| Bergisch Gladbach

Konstanze Klosterhalfen knackt nächsten U20-Rekord

Konstanze Klosterhalfen befindet sich weiter auf der Überholspur. Am Donnerstagabend hat die Olympia-Halbfinalistin in Bergisch Gladbach über 5.000 Meter den deutschen U20-Rekord auf 15:16,98 Minuten verbessert – eine Steigerung um über 24 Sekunden. Gleichzeitig setzte sie sich in der Hauptklasse an die Spitze der nationalen Saisonrangliste.
Harald Koken

Gänsehaut-Atmosphäre bei 28 Grad – dafür hat Ausnahmetalent Konstanze Klosterhalfen beim Läuferabend des TV Herkenrath eindrucksvoll gesorgt. Gewohnt offensiv agierend, zog die 19-Jährige vom TSV Bayer 04 Leverkusen in der Belkaw-Arena ihre Runden – lockeren Fußes und mit raumgreifendem Schritt. 72 Sekunden für die ersten 400 Meter ließ die Olympia-Halbfinalistin (1.500 m), 3:04 Minuten für den ersten Kilometer und 9:17,74 Minuten bei 3.000 Meter folgen.

Hintenheraus beschleunigte „Koko“ Klosterhalfen noch einmal, durcheilte die Schlussrunde gar in 68 Sekunden. Programmgemäß beendete die Läuferin aus Königswinter-Bockeroth ihr Debüt über die Zwölfeinhalb-Runden-Distanz mit der nationalen U20-Bestleistung. Das alte Maß von Alina Reh (SSV Ulm 1846) hatte nur knapp fünf Wochen Bestand. Sie war am 23. Juli als Neunte der U20-WM in Bydgoszcz (Polen) auf 15:41,62 Minuten gekommen.

Konstanze Klosterhalfen hatte dort als Bronzemedaillengewinnerin über 3.000 Meter mit 8:46,74 Minuten ihr Potenzial auf den längeren Strecken angedeutet. Ebenso mit ihren 32:24 Minuten im 10-Kilometer-Straßenlauf Anfang März.

Neuntbeste Deutsche aller Zeiten

Mit ihrem neuerlichen Parforceritt arbeitete sich die Leverkusenerin in der „ewigen“ deutschen Bestenliste der Frauen auf Rang neun vor. In dieser Saison war über 5.000 Meter national niemand schneller. In dem gemischten Rennen schüttelte die Sportstudentin als Sechste sogar die meisten Läufer des vermeintlich stärkeren Geschlechts ab. Auf Tempomacher war bewusst verzichtet worden, um eine Anerkennung des Rekordes nicht zu gefährden. Ein Dopingtest wurde nach Aussage von Orga-Chef Karl Fleschen angeordnet – wie in den Rekord-Statuten verlangt.

„Wir hatten geplant erst mit zu rollen und dann zu drücken“, sagte die Deutsche 1.500-Meter-Meisterin und U20-Europameisterin im Cross. „Ich habe sozusagen das positive Feeling in Rio eingepackt und mit nach Hause genommen. Die Umstellung vom großen Olympia ins kleine Bergisch Gladbach ist mir nicht schwergefallen. Im Gegenteil. Ich habe mich auf das Rennen gefreut und den Lauf genossen“, erklärte die gertenschlanke Kämpferin, die ihrem Trainer Sebastian Weiß einen besonderen Dank aussprach. Er betreut Konstanze Klosterhalfen seit vier Jahren und hat auch die beiden Rennen in Rio vor Ort mit verfolgt.

Caterina Granz (LG Nord Berlin) kam in ihrem ersten ernsthaften 5.000er auf 16:28,84 Minuten. „Ich hatte mir mehr vorgenommen und wollte eigentlich unter 16 laufen. Aber es war einfach nicht mehr drin. Ich habe das ein bisschen unterschätzt, wie schwer es ist am Ende der Saison noch einen 5.000er zu laufen. Am Anfang der Saison hätte es mehr Sinn gemacht“, meinte die DM-Vierte und nationale U23-Meisterin über 1.500 Meter.

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