 Punkten unterwegs.

An der Spitze geht die Anna-Hall-Show weiter – dieses Mal allerdings knapp ohne Bestleistung. Mit 6,54 Metern flog die US-Amerikanerin aber dennoch weiter als je zuvor in einem Siebenkampf und bis auf sieben Zentimeter an ihren Hausrekord heran. 5.192 Punkte hat sie schon nach fünf Disziplinen auf dem Konto und damit mehr als 300 mehr als Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien; 6,32 m; 4.879 pt), die das Verfolgerfeld mit der Polin Adrianna Sulek (6,29 m; 4.876 pt) und den jungen Saga Vanninen (Finnland; 6.43 m; 4.823 pt) und Jana Koscak (Kroatien; 6,24 m; 4.799 pt) anführt. Der Traum vom 7.000-Punkte-Resultat für Anna Hall lebt weiter. Nicht mehr dabei ist dagegen Vize-Weltmeisterin Anouk Vetter (Niederlande), die sich vor dem Weitsprung mit Achillessehnen-Beschwerden abgemeldet hatte.
 


SPEERWURF


DLV-Duo dominiert den Speerwurf

Deutsche Weltklasse im Speerwurf – das galt am Sonntag auch im Mehrkampf! Denn Carolin Schäfer (48,02 m) und Sophie Weißenberg (47,73 m) lieferten im Möslestadion die besten Würfe des Tages ab. Besonders für Sophie Weißenberg war das nach dem verpatzten Weitsprung Balsam auf die Seele, ihre Bestleistung ist nur einen knappen Meter weiter. Die weiten Würfe gaben auch in der Gesamtwertung Aufwind: Mit 5.527 Punkten hat Sophie Weißenberg jetzt Rang fünf inne, mit nur zwölf Punkten Rückstand auf die Finnin Saga Vanninen (42,53 m), die sie über 800 Meter noch abfangen könnte. Carolin Schäfer (5.445 pt) ist Achte, 41 Punkte hinter der sechstplatzierten Kroatin Jana Koscak (5.486 pt).

Anna Hall (5.918 pt) musste in diesem Wettbewerb ausnahmsweise den anderen Athletinnen die Bühne überlassen und ließ auch im Kampf um die 7.000 Punkte wertvolle Zähler liegen: Mit 43,08 Metern verfehlte sie ihre Bestmarke um etwa zweieinhalb Meter. 800 Meter in 2:02,22 Minuten müssten jetzt für den 7.000er her – die Bestzeit der Ausnahme-Athletin liegt bei 2:03,11 Minuten. Hinter ihr meldet sich Ex-Weltmeisterin Katarina Johnson-Thompson (44,14 m; 5.626 pt) Disziplin um Disziplin in der Weltspitze zurück und steuert auf ein Resultat jenseits von 6.500 Punkten zu. Im Kampf um Platz zwei muss sie jedoch die ebenso schnelle Läuferin Adrianna Sulek (41,83 m; 5.578 pt) in Schach halten.

Der Speerwurf zählt zu den starken Disziplinen von Anna-Lena Obermaier, das konnte sie etwa eine Stunde zuvor unter Beweis stellen: Mit 43,00 Metern gelang ihr da die viertbeste Weite in Gruppe B. 41,51 Meter gingen für Vanessa Grimm in die Ergebnislisten ein, auch in dieser Disziplin, in der das Knie beim Stemmen stark belastet wird, fehlen noch einige Körner bis zu den Leistungen des Vorjahres. Auf Platz 17 (Grimm) und 22 (Obermaier) gehen diese zwei DLV-Athletinnen auf die abschließenden 800 Meter.
 


800 METER


Anna Hall kratzt am 7.000er, Sophie Weißenberg mit Bestleistung Fünfte

Anna Hall meinte es ernst. Das war spätestens klar, als sie bei 58,51 Sekunden die 400-Meter-Marke passiert hatte. In phänomenalen 2:02,97 Minuten schloss sie ihren überragenden Siebenkampf von Götzis ab, nur knapp reichte es nicht zu 7.000 Punkten, dafür aber mit 6.988 Zählern zum fünftbesten Siebenkampf der Geschichte und zum zweitbesten in der 48-jährigen Historie des Hypomeetings. Hinter ihr meldete sich Katarina Johnson-Thompson (6.556 pt) nach drei schwierigen Jahren wieder fit zurück in der Weltspitze, Adrianna Sulek (6.480 pt) und Saga Vanninen (6.391 pt) komplettierten die Top Vier.

