| Sport-Talk in Erfurt

Athleten als Ideengeber für die Leichtathletik gefragt

Im Vorfeld der Deutschen Meisterschaften in Erfurt (8./9. Juli) präsentierte Hardy Krause mit „Krause... höchstpersönlich meets athletics“ am Montagabend eine gut besetzte Talk-Runde im Steigerwaldstadion, die über aktuelle Themen der Leichtathletik diskutierte. Fazit von Thomas Röhler, der selbst sein Speerwurf-Meeting in Jena (10./11. Juni) organisiert: „Ideen haben viele, aber wenn es an die Umsetzung geht, wird es oft schwierig. Unsere Sportart muss zunächst durch Leistung punkten.“
Peter Schmitt

„Wir wollen Interesse wecken und Appetit machen auf die Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften am 8./9.Juli“, sagte Moderator Hardy Krause im großen VIP-Raum des Erfurter Steigerwaldstadions. Als Gäste begrüßte er vor 100 Zuhörern Speerwurf-Olympiasieger Thomas Röhler, Deutschlands schnellsten Sprinter Julian Reus, den Olympiasieger von 1980 im Gehen, Hartwig Gauder, Henry Lauterbach, den früheren Hoch- und Weitspringer, Konstantin Krause den Organisator des traditionellen Springer-Meetings in Bad Langensalza sowie Frank Jacoby, Vize-Präsident Leistungssport des Thüringer Leichtathletik-Verbandes (TLV).

Neue Laufbahn für DM in Erfurt wird rechtzeitig fertig

Die beste Botschaft des Abends sendete Jacoby gleich zu Beginn der Diskussion: „Mit der Laufbahn wird alles gut. Wir sind absolut im Zeitplan und wenn alles klappt, ist die Bahn in zwei Wochen fertig.“ Mit den Deutschen Meisterschaften wolle man ein starkes Zeichen für die Sportart setzen und hoffe, dass die Zuschauer am 8./9. Juli  für eine tolle Atmosphäre im Erfurter Steigerwaldstadion sorgen werden. Ziel müsse es sein, bei der DM möglichst viele positive Akzente zu setzen. Dabei habe er größten Respekt vor allen Kampfrichtern, Athleten und Trainern, die Wochenende für Wochenende ihre Freizeit opfern.  

Auch die beiden geladenen Athleten freuen sich auf ihr „Heimspiel“. Was den Männer-Speerwurf bei der DM betrifft, meinte Röhler: „Wenn man sich die Weltbestenliste anschaut, dann könnte man die kommende DM auch WM nennen." Derzeit liegen Röhler, Johannes Vetter (LG Offenburg) und Andreas Hofmann (MTG Hofmann) in der Weltrangliste auf den Plätzen eins bis drei.

Alle Teilnehmer waren sich einig, dass die Leichtathletik Innovationen braucht, um weiter olympische Kernsportart Nummer eins zu bleiben. „Es hat zwar in den letzten Jahren positive Entwicklungen gegeben, aber man muss immer wieder aufs Neue überlegen, wie man die Leichtathletik in den medialen Fokus rücken kann“, sagte Konstantin Krause, der selbst einmal Veranstaltungsmanager beim Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) gewesen ist. Förderlich könnte ein Sportkongress mit Workshops sein, bei dem Ideen gesammelt und umgesetzt werden.

Viel Lob für Organisatoren der EM 2018

Ein innovatives Element, das bei den Athleten seit 2010 beliebt ist, ist „Berlin fliegt!“, das seit 2010 vom DLV vor dem Brandenburger Tor durchgeführt wird. „Wenn bei neuen Formaten nicht gleich immer alles von Beginn an klappt, sollte man geduldig sein und sich die nötige Zeit für eine perfekte Weiterentwicklung nehmen“, sagte Julian Reus (TV Wattenscheid 01). In diesem Jahr findet „Berlin fliegt!“ zum siebten Mal vor dem Brandenburger Tor (2. September) statt.

Viel Lob gab es von den Athleten auch für die Organisatoren der EM 2018 in Berlin. „Wenn man den EM-Spot sieht, die Nutzung der Social Media-Kanäle, die Plakataufmachungen und die Art und Weise wie hier das große Event für 2018 vorbereitet wird, dann gibt es viele innovative Ansätze“, meinte Röhler. Bestes Beispiel ist das neue EM-Motiv, das Röhler persönlich während der Talk-Runde enthüllte. „Da ist ein sehr dynamisches Team am Werk und das Plakat sieht sehr, sehr peppig aus.“

Regional setzen Erfurts Leichtathleten auf das Topteam

Regional setzt man in Erfurt inzwischen auf ein Topteam mit ausgewählten Athleten und klaren Kriterien. „Wir hoffen, dass wir eines Tages dieses Team zum einem Topteam Thüringen erweitern können“, sagte Jacoby. Ziel sei es, neben der Förderung sportlicher Leistungen, die Athleten auch finanziell zu unterstützen.

Vor einem rein kommerziellen Weg warnte Hartwig Gauder: „Mich interessieren in der Leichtathletik vor allem die sportlichen Leistungen. Ich finde es einfach schade, dass die Olympischen Spiele bis 2024 an Eurosport und nicht an ARD/ZDF verkauft worden sind. Das wird man mit Sicherheit an der Qualität der Berichterstattung merken. Den Weg, den IOC-Präsident Thomas Bach hier geht, kann ich nicht mitgehen.“

Berliner Olympiastadion ist ein Kulturgut

Auch die Diskussion um die Laufbahn im Berliner Olympiastadion war an diesem Abend ein Thema. Röhler äußerte hier ebenfalls klar seine Meinung: „Das Berliner Olympiastadion ist ein Kulturgut. Da gehört die Leichtathletik dazu. Das ist keine Frage und deswegen gibt es für mich keinerlei Diskussionsgrundlagen. Man muss hier ein Produkt kreieren, das beiden Seiten nützt.“

Wie affin das Leichtathletik-Publikum in Erfurt ist, wird sich bei den nationalen Titelkämpfen am zweiten Juli-Wochenende im Steigerwaldstadion zeigen. Die Athleten, die um die Meistertitel und WM-Qualifikation für London (Großbritannien; 4. bis 13. August) kämpfen, hoffen neben guten Rahmenbedingungen auch auf tatkräftige Unterstützung des Publikums.

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