| EM 2016

DLV-Sprinterinnen rennen beim Sieg der Gastgeber zu Bronze

Die jungen deutschen Sprinterinnen haben am Sonntag bei den Europameisterschaften in Amsterdam (Niederlande) Bronze mit der 4x100 Meter Staffel geholt. Der vielumjubelte Sieg ging an die Gastgeber.
Silke Morrissey

42,00 Sekunden – die herausragende Zeit der Gala in Regensburg hatte Anfang Juni angedeutet, zu was die deutschen Sprinterinnen fähig sind, wenn alles perfekt zusammenpasst. Und sie hatte Erwartungen geweckt. Tatjana Pinto (LC Paderborn), Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen), Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund) und Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge), alle erst 23 Jahre und jünger, hielten diesem Erwartungsdruck am Sonntag bei der EM stand.

Mit einem starken ersten und einem ausbaufähigen letzten Wechsel brachte das Quartett den Staffelstab nach 42,48 Sekunden ins Ziel. Das bedeutete Bronze. Zum Vergleich: Vor vier Jahren in Helsinki (Finnland) hatte die deutsche Sprintstaffel in 42,51 Sekunden den EM-Titel geholt.

Vorne weg stürmten die Gastgeberinnen aus den Niederlanden, für die 200-Meter-Weltmeisterin Dafne Schippers an Position zwei einen riesigen Vorsprung herauslief. In ohrenbetäubendem Lärm brachten ihre Mitstreiterinnen den Stab sicher ins Ziel und verbuchten in 42,04 Sekunden einen neuen Landesrekord. Den Silberrang rettete für Großbritannien (42,45 sec) Schlussläuferin Daryll Neita ins Ziel. Sie behielt beim Angriff von Rebekka Haase knapp die Nase vorn.

STIMMEN ZUM WETTKAMPF

Tatjana Pinto (LC Paderborn):
Wir sind glücklich über Bronze. Ich habe auf der Zielgeraden noch mitgefiebert und gedacht: Hol sie noch. Aber Medaille ist Medaille. Wir haben uns gesteigert zum Vorlauf. Ich denke, es ist noch mehr drin. Aber wir können zufrieden sein. Es ist ein tolles Gefühl, nach vier Jahren wieder eine Medaille zu holen. Natürlich hat sich seit 2012 einiges geändert. Wir sind in Deutschland mehr Frauen, die auf einem hohen Niveau sprinten. Unser Ergebnis zeigt das.

Lisa Mayer (LG Langgöns/Oberkleen):
Das ist unglaublich, saucool, dass wir jetzt eine Medaille gewonnen haben. In der Staffel ist es immer ein bisschen zittrig. Da muss man erst einmal durchkommen. Wir wussten, wenn wir durchkommen, dann ist auf jeden Fall eine Medaille drin. Das war jetzt super knapp gegen die Britinnen, das ist natürlich schade. Wir sind trotzdem super zufrieden. Ich bin jetzt überglücklich mit der Medaille. Meine beiden Wechsel waren gut. Der Wechsel von Tatjana auf mich war ausgereizt, aber gut. Gina auf mich, der war sicher, solide und gut. Da geht sicher noch ein bisschen was. Das Ziel war aber sicher durchkommen, dann wussten wir schon, dass das für eine schnelle Zeit reichen würde.

Gina Lückenkemper (LG Olympia Dortmund):
Es ist megageil, aber auch etwas ärgerlich, dass es hinten raus so eng war. Wir sind super zufrieden und können kaum glücklicher sein. Wir haben eine Medaille. Es hat mega Spaß gemacht, das war auch ein Ziel. Wir sind eine saucoole Truppe. Die Stimmung untereinander passt. Es ist stimmig. Wir sind ein Team. Wenn man als Team an den Start geht, läuft es viel besser. Das wollen wir beibehalten und dann geht es in Rio wieder rund.

Rebekka Haase (LV 90 Erzgebirge):
Medaille! Passt, läuft! Wir sind jetzt alle super happy damit. Da ist es erst einmal zweitrangig, ob Silber oder Bronze. Unser Ziel war es, unter die ersten Drei zu kommen. Das haben wir geschafft. Wir sind noch einmal besser gewesen als im Vorlauf. Wir können uns wirklich keinen Vorwurf machen. Ich hätte noch fünf Meteer gebraucht, dann hätte ich sie gehabt. Diesmal hatten wir die Britinnen noch nicht. Dafür muss beim nächsten Mal der Wechsel noch ein bisschen besser passen. Dafür trainieren wir jetzt noch einmal. Dann wird das noch einmal flüssiger und auch noch einmal schneller.

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