Und auf Rang fünf? Feierte Sophie Weißenberg eine neue Bestleistung und ein internationales Top-Ergebnis: Mit einer 800-Meter-Zeit von 2:18,22 Minuten, etwa eine Sekunde über Bestleistung, wahrte sie ihren Spitzenplatz und kam in Summe auf 6.375 Punkte, 82 mehr als 2019 bei ihrem bis dato besten Siebenkampf. Im Kampf um die beste deutsche Götzis-Platzierung galt es, Carolin Schäfer über 800 Meter nicht zu weit ziehen zu lassen. Auch die packte noch mal ihr Kämperherz aus, war nach 2:16,82 Minuten im Ziel und kam mit 6.312 Punkten auf Platz acht.

Einen ganz persönlichen Erfolg feierte Vanessa Grimm, die mit einer neuen 800-Meter-Bestzeit von 2:13,27 Minuten überzeugte und mit 6.032 Punkten nach einem Jahr Knieverletzung wieder zurückkehrte in die Siebenkampf-Familie. Die wichtigste Erkenntnis des Wochenendes: Die Form ist da, das Knie hält! Anna-Lena Obermaier (2:16,30 min; 5.671 pt) konnte bei ihrem Götzis-Debüt zwar noch nicht ihr volles Potenzial ausschöpfen, legte aber mit wertvollen Erfahrungen und einem guten zweiten Tag die Grundlage für die nächste Leistungssteigerung.

Stimmen zum Wettbewerb:

Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Ich freue mich mega! Die 6.300 Punkte wollte ich letztes Jahr schon, da hatten sie sich schon angedeutet. In der Vorbereitung habe ich gut trainiert, aber man muss es ja auch erstmal wieder auf die Bahn bringen. Daher bin ich so, so happy, dass es hier in Götzis schon geklappt hat. Aber natürlich: Weitsprung, Kugelstoßen und auch ein bisschen der Speerwurf ärgern mich. Durch die 800 Meter habe ich mich durchgekämpft, da hatte ich im Vorfeld ein bisschen Fußprobleme, daher bin ich froh, dass es gutgegangen ist, aber auch da geht noch mehr. Daher stimmt mich das ganz positiv, dass das noch nicht mein Maximum war. Ich wusste, was Caro über 800 Meter laufen kann, und ich weiß, dass ich das mal laufen möchte. Ich habe mir gesagt: Okay, du siehst Caro noch, da musst du jetzt irgendwie dranbleiben. Hier beste Deutsche zu werden ist ein Ansporn, und es freut mich sehr, dass es geklappt hat.

Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt):
Ich war unheimlich gerührt nach dem Weitsprung, da sind mir gefühlt tausend Steine vom Herzen gefallen. Das hat mich sehr bewegt, das hatte ich mir erhofft, dass wir da auf dem richtigen Weg sind, weil ich da unfassbar viel Arbeit in die Analyse investiert habe. Im Speerwurf hatte ich mir die 50 vorn gewünscht, aber wir haben gesehen, dass ziemlich viele Probleme hatten. Und mit der Patronanz-Ehrung [als beste Speerwerferin] ist auch ein kleiner Traum für mich in Erfüllung gegangen, deswegen war das auch was Besonderes. Über 800 Meter hat man mein Kämpferherz gesehen, aber ich weiß, es geht noch mehr, und es hat sich auch nach mehr angefühlt. Ich bin taktisch etwas dumm gelaufen. Aber ich habe versucht, das Beste draus zu machen. Insgesamt war es ordentlich, es war ein guter Einstieg, und die Saison ist noch jung.

