Bei ihrer Jahrespressekonferenz in Berlin hat die Nationale Anti-Doping-Agentur am Dienstag auf ihre Arbeit im Jahr 2022 zurückgeblickt. Die Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann betonte dabei die Wichtigkeit einer fortwährenden Weiterentwicklung des Anti-Doping-Kampfes.
Die Nationale Anti-Doping-Agentur (NADA) macht sich große Sorgen um die Finanzierung des Kampfes gegen den Sportbetrug. "Die auslaufende Pandemie, der Krieg in der Ukraine und die enorme Preissteigerung durch die Inflation stellten und stellen die NADA vor neue Herausforderungen", erklärte die NADA-Vorstandsvorsitzende Andrea Gotzmann am Dienstag bei der Jahrespressekonferenz der NADA in Berlin. "Die Frage nach der Sicherheit der NADA-Finanzierung ist wieder aktueller denn je." Allein bei den Dienstleistern habe es eine Preissteigerung von 30 bis 40 Prozent gegeben.
Ohne Nachsteuerung der Unterstützung sei die hohe Qualität und Wertschätzung der Anti-Doping-Arbeit in Deutschland gefährdet. Das Gesamtbudget der NADA betrug rund zwölf Millionen Euro, von denen 8,2 Millionen aus Bundesmitteln stammen. "Ich gehe von einem leichten Rückgang der Kontrollen in 2023 aus", sagte Gotzmann, "aber der Spitzenbereich wird nicht betroffen sein."
Ausbau des Netzwerks für staatliche Ermittlungsstellen nötig
Die Weiterentwicklung der Anti-Doping-Arbeit sei essenziell, um die Werte des Sports schützen zu können, sagte die 65 Jahre alte Chemikerin, die Ende Juli als Vorstandschefin abtreten wird. "Die NADA hat sich in den letzten zwölf Jahren weiter- und fortentwickelt. Es ist ein Abschied mit dem berühmten lachenden und weinenden Auge", meinte Gotzmann.
"Die Anzahl der Strafanzeigen, die die NADA aufgrund möglicher Verstöße gegen das Anti-Doping-Gesetz erstattet hat, war im Jahr 2022 auf einem Rekordniveau", berichtete NADA-Vorstandsmitglied Lars Mortsiefer. Auch die sportrechtlichen Fallzahlen seien im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. Deshalb sei der Ausbau des Netzwerks für staatliche Ermittlungsstellen notwendig. Mit der neuen Fortbildungs- und Forschungsinitiative für Dopingstrafrecht werde dies intensiviert.
Unter der Regie der NADA wurden 2022 12.387 Kontrollen mit 15.465 Proben veranlasst, hieß es in einer Mitteilung. Davon seien 6.678 Tests mit 9.163 Proben im Training und 5.709 Kontrollen mit 6.302 Proben bei Wettkämpfen vorgenommen worden. Insgesamt seien 79 mögliche Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen festgestellt worden, von denen 25 Fälle sanktioniert wurden.
Mit Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa)