| Olympische Spiele 2021

Platz neun und elf für "DLV-Stabis" bei Machtdemonstration von Armand Duplantis

Armand Duplantis springt weiterhin in seiner eigenen Liga. Der 21-Jährige hat sich am Dienstag erwartungsgemäß zum Olympiasieger gekrönt. Oleg Zernikel und Bo Kanda Lita Baehre scheiterten dagegen bei 5,80 Metern und belegten die Plätze neun und elf.
Nicolas Walter

Olympische Spiele 2021 kompakt

Im Video: Armand Duplantis kratzt am Weltrekord

Armand Duplantis heißt der neue Olympiasieger im Stabhochsprung. Der Schwede dominierte am Dienstagmittag deutscher Zeit den Wettbewerb und sicherte sich erwartungsgemäß seine erste Goldmedaille bei Olympischen Spielen. Als einziger Springer konnte der 21-Jährige die Marke von 6,02 Meter knacken.

Der überraschende Silbermedaillen-Gewinner Chris Nilsen (USA) hatte bei dieser Höhe drei Fehlversuche zu verzeichnen. Armand Duplantis leistete sich bis zur Sieghöhe dagegen keinen einzigen Patzer und versuchte sich unmittelbar nach Feststehen seines Olympiasieges gar an 6,19 Metern, was neuen Weltrekord bedeutet hätte. Dabei zeigte der Vize-Weltmeister, dass es wohl nur noch eine Frage der Zeit sein wird, bis er diese Höhe überwinden wird.

Beim ersten Versuch schien es zunächst so, als würde er den neuen Weltrekord knacken. Doch er blieb knapp mit der Brust an der Latte hängen und riss. Auch der dritte Versuch offenbarte das riesige Pozential des Springers, doch auch diesmal wollte die Latte nicht liegenbleiben. Armand Duplantis hält selbst den aktuellen Freiluft-Weltrekord mit 6,15 Metern.

Bronze an Rio-Olympiasieger Thiago Braz

Bronze in Tokio ging an den Rio-Olympiasieger Thiago Braz aus Brasilien. Mit 5,87 Meter sprang er Saisonbestleistung, bei 5,92 Meter war dann allerdings Endstation. Bei seinem Olympia-Sieg vor vier Jahren war er 6,03 Meter gesprungen.

Der ehemalige Weltrekordhalter Renaud Lavillenie (Frankreich) hatte bereits in den Wochen vor den Spielen mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Beim Einspringen folgte nun der nächste Schock: Anstatt auf der Matte landete der 34-Jährige unsanft auf der Mondo-Bahn. Ins Finale fand der Franzose anschließend nicht wirklich hinein. Nach einem Fehlversuch bei 5,87 Meter ließ er die weiteren Versuche aus und ging direkt zu 5,92 Meter weiter. Dort scheiterte er zweimal und belegte im Gesamtranking Platz sieben.

Zernikel und Lita Baehre mit Plätzen neun und elf

Bereits früher als erhofft war das Finale für die beiden deutschen Starter beendet. Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen) und Oleg Zernikel (ASV Landau) scheiterten beide an 5,80 Meter. Beim amtierenden Deutschen Meister Oleg Zernikel wäre der erste Versuch fast erfolgreich gewesen. Die Höhe hatte er erreicht, doch beim Herabfallen touchierte er die Latte mit dem Bauch. Am Ende stand für den Landauer mit übersprungenen 5,70 Metern im ersten Versuch Platz neun.

Bo Kanda Lita Baehre, Deutscher Meister aus dem vergangenen Jahr, hatte bereits bei 5,70 Meter mit Problemen beim Überqueren der Latte zu kämpfen. Erst im dritten Anlauf konnte er diese Höhe meistern. Zehn Zentimeter höher konnte er diese Nervenstärke dann nicht mehr an den Tag legen und belegte schlussendlich den elften Rang. 

STIMMEN ZUM WETTBEWERB

Oleg Zernikel (ASV Landau):
Ich wollte auf jeden Fall die Atmosphäre noch genießen und vielleicht noch einen Weltrekord sehen. Deswegen bin ich dageblieben. Ich bin eigentlich glücklich, ich bin nicht enttäuscht, auch wenn ich gerne die 5,80 Meter gesprungen wäre. Aber das ist Bestleistung. Ich bin noch nicht so lange auf diesem Niveau. Das ist noch nicht so konstant, daran muss ich arbeiten. Das Finale war stark, ein sehr hohes Niveau, viele sind 5,80 Meter und höher gesprungen. Mit dem Wind war es nicht einfach. Aus dem Grund haben bei mir auch die letzten beiden Versuche nicht so ganz gestimmt. Insgesamt bin ich ruhiger geworden. Früher konnte ich meine Gefühle gar nicht kontrollieren. Jetzt gehe ich mit mehr Kopf an die Sache heran, das hilft ja meistens. Ich glaube, wenn ich daran noch mehr arbeite, kann ich auch noch mehr erreichen.

Bo Kanda Lita Baehre (TSV Bayer 04 Leverkusen):
Als allererstes bin ich auf jeden Fall froh ins Finale gekommen zu sein. Das ist aber nicht mein Anspruch, dann nur im Finale zu sein. Ich bin in den Wettkampf gekommen, um um die Medaillen mitzuspringen, ich wollte mich mit den anderen messen. Das ist mir leider nicht gelungen. Wenn man mit so einer Höhe rausfliegt, ist das natürlich enttäuschend. Weil ich eine Person bin, die immer ihr Bestes geben will. Der Wind war ein bisschen ärgerlich, aber das ist nur ein kleiner Teil, vielleicht war ich auch technisch nicht so präzise wie sonst. Wenn man 5,80 Meter plus springen will, dann muss alles klappen und dann kann man sich nicht mit irgendwelchen kleinen Fehlern retten. Ich nehme auf jeden Fall mit, dass ich mich verbessern muss, um um die Medaillen zu springen und einer der Besten der Welt zu werden. Die Leistung, die ich hier abrufe, ist nicht zufriedenstellend und nicht ausreichend, um in der Weltklasse mitzumischen. Das sollte mir jetzt bewusst sein und noch mehr Motivation geben.

Olympische Spiele 2021 kompakt

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