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Mannheim Tag 1 - Männliche Jugend und Männer

Alle Entscheidungen auf einen Blick: Hier lesen Sie, welche Athleten sich am Samstag bei der Junioren-Gala in Mannheim für die U20-Europameisterschaften in Position bringen konnten und ob die DLV-Männer schon in WM-Form sind.
mh / hk / sim


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MÄNNLICHE JUGEND

100 Meter

Solider Auftritt von Lukas Hein

Sprinter Joseph Deewar (Großbritannien) war einmal mehr nicht zu halten. In 10,34 Sekunden demonstrierte der englische U20-Meister seine Vormachtstellung. Sein Landsmann Reuben Arthur folgte in 10,46 Sekunden und verdrängte den solide kämpfenden Lukas Hein ganz zum Schluss auf den Bronzerang. "Hintenheraus hat mir ein bisschen die Kraft gefehlt, aber insgesamt war es ein gutes Rennen, zumal es mein erster Start in einem internationalen Feld war", kommentierte der Himmelsstürmer vom LAZ Saarbrücken seine 10,49 Sekunden.

"Ich hoffe jetzt auf eine Nominierung für die U20-EM", so der Schützling von Jürgen Schneider, der sich zwei Wochen zuvor als Zweiter der U23-DM auf flotte 10,36 Sekunden verbessert hatte. "Mal sehen, wenn die Bedingungen passen, geht es vielleicht noch ein Stückchen schneller. Aber zunächst geht es darum das Niveau zu halten", so der 19-Jährige. hk

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400 Meter

Benjamin Vedel läuft 46,01 Sekunden

Mit einer Top-Zeit setzte sich Benjamin Vedel (Dänemark) im schnellsten Zeitlauf gegen Constantin Schmidt (TG Obertshausen; 47,19 sec) durch. In 46,01 Sekunden kam der schlaksige Däne sogar in die Nähe des Meetingrekords des Australiers Steven Solomon (45,71 sec) aus dem Jahr 2012. Constantin Schmidt, der in dieser Saison bereits zweimal unter 47 Sekunden und der U20-EM-Norm geblieben war, wusste nach dem Zieleinlauf nicht so recht, wie er das Rennen einordnen sollte. „Ich dachte eigentlich, es geht etwas schneller“, sagte er mit einem Schulterzucken.

„Letzte Woche haben wir noch hart trainiert. Trotzdem war ich heute gut drauf.“ Ändert das etwas an der Zielsetzung für Eskilstuna? „Ich weißt es nicht so recht“, sagt er etwas zögerlich, fügt dann aber hinzu: „Mein Ziel war dort ins Finale zu laufen und dann zu sehen, was noch geht. Daran möchte ich auch weiterhin festhalten.“ Rang drei sicherte sich Harry Purcell (Irland), dessen Freude über 47,33 Sekunden sich in einem lauten Jubelschrei entlud. mh

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1.500 Meter

Mael Bohren holt Sieg in die Schweiz

Lukas Eisele (LG Filder) drückte zu Beginn aufs Tempo – zählte er doch zu den U20-EM-Kandidaten, die in diesem Jahr bisher knapp unter der Norm für Eskilstuna geblieben war. Doch die Tempoarbeit wurde nicht belohnt, schlussendlich blieb nur ein Athlet aus der Schweiz unter der Marke von 3:48,50 Minuten: Mael Bohren siegte in 3:48,43 Minuten. Dahinter brachte sich als bester Deutscher Lukas Abele (SSC Hanau-Rodenbach) für die U20-EM in Position. Seine Zeit: 3:49,38 Minuten, mit seiner Saison-Bestzeit von 3:48,06 Minuten sollte er den Startplatz in Schweden sicher haben.

Auf Platz drei bewies Moritz Beinlich (LG Rhein-Wied) Kampfgeist, rannte auf der Zielgeraden fast noch an Lukas Abele vorbei und setzte in 3:49,99 Minuten seine erste Marke der Saison. Dahinter kam schließlich Lukas Eisele in 3:53,08 Minuten als Vierter ein. sim

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110 Meter Hürden

DLV-Trio rennt nach Eskilstuna

Schon nach dem Vorlauf purzelten den deutschen Topathleten Steine vom Herzen. Zuvor war die U20-EM-Norm von 13,85 Sekunden in weiter Ferne, am Samstagvormittag war sie fällig. Henrik Hannemann (LAZ Salamander Kornwestheim/Ludwigsburg; 13,57 sec), Patrick Elger (LAC Erdgas Chemnitz; 13,59 sec) und Florian Lickteig (TV Dudenhofen; 13,66 sec) nutzten die perfekten Bedingungen mit 1,6 Metern pro Sekunde Rückenwind für neue Hausrekorde (Hannemann und Lickteig) beziehungsweise eine neue Saison-Bestleistung (Elger).

