Die besten Corona-Initiativen 2020: Jury wählt Top Sechs aus

Überwältigender Zuspruch und eine schwere Aufgabe: Für die Auszeichnung der "Besten Leichtathletik-Initiativen im Corona-Jahr 2020" sind fast 100 Bewerbungen eingegangen. Eine Expertenjury hat daraus jetzt die Top Sechs ausgewählt, deren Reihenfolge eine Publikumswahl bestimmen wird.

Am 15. Oktober hatten der Deutsche Leichtathletik-Verband (DLV) mit seiner Vermarktungsagentur DLM, der Förderverein "Freunde der Leichtathletik" und die Fachzeitschrift "Leichtathletik" mit Unterstützung der Deutschen Sportstiftung die Auszeichnung der "Besten Leichtathletik-Initiativen im Corona-Jahr 2020" ins Leben gerufen. Ausgelobt sind Geldpreise im Wert von 2.000, 1.500  und 1.000 Euro für die Top Drei.

Die Anzahl der Bewerbungen, die Vielfalt der Projekte und besonders das damit verbundene Engagement waren überwältigend: 97 Vereine, Verbände und Initiativen haben sich in den vergangenen Wochen für die Auszeichnung beworben! Vom wochenlangen Video-Training, kreativen Wettkampf-Alternativen und Motivations-Challenges über kleinere oder größere Wettkämpfe mit aufwändigen Hygiene-Konzepten bis hin zu integrativen Mitmach-Angeboten, digitalen Fortbildungen und sozialem Engagement sogar über die Leichtathletik hinaus – die eingegangenen Konzepte haben erstaunt, begeistert, inspiriert und bewegt.

Eine achtköpfige Experten-Jury mit Vertretern verschiedener DLV-Referate, der DLM, der Zeitschrift "Leichtathletik" und der "Freunde" hatte nun die schwere Aufgabe, aus den 97 Bewerbungen die Top Sechs auszuwählen. Im Rahmen einer Publikumswahl werden ab dem 7. Dezember der Sieger sowie die weiteren Platzierungen innerhalb der Top Sechs ermittelt.

Großer Dank und große Wertschätzung für alle Einsendungen

Die ausgewählten Top Sechs stehen stellvertretend für alle Einsendungen, die im Kern eines gemeinsam haben: Sie spiegeln die Kreativität, den Zusammenhalt, den Kampfgeist und den unbändigen Einsatz aller Beteiligten für die Leichtathletik wieder. Und das überwiegend auf der Ebene, auf der alles beginnt: Im Heimatverein, an der Basis, in der Kinder- und Jugendarbeit, mit ehrenamtlichen Helfern, oft mit wenig Budget, aber umso mehr Leidenschaft. Aber auch in den Verbänden, wo für viele Vereine übergeordnet Information, Orientierung und Service geboten wird.

Die im Folgenden gelisteten Initiativen werden in den kommenden Tagen im Detail auf leichtathletik.de vorgestellt. Doch auch die weiteren eingereichten Konzepte haben Vorbild-Charakter. Daher sollen viele von ihnen im kommenden Jahr ebenfalls in einer Best-Practice-Reihe auf leichtathletik.de abgebildet werden, um auch anderen als Anregung dienen zu können. Denn eins ist klar: So lange wir während der Corona-Pandemie mit Einschränkungen leben müssen, so lange sind kreative Ideen und agiles Handeln gefragt. All jenen, die mit ihren Projekten demonstriert haben, wie das möglich ist, gilt großer Dank und großer Respekt.

Die Top Sechs Corona-Initiativen 2020

Altes, neu entdecken. Einsatz zur Schaffung einer bewussten Normalität
(LAC Essingen)

Das sagt die Jury:
"Soziales Engagement auch über den Sport hinaus – eine beispielhafte Initiative dafür, wie Vereine als starke Einheit in Krisenzeiten auch anderen helfen können! Und dazu die Aufrechterhaltung des sportlichen Wettkampf-Angebots mit den entsprechenden Hygiene-Konzepten und der Abslösung einer Großveranstaltung durch mehrere kleinere Meetings. Der LAC Essingen hat ein durchdachtes und ganzheitliches Konzept umgesetzt, das auf vielen Ebenen Früchte getragen hat."

Jump the Hole
(LK Weiche-Flensburg)

Das sagt die Jury:
"Das Gesamtpaket hat uns überzeugt! Der LK Weiche hat es geschafft, sein Kerngeschäft auf vielen neuen, unterschiedlichen Wegen weiterzuverfolgen. Zusammenhalt, Training und Motivation standen im Vordergrund, mit Angeboten für die Gemeinschaft sowie für jeden Einzelnen. Dass der Verein aus der Krise sogar größer und stärker hervorgegangen ist, ist bemerkenswert."

Laufer Waldzehnkampf
(LG Lauf Pegnitzgrund)

Das sagt die Jury:
"Eine klasse Idee, nicht nur in der Corona-Zeit – besonders wenn man weiß, wie aufwändig die Organisation eines Zehnkampfs normalerweise ist. Mit dem Wald wurde in einem überzeugenden Konzept mitten in der Natur ein neuer Ort für die Leichtathletik erschlossen. Auch dort findet man (fast) alles, was man für die Leichtathletik brauchen kann. Darüber hinaus wurde der Mehrkampf zur Gemeinschafts-Aktion, an der Sportler aller Altersklassen und ihre Familien teilhaben konnten."

NLV Digital Reload
(Niedersächsischer LV)

Das sagt die Jury:
"Der NLV hat während der unsicheren ersten Phase der Corona-Pandemie ein beeindruckend vielfältiges Paket für seine Mitglieder geschnürt, von aktuellen regionalen Infos für die Basis über Mutmacher-Talks mit Top-Athleten bis hin zu einem in diesem Umfang einzigartigen digitalen Trainer-Fortbildungs-Angebot, bei dem sich die Landestrainer und Gäste mit ihrem Know-How eingebracht haben."

Nord Berlin Runners
(SC Tegeler Forst)

Das sagt die Jury:
"Die Nord Berliner Runners schlagen mit ihrer kostenlosen virtuellen Mitgliedschaft die Brücke zwischen dem Vereinsangebot und dem selbstorganisierten Sport. Besonders die Lauf-Veranstalter hat die Corona-Pandemie hart getroffen, dazu aber auch die Läufer, die auf die Teilnahme an vielen Events verzichten mussten. Hier wurde eine zeit- und ortsunabhängige Alternative geschaffen, verknüpft mit regelmäßigen Events auch unter Berücksichtigung des Charity-Gedankens."

Sportprojekt FIT – Förderung, Inklusion, Training
(SV Salamander Kornwestheim mit 46PLUS Down-Syndrom Stuttgart)

Das sagt die Jury:
"SportlerInnen mit geistiger Beeinträchtigung vom Sofa locken und zu sportlicher Bewegung animieren, dadurch ihre Athletik erhalten und ihr Immunsystem stärken – und alle hatten sichtlich Spaß dabei.' Dieser Auszug aus der Bewerbung verdeutlich bereits den Kern der Initiative, die uns absolut überzeugt hat. Das Projekt leistet einen tollen Beitrag zur Inklusion und dazu, dass Sportlerinnen und Sportler mit und ohne Beeinträchtigung gemeinsam Sport treiben können."