| Leverkusen

4,60 Meter: Katharina Bauer mit Hausrekord zur EM

Mit einer regelrechten Flugshow haben Katharina Bauer und Victoria von Eynatten am Sonntag bei den Nordrhein-Hallenmeisterschaften in Leverkusen vor heimischer Kulisse die Norm für die Hallen-EM überboten - und neue Hausrekorde aufgestellt. Robert Polkowski aus Köln bewies über 60 Meter mit persönlicher Bestzeit Kampfkraft und Nervenstärke. Lokalmatador Taher Belkorchi lief über 3.000 Meter alles in Grund und Boden.
Harald Koken

Der Stabhochsprung-Wettbewerb der Frauen hat dem zweiten Tag der Nordrhein-Hallenmeisterschaft besondere Würze verliehen. Katharina Bauer (TSV Bayer 04 Leverkusen) verschaffte sich gehörig Respekt, als sie im dritten Durchgang hoch über 4,60 Meter flog. Mit der neuen Bestleistung überbot die 24-Jährige die Mindestleistung für die Hallen-EM in Prag (Tschechische Republik; 6. bis 8. März) um 15 Zentimeter.

„Ich konnte technisch endlich das umsetzen, was wir im Training erarbeitet haben“, kommentierte die Achte der letzten Hallen-EM, die begleitet vom fachkundigen Publikum richtig Stimmung in die Bude brachte.  Voller Euphorie versuchte sich der Schützling von Leszek Klima sogar an 4,72 Metern. „Die Höhe ist durchaus möglich und wäre Welt-Jahresbestleistung gewesen“, erklärte die Ex-Mainzerin.

Vizemeisterin Victoria von Eynatten jubelte nach ihrem astreinen Flug über 4,50 Meter ebenfalls ausgelassen. Und das mit Recht. Immerhin sprang die Neu-Leverkusenerin so hoch wie nie und hat die Norm für die Hallen-EM ebenfalls in der Tasche. „Es war geil“, kommentierte die 23-Jährige, die sich wegen der Leistungsdichte in der Szene derzeit allerdings nur wenig Hoffnung auf einen Start in Prag macht. Aber: „Bei den Deutschen Meisterschaften in Karlsruhe werden die Karten neu gemischt.“

Robert Polkowski mit Hausrekord

Robert Polkowski bewies über 60 Meter Kampfgeist und Nervenstärke. Im überaus packenden 60-Meter-Finale setzte sich der 20-Jährige vom LT DSHS Köln mit der Verbesserung auf 6,76 Sekunden knapp gegen Vorjahressieger Peter Emelieze (ASV Köln; 6,78 sec) durch. Aleixo-Platini Menga (TSV Bayer 04 Leverkusen; 6,86 sec) wurde Dritter.

„Ich bin erst vor drei Tagen aus Teneriffa zurückgekommen und habe mich spontan für einen Start entschieden“, so Robert Polkowski. „Hallenstarts nehme ich ohne große Zielsetzung mit, um am Start zu feilen“, meinte der Schützling von Thomas Prange. „Mit dem fliegenden Teil bin ich schon relativ zufrieden, am Start muss ich aber noch couragierter werden, da bin ich noch zu wackelig“, analysierte der Mathematik-Student.

Leena Günther, 2012 mit der DLV-Staffel Europameisterin und Olympia-Fünfte, verteidigte ihren Titel über 60 Meter in 7,57 Sekunden erfolgreich - vor der herannahenden Christine Salterberg (beide LT DSHS Köln; 7,64 sec). U20-Siegerin Johanna Bechthold (Aachener TG) eilte in 7,59 Sekunden unaufhaltsam davon. Bei den Jungs setzte sich Julian Dorow Cristobal (Moerser TV; 6,99 sec) durch. Simon Heweling (Weseler TV; 7,00 sec) lag in der U18 wie tags zuvor über 200 Meter vorn. Überraschend deutlich dominierte Inga Reul (DJK Aachen-Brand; 7,79 sec) nach ihrem U18-Sieg über die Hürden nun auch die 60-Meter-Flachdistanz.

