Beim Senioren-Hallensportfest des LAC Quelle Fürth gab es zahlreiche starke Leistungen. Guido Müller pulverisierte in der M80 den Europarekord über 400 Meter. Wolfgang Ritte versuchte sich an seinem eigenen Weltrekord.
Gleich bei seinem ersten Start in der Hallensaison 2019 hat Guido Müller (TSV Vaterstetten) einen neuen Europarekord über 400 Meter der Altersklasse M80 aufgestellt. In Fürth entthronte Guido Müller mit seiner neuen Rekordmarke von 76,16 Sekunden gleich zwei Skandinavier, die bisher gemeinsam den gültigen Europarekord gehalten hatten: Der Schwede Gote Lindblad war im Jahr 2004 77,97 Sekunden gelaufen und der Finne Unto Mattson hatte diese Leistung im Jahr 2012 eingestellt. Zu einem zweiten Erfolg kam Guido Müller über 200 Meter, die er in 32,54 Sekunden zurücklegte.
Wolfgang Ritte attackiert eigenen Weltrekord
An einer neuen Weltrekordhöhe im Stabhochsprung versuchte sich Wolfgang Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen), der sich in der Klasse M65 nach übersprungenen 3,80 Metern daran machte, seine eigene, im vergangenen Jahr aufgestellte Weltrekordhöhe von 3,96 Metern um einen Zentimeter zu steigern. In Fürth noch vergeblich, aber Möglichkeiten, als erster M65-Springer der Welt auch in der Halle die Vier-Meter-Marke zu knacken, bieten sich noch.
Die besten Sprintresultate der Veranstaltung gingen auf das Konto von Heike Martin (W45; LAC Erdgas Chemnitz), die in beiden Kurzsprints Tagesschnellste war und mit ihren 8,05 Sekunden über 60 Meter und 13,07 Sekunden über 100 Meter sogar die jüngeren Athletinnen übertraf.
Jan Schindzielorz dicht an der Bestleistung
Bei den Männern erzielte Jan Schindzielorz (LG Forchheim) in der Klasse M40 mit 8,13 Sekunden über 60 Meter Hürden erneut eine Klassezeit und war damit gar nicht so weit von seiner deutschen Bestleistung von 8,09 Sekunden entfernt. In den Flachsprints erzielte Jan Schindzielorz 7,35 Sekunden über 60 Meter und 11,81 Sekunden über 100 Meter.
Dreimal erfolgreich war auch Dr. Gerhard Zorn (TSV Vaterstetten), der in der Klasse M60 die 60 Meter in 8,09 Sekunden lief, sowie über 100 Meter in 13,03 und 200 Meter in 26,14 Sekunden deutlich vorn lag. In einem Einlagelauf über 60 Meter knackte er mit 7,99 Sekunden sogar die Acht-Sekunden-Grenze.
In der Klasse M65 sorgte Karl Dorschner (TV 1848 Coburg) für starke Sprintergebnisse: 8,46 Sekunden über 60 Meter, 27,73 Sekunden über 200 Meter und 62,46 Sekunden über 400 Meter lauteten seine Siegerzeiten.
Friedhelm Unterloh vor starker Saison
Vier Starts, vier Siege, das war die Bilanz von Friedhelm Unterloh (STV Hünxe) in der Klasse M70. Mit seinen Zeiten von 8,80 Sekunden über 60 Meter, 13,94 Sekunden über 100 Meter und 28,71 Sekunden über 200 Meter deutete er an, dass die Konkurrenz in diesem Jahr nur schwer an ihm vorbeikommen wird. Neben den Flachsprints siegte Friedhelm Unterloh in 11,11 Sekunden auch über die Hürdenstrecke.
In den Sprungdisziplinen zeigten besonders die Hochspringer gute Leistungen. In der Klasse M50 kam Wilhelm Martin (DJK Waldram-Wolfratshausen) über 1,70 Meter, in der Klasse M60 gewann Volker Dannenberg (TV Bedburg) mit 1,58 Meter, in der Klasse M70 war Gerhard Wenzke (LG Region Landshut) mit 1,48 Meter nicht zu schlagen und in der Klasse M75 kam Edgar Wittmann (TV Zellingen) als Sieger über 1,36 Meter.
Manuela Groß glänzt im Hochsprung
Eine Mehrkämpferin, mit besonderer Stärke im Hochsprung, sorgte für die besten Leistungen in den technischen Wettbewerben der Frauen: Manuela Groß (LAZ Kreis Günzburg) gewann in der Klasse W45 ihre Spezialdisziplin mit 1,51 Metern, war auch im Weitsprung mit 4,71 Metern erfolgreich und lief die 60 Meter Hürden in 10,12 Sekunden. Im Stabhochsprung der Frauenklasse W45 steigerte Ute Ritte (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen) ihre Saisonbestleistung auf 2,42 Meter.
Zwei Weiten jenseits der 13 Meter gab es bei den Kugelstoßern: Mit 13,31 Metern setzte sich Sören Voigt in der Klasse M40 an die Spitze der diesjährigen Hallenbestenliste, während der mit 13,46 Metern Jahresbeste der Klasse M60, Hans-Joachim Büscher (ASC Düsseldorf), als Sieger seiner Klasse auf 13,17 Meter kam.
Angetan von der 30. Auflage des Fürther Senioren-Hallensportfestes war DLV-Seniorensprecher Heiko Wendorf (Gerstungen), der seinen Spontanbesuch in Fürth nicht nur als Zuschauer wahrnahm, sondern auch als Kugelstoßer der Klasse M45 aktiv war und hier das Sechs-Kilogramm-Gerät auf 10,51 Meter beförderte: “Es ist nur zu hoffen, dass dieses gewaltige Engagement der Macher in Fürth noch möglichst lange anhalten wird und den Seniorinnen und Senioren diese Startmöglichkeit weiter erhalten bleibt.“
