| EM 2014

EM Tag 4 – Schippers überragt, Pech für DLV

Das Quentchen Glück fehlte den deutschen Athleten am Freitag bei der EM im Zürcher Letzigrund - zweimal gab es knappe vierte Plätze. Über 200 Meter krönte sich Dafne Schippers zur Sprintkönigin.
Silke Morrissey

Die Medaillen waren zum Greifen nah, am Ende jedoch gingen die deutschen Athleten am Freitag leer aus. Besonders bitter traf es Hammerwerferin Kathrin Klaas (LG Eintracht Frankfurt), die bis zum sechsten Durchgang mit 72,89 Metern auf dem Bronzerang lag, bis die Polin Joanna Fiodorowa (73,67 m) sie noch übertrumpfte. An der Spitze glänzte die Polin Anita Wlodarczyk mit der drittbesten Weite der Geschichte und einem neuen Landesrekord von 78,76 Metern.

Mit Carolin Schäfer verpasste eine weitere Frankfurterin das Podest denkbar knapp, war aber als beste Deutsche mit neuer Siebenkampf-Bestleistung (6.395 Punkte) und insgesamt vier Einzelbestleistungen sehr zufrieden. Der Französin Ida Antoinette Nana-Djimou (6.551 Punkte) gelang die Titelverteidigung, sie hielt Hallen-Weltmeisterin Nadine Broersen (Niederlande; 6.498 Punkte) in Schach. Bronze ging an Belgiens Riesentalent Nafissatou Thiam (6.423 Punkte), die sich vier Tage vor ihrem 20. Geburtstag selbst beschenkte.

Adam Gemili unter 20 Sekunden

Mit seinem zweiten Rennen unter 20 Sekunden rannte der Brite Adam Gemili über 200 Meter zur Goldmedaille. In 19,98 Sekunden lag er deutlich vor Christophe Lemaitre (Frankreich; 20,15 sec), dem wie über 100 Meter Silber blieb. Über 200 Meter der Frauen rannte die Niederländerin Dafne Schippers in herausragenden 22,03 Sekunden zu Landesrekord und EM-Titel. Eine schnellere Europäerin gab es zuletzt 1995: die Russin Irina Privalova.

Bohdan Bondarenko ließ für die Galerie noch einmal Europarekord von 2,43 Meter auflegen. Gold hatte der Hochspringer aus der Ukraine da schon in der Tasche. Die Latte fiel, der Meister verabschiedete sich mit übersprungenen 2,35 Metern aus dem Letzigrund. Für einen ukrainischen Doppel-Erfolg sorgte dahinter Andriy Protsenko (2,33 m) vor Olympiasieger Ivan Ukhov (Russland, 2,30 m).

Kariem Hussein holt Gold für die Schweiz

Der Titel über 400 Meter der Männer ging nach Großbritannien an Martyn Rooney (44,71 sec). Hochzufriedener Sechster war hier der Wahl-Münchner Kamghe Gaba (45,83 sec). Im Frauen-Rennen blieb Weltmeisterin Christine Ohuruogu (Großbritannien; 51,38 sec) nur Platz vier, schnellste Athletin war die gebürtige Kubanerin Libiana Grenot (51,10 sec), die seit 2006 für Italien startet.

Über 1.500 Meter erfüllte sich Schwedens große Goldhoffnung nicht: Weltmeisterin Abeba Aregawi musste sich auf der Zielgeraden noch von der Niederländerin Sifan Hassan (4:04,18 min) überspurten lassen. Gar auf den letzten Platz durchgereicht wurde über 800 Meter der Jahresschnellste Pierre Ambroise-Bosse (Frankreich), den schnellsten Endspurt hatten mit Adam Kszczot (1:44,15 min) und Artur Kuciapski (1:44,98 min) zwei Polen.

Stimmungsvoller Ausklang des vierten Wettkampf-Tages war die Siegerehrung über 400 Meter Hürden. Ganz oben auf dem Podest stand dort der Schweizer Kariem Hussein, der sich in 48,96 Sekunden den Sieg erkämpft hatte. Mit „Kariem, Kariem“-Rufen feierten die Gastgeber ihren Helden und sangen lauthals die Nationalhymne mit.

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