| Winterwurf-Europacup

Christin Hussong eröffnet die Saison mit WM-Norm

Am ersten Tag des Winterwurf-Europacups in Samorin hat Speerwurf-Europameisterin Christin Hussong für das stärkste Resultat des deutschen Teams gesorgt. Die 24-Jährige erzielte 65,47 Meter und übertraf klar die WM-Norm für Doha.
Pamela Lechner

Für Christin Hussong (LAZ Zweibrücken) war es ein Saisoneinstand nach Maß. An Tag eins des Winterwurf-Europacups im slowakischen Samorin flog ihr Speer schon im zweiten Versuch auf 62,92 Meter und damit über die geforderte Norm-Weite (61,50 m) für die Weltmeisterschaften in Doha (Katar). Aber das war noch nicht alles: Im anschließenden dritten Anlauf erwischte sie einen noch stärkeren Wurf: Als Tagesbestweite wurden stolze 65,47 Meter gemessen.

Weiter kam nur die Weißrussin Tatsiana Khaladovich, die im letzten Durchgang mit einer Leistung von 65,89 Metern noch an der deutschen Europameisterin vorbeizog. Diese Weite wird nun als aktuelle Weltjahresbestleistung geführt. Auf Platz drei landete in einem insgesamt hochklassigen Wettkampf die Türkin Eda Tugsuz mit 64,83 Metern. Die Leverkusenerin Dana Bergrath (52,56 m) belegte Rang neun.

Die Speerwerferinnen hatten mit dem an sich nicht werferfreundlichen Wetter – kühle Temperaturen, Regenschauer und wechselnde Winde – Glück, denn der Wind kam für die Athletinnen aus der richtigen Richtung. "Das war eine tolle Leistung von Christin", kommentierte Marko Badura, der Leitende Bundestrainer Wurf/Stoß im Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV). "Sie konnte die Norm deutlich abhaken und hat noch Steigerungspotenzial."

Christoph Harting ebenfalls Zweiter

Im Diskuswurf der Männer erging es Christoph Harting (SCC Berlin), was die Platzierung betrifft, ähnlich wie Christin Hussong. Auch der Olympiasieger musste sich nur knapp geschlagen geben. Sein bester Versuch gelang ihm mit 62,61 Meter in der ersten Runde. Danach gab es keine Steigerung mehr: Sein besserer zweiter Versuch wäre um die 63 oder 64 Meter weit gewesen, war aber leicht übertreten. Der Belgier Philip Milanov konnte den Berliner so im fünften Durchgang noch durch 62,63 Meter um zwei Zentimeter übertrumpfen. Dritter wurde Martin Kupper (Estland; 62,11 m). Für den Magdeburger David Wrobel (58,97 m) blieb die 60 Meter-Marke als Zehnter diesmal noch außer Reichweite.

"Die Bedingungen waren für die Diskuswerfer mit dem Wind extrem schwierig, da kann man auf die Weiten bei normalen Verhältnissen zwei bis drei Meter draufrechnen. Insofern waren die Ergebnisse von Christoph und David für den Anfang okay", ordnet Marko Badura ein, der die Organisation und die Wurf-Anlagen vor Ort lobt.

Einen "Podestplatz" beim Debüt im DLV-Trikot gab es auch für Kugelstoßer Christian Zimmermann. Der Kirchheimer belegte in der Gruppe B mit 19,16 Metern den dritten und über beide Gruppen den zehnten Rang. Vor ihm platzierten sich in seiner Riege der Ukrainer Ihor Musiyenko (19,30 m) und Kemal Mešić (19,28 m) aus Bosnien und Herzegowina. In der stärker besetzten Gruppe A kratzte der Portugiese Francisco Belo mit 20,97 Metern an der 21-Meter-Marke. "Für seinen ersten internationalen Einsatz war das eine gute Leistung von Christian. Ich freue mich auf den Sommer mit ihm", sagt der Leitende Bundestrainer.

Gute Plätze für Lea Riedel und Julia Ritter

Im Hammerwurf der Frauen siegte die Weißrussin Hanna Malyshik mit 74,95 Meter vor der Polin Johanna Fiodorow (73,22 m). EM-Teilnehmerin Charlene Woitha sortierte sich in diesem Wettbewerb mit 66,25 auf Platz 15 ein. Das U23-Hammerwerfen der Junioren gewann U18-Weltrekordler Myhaylo Kokhan (Ukraine) mit 76,68 Metern – der viertbesten Weite eines U20-Athleten mit dem Männer-Hammer überhaupt. DLV-Starter Fabio Hessling (LAC Saarlouis) wurde mit 62,23 Metern Elfter. Im U23-Speerwurf setzte sich der Weißrusse Aliaksei Katkavets mit 82,45 Metern vorübergehend an die Spitze der Welt.

Im Kugelstoß-Wettbewerb der weiblichen U23 fehlten Lea Riedel (VfL Sindelfingen) weniger als 30 Zentimeter zum Podest. Sie belegte beim Sieg der Niederländerin Jorinde Van Klinken (16,38 m) mit 15,22 Meter Rang vier. Mit dem Diskus betrat in dieser Altersklasse Julia Ritter (TV Wattenscheid 01) den Ring und wurde mit 53,80 Metern Fünfte. Wegen einer kleinen Verletzung beendete die U18-Weltmeisterin mit der Kugel von 2015 den Wettbewerb vorzeitig. Die beste Weite bot hier die Kroatin Marija Tolj (57,76 m). Am Sonntag folgen weitere Entscheidungen mit deutscher Beteiligung. Die Stimmung im Team ist trotz schlechter Wetterprognose gut, die DLV-Athleten sind motiviert.

Die kompletten Resultate finden Sie in <link>unserer Ergebnisrubrik...

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