Vanessa Grimm (Königsteiner LV):
Ich bin so happy, dass ich das Ding hier beendet habe! Bei dem 800er habe ich mir einfach gedacht: Ich will nicht unter 6.000 hier rausgehen! Dafür musste ich eine PB rennen, und das habe ich geschafft. Ich bin einfach total stolz. Das war wirklich eine emotionale Achterbahnfahrt. Das letzte Jahr, die letzten elf Monate und der Wettkampf hier. Ich hätte nicht gedacht, dass es so hart wird, aber man merkt eben doch, dass manche Dinge nur über Routinen und Wettkämpfe kommen. Gerade deswegen ist es ein mega Gefühl, jetzt hier zu sein. Nach dem Hochsprung war ich ein bisschen traurig, weil ich wusste, dass ich mehr draufhabe, aber ich habe mich heute noch mal zusammengerissen. Mein Knie macht super mit, toi, toi, toi, da habe ich gar keine Probleme mehr. Ich habe in allen Disziplinen gemerkt, dass da noch mehr drin ist. Das kommt jetzt über mehr Wettkämpfe. Ratingen ist die nächste Station, da freue ich mich drauf. Nachdem ich das jetzt beendet habe, ist auch die Verletzungsgeschichte beendet und es kann richtig losgehen!

Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg):
Es ist eine Wahnsinns-Stimmung hier, ich hätte sie gerne ein bisschen mehr mitgenommen. Es hat mich zwar mega gepusht, aber ich bin nicht so reingekommen in den Wettkampf, wie ich es mir vorgestellt hätte. Aber für den ersten Mehrkampf in diesem Jahr… Die Hürden waren gleich mega, damit hatte ich noch gar nicht mit gerechnet, und ich hätte gedacht, da geht auch noch ein bisschen mehr als das, was jetzt am Ende dabei rausgekommen ist. Mein Learning ist, dass ich trotzdem mein Ding mache, auch wenn ein bisschen was zwickt, und mich nicht dadurch aus der Bahn werfen lasse. Das habe ich beim Speerwurf gemerkt: Da muss ich einfach trotzdem voll draufgehen. Aber ohne die Stimmung hier hätte ich mich noch ein bisschen schwerer getan. Es war schon genial, wie die einen beim Weitsprung und Speerwurf gepusht haben.

 

SAMSTAG


100 METER HÜRDEN


Sophie Weißenberg ballt die Faust, Anna Hall in Rekordlaune

Pünktlich zum Hypomeeting präsentiert sich Götzis am Samstag von seiner allerbesten Seite: strahlend blauer Himmel, Bergpanorama, Zuschauer dicht an dicht und eine schnelle Bahn mit perfektem Rückenwind. Diese Top-Bedingungen wussten auch die Siebenkämpferinnen zu nutzen. Aus deutscher Sicht besonders Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen): In 13,46 Sekunden war sie schnell wie nie und zugleich 27 Hundertstel besser als bei ihrem bis dato besten Mehrkampf, der 2019 in Götzis mit 6.293 Punkten endete.

Auch die weiteren DLV-Athletinnen legten im Vergleich zum Saison-Auftakt in Neuwied noch eine Schippe drauf: Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt) war in 13,39 Sekunden exakt so schnell wie bei der EM in München und damit die beste Deutsche, Vanessa Grimm (Königsteiner LV) blieb in 13,94 Sekunden eine Hundertstel unter der Marke, die sie im Vorjahr in Götzis bis auf Platz drei (6.323 pt) geführt hatte. Und Anna-Lena Obermaier (LG Telis Finanz Regensburg) fehlten in 14,07 Sekunden nur sechs Hundertstel zur Bestmarke.

Einen Vorgeschmack auf das, was die Zuschauer an den zwei Götzis-Tagen noch erwarten können, lieferte im letzten Rennen Anna Hall ab: Die WM-Dritte aus den USA führte ein Trio an, das sogar die 13-Sekunden-Marke unterbieten konnte, und holte sich in 12,75 Sekunden den Meeting-Rekord. In 13,29 Sekunden sogar schneller als bei WM-Silber und damit dennoch nur mit der achtbesten Zeit: Vorjahressiegerin Anouk Vetter (Niederlande). Ihr ernomes Talent unterstrich als Sechste auch die U18-Europameisterin Jana Koščak (Kroatien; 13,26 sec), die gerade erst ihren 17. Geburtstag gefeiert hat.
 


HOCHSPRUNG


1,83 Meter für Weißenberg, nächste Bestleistung für Hall

Mit einem Satz über 1,83 Meter hat sich Sophie Weißenberg im Hochsprung in die Top Fünf des Weltklasse-Feldes von Götzis gearbeitet! Für die Leverkusenerin war es der zweitbeste Sprung ihrer Karriere, der nun auch im Siebenkampf neue Perspektiven eröffnet. Denn sie hat nach zwei Disziplinen bereits 114 Zähler mehr auf dem Konto als bei ihrer vier Jahre alten Bestmarke von 6.293 Zählern. Damals war sie über 1,77 Meter gesprungen.

