| Diamond League

David Storl lässt seine Formkurve ansteigen

Das Männer-Kugelstoßen beim Diamond League-Meeting in London (Großbritannien) war ein Appetithappen für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (Brasilien). Der Leipziger David Storl wurde mit einer neuen Saisonbestweite von 21,39 Metern Dritter.
Christian Fuchs

Die hochklassige Konkurrenz schenkte sich nichts. Im zweiten Durchgang schob sich der Neuseeländer Tom Walsh mit einer neuen Saisonbestleistung von 21,54 Metern an die Spitze. Verdrängt wurde der Hallen-Weltmeister schließlich in der fünften Runde, als der Weltmeister Joe Kovacs (USA) einen Stoß auf satte 22,04 Meter auspackte: "Das war ein großartiger Test."

David Storl zog mit 21,02 Metern in den Endkampf der besten Vier ein und schaffte dort noch eine Steigerung auf 21,39 Meter mit einem Versuch, bei dem eine Portion Balance gefragt war, um ihn zu stehen. Damit ist nach seinem ersten Diamond League-Start des Sommers klar: Beim dreimaligen Europameister stimmt die Formkurve mit Blickrichtung Rio.

Gregor Traber Zweiter

Für einen anderen Deutschen sprang an der Themse sogar eine noch bessere Platzierung heraus: Gregor Traber überzeugte im Olympiastadion mit einem zweiten Platz über 110 Meter Hürden.

Der Stuttgarter wurde zunächst in seinem Vorlauf Vierter (13,55 sec). Das reichte, um als Neunter noch in das Finale zu rutschen. Das Feld reduzierte sich dort durch den Verzicht des Briten Andrew Pozzi (13,19 sec im Vorlauf) und die Fehlstarts von dessen Landsmann Lawrence Clarke sowie Jarret Eaton (USA) auf nur noch sechs Mann.

Die Gelegenheit, sich dann auf der Diamond League-Bühne in Szene zu setzen, nutzte Gregor Traber mit einem guten Auftritt. In 13,45 Sekunden sprang für ihn der sichere zweite Platz hinter dem Europameister Dimitri Bascou (Frankreich; 13,20 sec) heraus.

Der Weinheimer Matthias Bühler konnte als Siebter seines Vorlaufs (13,67 sec) nicht in den Kampf um die Finaltickets eingreifen.

Niederlage für Shelly-Ann Fraser-Pryce

Shelly-Ann Fracer-Pryce musste auf dem Weg zu den Olympischen Spielen eine Niederlage über 100 Meter einstecken. Lag sie auf der ersten Hälfte nach einem guten Start noch aussichtsreich im Rennen, so zogen auf der zweiten Hälfte Marie-Josee Ta Lou (Elfenbeinküste; 10,96 sec) und Michelle-Lee Ahye (Trinidad & Tobago;  10,99 sec) vorbei.

In 11,06 Sekunden blieb der Olympiasiegerin und Weltmeisterin nur Platz drei. Im Vorlauf war sie mit 11,03 Sekunden schneller gewesen.

Den umjubelten Schlusspunkt unter die zweitägige Veranstaltung setzte der Doppel-Olympiasieger Mo Farah. Der Brite blieb in 12:59,29 Minuten über 5.000 Meter unter 13 Minuten und holte sich damit die Spitzenposition im internationalen Saisonvergleich: "Das war meine letzte Chance, um vor Rio noch einmal schnell zu laufen."

Britische Staffeln drehen auf

Die britischen Sprinter hatten dagegen zu Beginn des Nachmittags über 4x100 Meter auf breiter Front geglänzt und die Stimmung gleich angeheizt. Platz eins und zwei gingen an Vierer von der Insel. Die Zeiten: 37,78 und 37,81 Sekunden. Kein anderes Quartett war in diesem Jahr schneller als die Europameister-Formation mit James Dasaolu, Adam Gemili, James Ellington und Chijindu Ujah. Ein klares Signal für Rio!

Die 200 Meter gewann die Weltmeisterin Dafne Schippers (Niederlande; 22,13 sec) ungefährdet. US-Meister Kerron Clement bestätigte über 400 Meter Hürden seinen guten Eindruck von den US-Trials und steigerte sich in 48,40 Sekunden noch einmal um eine Zehntel. Der Olympia-Dritte Javier Culson (Puerto Rico) gelang in 48,63 Sekunden dahinter ebenfalls eine Steigerung seiner Saisonbestzeit.

Sandra Perkovic im Diskuswurf überlegen

Im Weitsprung hatten die Britinnen Katarina Johnson-Thompson (6,84 m) und Shara Proctor (6,80 m) ihre Gegnerinnen im Griff. Die griechische Europameisterin im Stabhochsprung, Ekaterina Stefandi wähnt sich nach 4,80 Metern angesichts ihrer Stabilität in der Form ihres Lebens.

Beim Kräftemessen mit der Diskusscheibe deklassierte die Olympiasiegerin Sandra Perkovic (Kroatien) mit 69,94 Metern die Konkurrenz um die Ex-Weltmeisterin Dani Samuels (Neuseeland; 64,10 m). Die Deutsche Meisterin Nadine Müller (SV Halle) verpasste die 60 Meter und wurde mit 59,95 Metern Fünfte.

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