Taher Belkorchi setzt Achtungszeichen

Taher Belkorchi (TSV Bayer 04 Leverkusen) überrundete alle Mitbewerber und holte in 8:11,27 Minuten den 3.000-Meter-Titel der Männer - mit 45 Sekunden Vorsprung. Den Sieg bei der Jugend überließ der 18-Jährige seinem Teamgefährten Otman Bussadi, der in 8:50,46 Minuten ebenfalls ein souveränes Solo ablieferte. Bei den Frauen führte Tanja Spill (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 10:18,90 min) Regie.

Hochspringerin Alexandra Plaza (LT DSHS Köln) musste mit 1,82 Meter zufrieden sein. Für Elena Brambilla (Italien) wurde außer Wertung das gleiche Resultat notiert. U18-Sieger Remo Cagliesi (TLV Germania Überruhr; 2,03 m) sprang nur einen Zentimeter an seiner Bestleistung vorbei.

Denzell Comenentia (Niederlande), letzten Sommer Zweiter der U20-WM und jetzt der Jugend entwachsen, stieß die Kugel außer Wertung auf 18,48 Meter. Nach dem Sieg im Dreisprung am Vortag sackte Klaudia Kaczmarek (LAZ Rhede) auch den Titel im Weitsprung ein. Im dritten Durchgang übernahm die 24-Jährige mit 6,16 Metern die Führung. Der Neu-Leverkusener Patrick Schoenball zog zwei Runden vor Schluss an und spurtete in 3:51,10 Minuten einem sicheren 1.500-Meter-Sieg entgegen. Ähnlich verfuhr seine Klubkollegin Lena Klaassen, die sich in 4:26,07 Minuten vor der wacker gegenhaltenden Anja Roggel (LAV Bayer Uerdingen/Dormagen; 4:27,60 min) durchsetzte.

Lea Dederichs souverän

Lea Dederichs (ART Düsseldorf; 14:37,09 min), im Vorjahr auf der Straße Deutsche U20-Meisterin, marschierte im 3.000 Meter Bahngehen strammen Schrittes vorne weg. Malte Strunk (Alemannia Aachen; 24:55,99 min) ging über 5.000 Meter weit vor den Verfolgern. U20-Weitspringer Benjamin Weßling kam bei seiner Premiere im Bayer-Dress auf 7,04 Meter. Kugelstoßer Kristoffer Kleist (ART Düsseldorf) verbesserte sich hier um 20 Zentimeter auf 16,07 Meter. U20-"Stabi" Tim Jaeger (TSV Bayer 04 Leverkusen) steigerte sich im Wettbewerb der Männer auf 5,10 Meter. Einige Deutsche Meister der U16 führten sich glänzend in der U18 ein, so Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre (ART Düsseldorf; 4,30 m).

Speerwerfer Fabian Strehlau (LAZ Mönchengladbach; 61,46 m) bestach bei der parallel ausgetragenen NRW-Meisterschaft im Winterwurf. Daniela Manz (TSV Bayer 04 Leverkusen; 61,14 m) schleuderte den Vier-Kilo-Hammer am weitesten. Marc Okun (Leichlinger TV; 63,64) kratzte mit dem Fünf-Kilo-Gerät der U18 am Hausrekord. Julia Ritter (SuS Oberaden; 44,05 m) behielt im Diskus-Wettbewerb der U18 die Oberhand.

Die kompletten Resultate finden Sie in unserer <link>Ergebnisrubrik...

Teilen
#TrueAthletes – TrueTalk

Hier finden Sie alle Folgen des Podcasts des Deutschen Leichtathletik-Verbandes!

Zum Podcast
Jetzt Downloaden
DM-Tickets 2024