Im Finale ließen die DLV-Asse dann – ganz die guten Gastgeber – der internationalen Konkurrenz den Vortritt. Zehnkämpfer Karsten Warholm (Norwegen) glänzte mit dem Sieg in starken 13,48 Sekunden, auf den Rängen vier, fünf und sechs blieben Lickteig, Elger und Hannemann aber ein weiteres Mal unter dem Richtwert für Eskilstuna.

„Ich bin mit einem guten Gefühl hierhergekommen“, sagte Henrik Hannemann, der in der Vorwoche noch mit seinem Trainingspartner Gregor Traber (VfL Stuttgart) Starts geübt hatte und im Duell über fünf Hürden gut mithalten konnte. In Mannheim konnte er seine Trainingsleistungen endlich bestätigen. Patrick Elger kommt nach einer Stressfraktur, zugezogen im vergangenen Winter, wieder in Schwung, „spätestens bei der EM“ seien wieder 13,40er Zeiten fällig. Florian Lickteig hatte aufgrund von Achillessehnen-Beschwerden erst zwei Wochen vor der Junioren-Gala das Training wieder aufgenommen. „Die erste Rennhälfte ist schon in Ordnung“, sagte er, auf der zweiten sei noch Luft nach oben. sim

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Dreisprung

Philipp Kronsteiner schlägt den Favoriten

Gemessen an seiner Saisonbestleistung von 16,30 Metern, schien der Sieg für Ullisis Costa (Brasilien) reine Formsache. Mit 15,29 Metern gelang ihm ein verhaltener Auftakt. Es sollte der weiteste Sprung für den aktuell Achten der U20-Weltjahresbestenliste bleiben. Damit blieb ihm am Ende nur Rang drei. Der Franzose Romain Bourreau verdrängte den Brasilianer mit seinem letzten Versuch auf 15,36 Meter sogar noch von Rang zwei. Den Sieg sicherte sich der alte und neue österreichische Landesrekordler in der U20, Philipp Kronsteiner. Im sechsten Durchgang gelang ihm eine Steigerung auf 15,52 Meter.

„Ich hätte nicht damit gerechnet, hier vorne zu sein“, sagte der Überraschungssieger. „Ich hatte gehofft, dass es etwas weiter gehen würde, bin aber sehr glücklich in Mannheim gewonnen zu haben. Die Konkurrenz ist stark, die Stimmung super, die Bahn hervorragend. Ich hoffe im nächsten Jahr wieder hierher kommen zu dürfen.“ Bis dahin widmet er sich seinem Saisonziel, der U20-EM. „Ich will dort Bestleistung springen. Das ist möglich. Weiten nehme ich mir allerdings nicht vor. Das blockiert häufiger, als dass es nützt.“ Bester DLV-Springer war Benjamin Bauer (LAC Erdgas Chemnitz; 14,30m). mh

Kugelstoßen

Patrick Müller ungefährdet

Allein von der Papierform her war der Wettkampf an Spannung nicht zu überbieten - und hat in der Tat einige Überraschungen geboten. So eröffnete U18-Weltmeister Patrick Müller (SC Neubrandenburg), der die Sechs-Kilo-Kugel schon auf 20,69 Meter gewuchtet hat, mit 20,16 Meter. Die Siegesweite von 20,28 Meter knallte er im dritten Durchgang hin. Ansonsten gingen ungültige Versuche ins Protokoll ein, weil er schlichtweg nach vorn aus dem Ring schnellte.

"Der Ring war zu langsam", kommentierte der Kugelstoß-Hüne, der sich 21 Meter vorgenommen hatte. "Aber das machen wir bei der EM wieder wett", schmunzelte Patrick Müller. Toader Andrei Rares (Rumänien), der Zweite der Olympischen Jugendspiele, kam in Runde zwei auf 19,89 Meter und insgesamt auf den Silberrang. Malte Dörner (SC Neubrandenburg) steigerte sich um 45 Zentimeter auf 19,26 Meter und darf jetzt auf eine Nominierung für die U20-EM hoffen. Merten Howe (SC Neubrandenburg) bestätigte als Vierter mit 18,57 Meter ebenfalls die vom DLV geforderte Mindestleistung für Eskilstuna. hk

