| Gävle 2019

U23-EM: 1,92 Meter – Christina Honsel überrascht mit Hochsprung-Silber

Der Hochsprung der weiblichen U23 zählt zu den am stärksten besetzten Titelkämpfen der U23-Europameisterschaften. Und am Samstag konnte eine deutsche Athletin in Gävle überraschend ganz vorne mitspringen: Christina Honsel holte mit Bestleistung von 1,92 Metern Silber.
Silke Bernhart

Ein spitzer Schrei hallte durch das Stadion von Gävle, als die Latte auf 1,92 Meter lag und dort auch nach dem Sprung liegenblieb. Dann schlug eine junge Athletin die Hände vor dem Gesicht zusammen und rannte fassungslos zu ihrer Trainerin, die ebenfalls nur den Kopf schüttelte: Christina Honsel (LG Olympia Dortmund) meldete am Samstag bei der U23-EM in Gävle (Schweden) Ansprüche an den Titel "die größte deutsche Überraschung der Meisterschaften" an. Mit neuer Bestleistung von 1,92 Meter holte sie die Silbermedaille.

Dass die 22-Jährige mit der Unterstützung von Trainerin Brigitte Kurschilgen große Fortschritte gemacht hat, verdeutlichten bereits die 1,90 Meter aus der Hallensaison. Dass Christina Honsel in Gävle gut drauf ist, unterstrich die Qualifikation, in der sie fast ohne Fehlversuch geblieben war. Ihr Auftritt im Finale aber setzte dem Ganzen noch das i-Tüpfelchen auf. Denn die Dortmunderin wackelte nur einmal bei 1,89 Meter, die sie im dritten Versuch übersprang. Schon das war, wie zuvor 1,85 Meter, Freiluft-Bestleistung gewesen. Vorher hatte sie nur gültige Sprünge gezeigt. Und danach im ersten Versuch den Satz über 1,92 Meter.

Mit dieser Leistung wies sie Athletinnen wie 1,95-Meter-Springerin Ella Junnila (Finnland; 1,92 m), die Silber holte, oder 2,00-Meter-Springerin Karyna Taranda (Weißrussland; 1,92 m), die leer ausging, auf die weiteren Plätze. Nur eine Hochspringerin war erwartungsgemäß eine Klasse für sich: Vize-Weltmeisterin Yuliya Levchenko (Ukraine) sprang im ersten Versuch über alle Höhen von 1,80 Meter bis 1,97 Meter. Erst bei 2,00 Metern war Endstation.

STIMME ZUM WETTBEWERB:

Christina Honsel:
Es fühlt sich noch immer surreal an. Brigitte [Kurschilgen] und ich haben vorher gesagt: Bis 1,85 Meter wollen wir alles im ersten Versuch schaffen, dann sind wir gut dabei. Aber dass das dann auch so läuft... Und dass ich 1,89 Meter noch im dritten Versuch springe... Der Sprung über 1,92 Meter war dann Gänsehaut pur. Eigentlich dachte ich, dass die Plätze für die Top Drei vergeben sind und dass ich da selbst mit Bestleistung keine Chance habe. Brigitte hat immer nur zu mir gesagt: Weiter so, mach weiter so! Nach der Siegerehrung hatte ich 300 Nachrichten auf meinem Handy. Meine Eltern sind hier, zuhause haben alle vor dem Fernseher mitgefiebert. Es ist schön, dass sich nach meinen langen Verletzungsproblemen das Durchhalten so gelohnt hat!

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