Unter ihren Möglichkeiten blieben dagegen leider die weiteren DLV-Athletinnen. Für sie alle gingen 1,71 Meter in die Ergebnisliste ein. Für Vanessa Grimm war es der zweite Hochsprung-Wettkampf seit ihrer Knieverletzung, im ersten in Neuwied hatte sie es allerdings noch mit Luft über 1,72 Meter geschafft. Eine Höhe, die dort auch Carolin Schäfer überqueren konnte. Ebenso wie Grimm und Schäfer hat auch Anna-Lena Obermaier eine Bestmarke jenseits von 1,80 Metern. So verloren alle Drei wertvolle Punkte in der Gesamtwertung und reihten sich auf den Rängen 16 (Schäfer; 1.933 pt), 19 (Grimm; 1.854 pt) und 20 (Obermaier; 1.835 pt) ein.

An der Spitze thront weiter Anna Hall (2.294 pt), nach einem Satz über 1,92 Meter mit der zweiten Bestleistung des Tages. Und weiter verblüfft die 17-Jährige Jana Koščak: Auch sie meisterte 1,92 Meter und ist nun Zweite (2.218 pt). Adrianna Sulek (Polen; 2.113 pt) mit 1,83 Metern und Katarina Johnson-Thompson (Großbritannien; 2.088 pt) mit 1,89 Metern komplettieren derzeit die Top Vier. Titelverteidigerin Anouk Vetter (1.948 pt) ließ mit nur 1,71 Metern einige Punkte liegen, im Vorjahr war sie über 1,74 Meter gesprungen, bei der WM über 1,80 Meter.
 


KUGELSTOSSEN


Carolin Schäfer arbeitet sich nach vorn

Der erste Versuch war noch ungültig, aber schon weit. Der zweite landete bei 14,44 Metern. Damit konnte Carolin Schäfer ihr bestes Kugelstoß-Resultat seit sechs Jahren verbuchen und wichtige Punkte sammeln, die sie mit 2.756 Zählern jetzt wieder in die Top Zwölf des Feldes nach vorn brachten. Auch im Vergleich mit ihrem Siebenkampf der EM von München stehen die Zeichen nun auf Grün, denn dort war sie nur auf 13,68 Meter gekommen.

Weiter beste Deutsche im Feld ist Sophie Weißenberg, die allerdings mit 13,25 Metern nicht an ihre besten Kugelstoß-Resultate anknüpfen konnte. In ihrem besten Siebenkampf hatte sie über 14 Meter gestoßen. Platz sechs mit 2.816 Zählern zeugen aber dennoch von einem starken Zwischenergebnis. Vanessa Grimm (14,26 m) und Anna-Lena Obermaier (12,64 m) setzten ihren Kurs etwas unter ihren besten Ergebnissen auch in der dritten Disziplin fort, so geht's für sie auf Platz 17 (2.665 pt) und 23 (2.539 pt) in die letzte Disziplin des Tages, die 200 Meter.

Dort dürfte der starken Sprinterin Anna Hall (USA; 3.081 pt) die Halbzeit-Führung nicht mehr zu nehmen sein, wenngleich sie im Kugelstoßen mit 13,90 Metern, nur vier Zentimeter unter Bestleistung, nicht ganz vorn mitmischte. In der dritten Disziplin konnte dafür Adrianna Sulek (2.936 pt) ihre erste Bestmarke feiern: Die Vize-Europameisterin im Hallen-Siebenkampf kam auf 14,44 Meter, mit denen sie an Youngster Jana Koscak (12,42 m; 2.907 pt) vorbeizog. Beste Kugelstoßerin im Feld: das weitere große Talent Saga Vanninen (Finnland). Die U20-Weltmeisterin des Vorjahres beförderte die Kugel bis auf 14,98 Meter, sie ist zurzeit Vierte (2.891 pt) knapp vor Katarina Johnson-Thompson (2.877 pt).
 