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Diskuswurf

Henning Prüfer holt sich den Meetingrekord

55,09 Meter waren der behutsame Auftakt im noch regennassen Ring. 63,76 Meter in Runde zwei der Sieg und neuer Meeting-Rekord: U20-Vize-Weltmeister Henning Prüfer (SC Potsdam) ließ in Mannheim nichts anbrennen und wurde seiner Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht. Dahinter wurde es spannend im Kampf um die weiteren U20-EM-Tickets, schließlich blieben die Top Drei aber so, wie sie zuvor auch die Bestenliste hergegeben hatte: Tony Zeuke (LV 90 Erzgebirge; 60,45 m) kann sich mit dem nächsten 60-Meter-Wurf ebenso Hoffnungen auf einen EM-Startplatz machen wie Clemens Prüfer (SC Neubrandenburg; 59,02 m).

„Ich bin nicht zufrieden“, lautete das knappe Fazit von Henning Prüfer. „Der Wettkampf ist viel zu lang gewesen – das ist nichts für so einen dicken Athleten wie mich“, scherzte er hinsichtlich der Regenunterbrechung, die den Start des Wettkampfs nach dem Einwerfen verzögert hatte. 65 Meter hat er in diesem Jahr schon geworfen, sein Trainer Jörg Schulte traut ihm sogar noch mehr zu und prognostiziert auch für die weiteren EM-Starter eine Steigerung: „Da werden alle Drei noch weiter werfen.“ sim

Hammerwurf

Alexej Mikhailov in EM-Form

Alexej Mikhailov (Hannover 96) hat seine Perspektive als heißer Podestanwärter für die U20-EM unterstrichen - und mit der Steigerung des Meetingrekordes auf 78,96 Meter einen Extra-Applaus abgeholt. "Die Weite hatte ich eigentlich gar nicht erwartet, denn ich habe mich vor dem Wettkampf ausgesprochen müde gefühlt", so der Deutsche U20-Rekordhalter, der den Hammer neulich bereits auf 79,96 Meter katapultierte. "Mag sein, dass ich zu lange geschlafen habe. Vielleicht hat es auch an der Nervosität gelegen, denn in Eugene war es ähnlich", so der Vierte der letztjährige U20-WM.

"In Eskilstuna werde ich mein Bestes geben und hoffe, dass mein Vater mich betreuen darf", sagte Alexej Mikhailov, der nunmehr noch einmal intensiv ins Training einsteigen möchte. Der britische U20-Rekordler Taylor Campbell, am letzten Wochenende englischer Jugend-Meister geworden, belegte in Mannheim mit 77,34 Metern Platz zwei, gefolgt von Hilmar Örn Jonsson (Island; 76,31 m). hk

4x100 Meter Staffel

Harmonische DLV-Quartette

Es war ein packendes Kopf-an-Kopf-Rennen mit durchweg guten Wechseln. Am Ende schob sich Schlussläufer Steven Müller als Erster über die Ziellinie. Mit 39,66 Sekunden unterstrich das durch Bastian Heber, Patrick Domogala und Maximilian Ruth komplettierte DLV-Quartett seine Anwartschaft für die U23-EM in Tallinn (Estland). Dichtauf folgte die britische U20-Vertretung, für die 39,68 Sekunden gestoppt wurde. Die U20 des Deutschen Leichtathletik-Verbandes nahm in 40,11 Sekunden Kurs auf Eskilstuna (Schweden). Roger Gurski, Kai Köllmann, Fabian Netzlaff und Lukas Hein stürmten als Gesamt-Dritte ins Ziel. hk

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MÄNNER

100 Meter

Keine Normerfüllung in Mannheim

Nach verhalten Zeiten im ersten Lauf bei regennasser Bahn wollte bei den DLV-Sprintern auch im zweiten Durchgang der Knoten nicht platzen. Der Wechsel auf die Gegengerade brauchte zwar leichten Rückenwind, nicht aber die erhofften Normen. Aleixo-Platini Mega (TSV Bayer 04 Leverkusen) hatte in 10,38 Sekunden im Ziel die Nase vorne.

Damit kam er bis auf sechs Hundertstelsekunden an seine Saisonbestzeit aus Regensburg heran. Für die WM-Norm muss er sich aber ebenso wie die übrigen DLV-Sprinter noch deutlich steigern. Lokalmatador Patrick Domogala (MTG Mannheim) kam in 10,45 Sekunden auf Rang zwei. Altmeister Alexander Kosenkow (TV Wattenscheid 01) wurde in 10,49 Sekunden Dritter vor Martin Keller (SC DHfK Leipzig; 10,52 sec). mh

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