| Council-Entscheidung

IAAF hält die Sperre von Russlands Leichtathleten weiter aufrecht

Russlands Leichtathleten bleiben weiter suspendiert. Wie der Weltverband IAAF nach seiner Council-Sitzung am Dienstag mitteilte, werde der russische Verband RUSAF, der wegen des Dopingskandals seit November 2015 ausgeschlossen ist, vorerst nicht wieder aufgenommen.
SID / pam

"Das Council hat heute dem Antrag der Task Force entsprochen, die Suspendierung Russlands aufrechtzuerhalten", sagte Rune Andersen, Leiter der Task Force. Die nächste Council-Sitzung findet im kommenden März statt, daher wird Russland als Nation aller Voraussicht nach auch nicht an der Hallen-EM in Glasgow (Großbritannien; 1. bis 3. März 2019) teilnehmen.

Die IAAF setzt damit ihren harten Kurs gegenüber Russland trotz der Wiederaufnahme der russischen Anti-Doping-Agentur RUSADA durch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) fort. Dies war nur eine zentrale Voraussetzung der IAAF, um Russland wieder einzugliedern.

Zwei weitere Forderungen noch nicht erfüllt

Zwei weitere Forderungen sind dagegen noch nicht erfüllt worden: Russland muss der unabhängigen Integritätskommission AIU Zugriff auf die Dopingtests russischer Leichtathleten aus den Jahren 2011 bis 2015 ermöglichen. Dies ist bisher noch nicht geschehen. "Ich hoffe, dass sie die Daten bis zum Ende des Jahres liefern", sagte Andersen, allerdings sei die Frage "schwierig zu beantworten", ob dies auch geschehe.

Außerdem muss der russische Verband die Kosten der Untersuchung tragen, die die IAAF wegen des Skandals zu stemmen hat, wie etwa für die Installierung der Taskforce um Rune Andersen. Dies sind bisher knapp drei Millionen Dollar. Dazu könnten weitere "Rechnungen" auf Russland zukommen, weil der nationale Verband vor dem Internationalen Sportgerichtshof CAS gegen die Sperre klagt. Die möglichen Gerichtskosten will die IAAF ebenso zurückbezahlt bekommen.

Jürgen Kessing: "IAAF-Entscheidung im Sinne der Athleten"

"Die Entscheidung der IAAF ist konsequent, denn gravierende Veränderungen hat es in Bezug auf die Haltung Russlands zur Anti-Doping-Politik seit dem letzten Beschluss nicht gegeben. Die IAAF mit ihrem Präsidenten Sebastian Coe an der Spitze hat eine klare Haltung bei ihrer Entscheidung im Sinne der Athleten und der Glaubwürdigkeit gezeigt", sagt der Präsident des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) Jürgen Kessing.

Die IAAF hatte die RUSAF am 13. November 2015 gesperrt und damit auf den Skandal um staatlich unterstütztes Doping reagiert, das auch und besonders in der Leichtathletik praktiziert wurde. Damals war auch die RUSADA für nicht mehr konform mit den Richtlinien der WADA erklärt worden.

Das bisher letzte russische Team war bei der WM 2015 in Peking (China) an einem internationalen Großereignis gestartet. Danach nahm Weitspringerin Darya Klishina als einzige Russin unter neutraler Flagge 2016 an den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro (Brasilien) teil. Ein Jahr später starteten bei der WM in London (Großbritannien) schon 19 Russen als neutrale Athleten, bei der EM zuletzt in Berlin waren es sogar schon 72 Teilnehmer. Russische Athleten, die international starten wollen, müssen bestimmte IAAF-Kriterien erfüllen.

Quelle: Sport-Informations-Dienst (SID)

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