200 METER


Weißenberg schnell wie nie, Hall stellt Weichen für den 7.000er

Vier Disziplinen, drei Bestleistungen und ein Siebenkampf, der zu den besten in der Geschichte von Götzis werden dürfte: So die Halbzeit-Bilanz von Anna Hall. Die US-Amerikanerin sorgte über 200 Meter in 22,88 Sekunden für das nächste Highlight und liegt nach vier Disziplinen mehr als 150 Punkte oberhalb des Resultats ihres besten Siebenkampfs (6.755 pt). Geht die Bestleistungs-Jagd am Sonntag ähnlich weiter, dann nähert sich die WM-Dritte sogar der 7.000-Punkte-Marke, die in Götzis bisher nur Olympiasiegerin Nafissatou Thiam (Belgien; 7.013 pt) im Jahr 2017 überbieten konnte.

Auch Sophie Weißenberg und Carolin Schäfer konnten zum Tagesende ein starkes Resultat auf die Bahn bringen. Die Leverkusenerin war in 23,49 Sekunden sogar schnell wie nie und die drittbeste Athletin im Feld. Mit 3.846 Punkten übernachtet sie auf Platz fünf in Schlagdistanz zur jungen Kroatin Jana Koscak auf Platz vier (3.875 pt; 23,36 sec), am Sonntag kann sie erstmals die 6.400-Punkte-Marke angreifen, dann ist sogar die hohe WM-Norm von 6.480 Punkten nicht mehr weit. Carolin Schäfer blieb in 23,84 Sekunden erstmals seit 2019 wieder unter der 24-Sekunden-Marke, auf Platz zwölf fehlen ihr mit 3.752 Punkten nur 40 Punkte zu Platz neun.

Vanessa Grimm (24,45 sec) war etwas schneller unterwegs als im Vorjahr und setzte damit ihr solides Comeback weiter fort, wenngleich auf Platz 17 (3.603 pt) der Überraschungserfolg aus 2022 erwartungsgemäß außer Reichweite ist. Anna-Lena Obermaier muss nach 25,89 Sekunden wohl in Götzis den Traum vom ersten 6.000-Punkte-Siebenkampf begraben, sie liegt mit 3.346 Punkten auf Platz 23.

Stimmen zu Tag 1

Sophie Weißenberg (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Insgesamt bin ich schon zufrieden. Natürlich, das Kugelstoßen ist ein kleiner Dorn im Auge, aber ich kann mich nicht beschweren. Zwei PBs und 1,83 Meter – so hoch bin ich schon seit 2018 nicht mehr gesprungen. Von daher: happy! Bei den Sprints freut es mich total, dass ich zeigen kann, dass ich das gut trainiert habe. Als ich die Bahneinteilung über 200 Meter bekommen habe, dachte ich: scheiße, das ist echt fix. Aber ich habe mich gestern Abend ein bisschen damit befasst und dann habe ich mir gesagt: Ganz ehrlich, da gehörst du rein! Jetzt will ich gut über die Nacht kommen. Ich habe ein, zwei Wehwehchen, die aber für morgen keine Gefahr werden sollten. Vor allem im Weitsprung kann alles passieren, das weiß ich ja leider [ogV bei der WM 2022]. Aber ich will versuchen, das alles mitzunehmen und morgen genauso weiterzumachen.

Carolin Schäfer (Eintracht Frankfurt):
Drei von vier gut – das, was ein bisschen zu erwarten war und was ich mir erhofft habe: Dass es ein Stück nach vorne geht. Ich bin ordentlich die Hürden gelaufen für den Zeitpunkt jetzt und habe wirklich gut Kugel gestoßen. Unter 24 die 200 Meter – das ist alles auf dem richtigen Weg. Aber den Hochsprung kann man nicht schönreden. Das war wirklich mies, aber ein Stück weit auch erwartbar, weil auch die Vorleistungen dementsprechend waren. Das muss ich so hinnehmen und ordentlich daran arbeiten nach Götzis. Ich bin froh, dass die zwei Sprungdisziplinen an zwei unterschiedlichen Tagen sind (lacht). Das Gefühl für Sonntag ist positiv, da darf man nicht vermessen sein, es geht in die richtige Richtung. Aber morgen wird wieder der Weitsprung entscheidend sein dafür, wie hoch die Punktzahl am Ende wird. Und da muss ich „all in“ gehen.

 

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