Spätestens nach seinem Satz über 5,61 Meter ist Gordon Porsch eines der neuen Gesichter dieser Hallensaison. Endlich ist der junge Stabhochspringer verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen – und will sein gesteigertes Niveau nun auch bei der Hallen-DM unter Beweis stellen.
So schnell wird man Medaillenkandidat bei den Deutschen Hallenmeisterschaften. Stabhochspringer Gordon Porsch (LG OVAG Friedberg-Fauerbach) war bis vergangenen Freitag bestenfalls Leichtathletik-Insidern bekannt. Mit seinem Flug über 5,61 Meter bei den Süddeutschen Hallenmeisterschaften in Sindelfingen hat er sich in völlig neue Höhen geschwungen und belegt damit vor den Titelkämpfen in Dortmund (17./18. Februar) Rang zwei der Bestenliste unterm Hallendach.
„Mit fehlen die Worte“, war der 22-Jährige nach seinem Coup im Glaspalast erst einmal sprachlos ob seiner überragenden und überraschenden Vorstellung. Zuerst stellte Gordon Porsch seine bisherige Bestleistung von 5,40 Meter ein, dann schraubte er sie mit einem weiteren blitzsauberen Versuch auf 5,51 Meter und schließlich auf im zweiten Durchgang ebenso sicher überquerte 5,61 Meter.
"Abschalten und angreifen!"
Sein persönliches Erfolgsrezept konnte der über alle Backen strahlende Hesse dann aber doch recht schnell nennen: „Ich bin endlich verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen.“ Denn immer wieder hatten Porsch, der als einziges zählbares Ergebnis auf nationaler Ebene bislang eine Bronzemedaille bei der U20 stehen hat, Verletzungen zur Unzeit zurückgeworfen. Trotzdem gab er nie auf, kämpfte sich immer wieder heran und kam aus den Verletzungspausen sogar gestärkt und verbessert zurück.
Doch der richtige Sprung nach oben gelang erst jetzt, nachdem Gordon Porsch ein ganzes Jahr lang von Blessuren verschont blieb. Obwohl er die Woche davor krankheitsbedingt flach lag, ließ der Student der Uni Frankfurt bereits Anfang Februar mit dem Gewinn des deutschen Hochschulmeister-Titels, den er mit 5,20 Meter holte, aufhorchen. Die Verlängerung seines Anlaufes von 12 auf 14 Schritte brachte dann wenige Tage später den endgültigen Durchbruch.
In den Tagen vor Dortmund will der neue Überflieger, der bislang in diesem Jahr in Deutschland nur von Raphael Holzdeppe (LAZ Zweibrücken) übertroffen wurde, erst mal abschalten und sich auch in den sozialen Medien rar machen. „Abschalten und angreifen“, verkündete er schon in Sindelfingen seine Devise. Denn am Ende sieht sich Gordon Porsch mit seinen 5,61 Meter noch lange nicht. „Da geht noch mehr“, ist er überzeugt. Vielleicht ja schon am kommenden Wochenende!
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