| Aus den Verbänden

Starke Beteiligung, wertvolle Impulse: Rückblick auf die Regionaldialoge 2025

Gruppenbild der Teilnehmenden an den Regionaldialogen vor einer Wand, an der eine Präsentation mit dem Titel "Regionaldialoge 2025" abgebildet ist. © DLV
Unter dem Motto "Lead the Track. Die Zukunft beginnt an der Basis" fanden in diesem Frühjahr die Regionaldialoge statt. Diskutiert wurde über zentrale Fragestellungen, die für die Leichtathletik und ihre Vereine in den kommenden Jahren wegweisend sein werden.
Referat Sportentwicklung

Mit reger Beteiligung der Landesverbände, zahlreichen Expert:innen und Vertreterinnen aus Politik, Wissenschaft und Praxis standen bei den Regionaldialogen 2025 zentrale Zukunftsthemen der Leichtathletik im Fokus. Im Mittelpunkt: die Rolle der Vereine im Ganztag und wirksame Strategien gegen den Drop-out im Jugendalter.

Die Veranstaltungen waren geprägt von hoher inhaltlicher Beteiligung und einem offenen, konstruktiven Austausch. Neben Vertreterinnen der Landesverbände waren auch Partner aus verschiedenen Kultusministerien sowie Fachleute aus Wissenschaft und Praxis eingebunden, darunter Expert:innen wie Prof. Dr. Dennis Dreiskämper, Prof. Dr. Ulrike Burrmann und Dr. Lena Henning, die wertvolle Impulse zur Motivation von Kindern und Jugendlichen, zur Steigerung der Sportbeteiligung sowie zur Gestaltung bewegungsfreundlicher Ganztagskonzepte lieferten.

Im Fokus: Die Leitfragen der Zukunft

Gemeinsam wurde über zwei zentrale Fragestellungen diskutiert, die für die Leichtathletik und ihre Vereine in den kommenden Jahren wegweisend sein werden: Wie kann der „Ganztag“ zum Gewinn für LA-Vereine werden? Wie kann es gelingen, den Drop-out zu verringern und die Mitgliederentwicklung – insbesondere in der Zielgruppe der 14- bis 18-Jährigen – positiv zu gestalten?

Die Landesverbände präsentierten in diesem Kontext eindrucksvolle Projekte und Praxisbeispiele, die nicht nur die aktuelle Arbeit vor Ort sichtbar machten, sondern auch Hinweise auf bestehende Herausforderungen und strukturelle Bedarfe gaben.

„Der Ganztag ist für uns als Landesverband ein zentrales Handlungsfeld, das wir mit voller Kraft begleiten. In nahezu allen Regionen unseres Bundeslands bestehen bereits erfolgreiche Kooperationen zwischen Schulen und Leichtathletikvereinen, die wir kontinuierlich ausbauen. Mit dem Ziel, die Leichtathletik als integrativen Bestandteil des Schulalltags zu verankern, streben wir an, die Sichtbarkeit der Leichtathletik zu erhöhen und die Vereine bei ihrem Engagement zu unterstützen. Bereits vor der Einführung des Anspruchs auf ganztägige Betreuung im Grundschulalter ab dem Schuljahr 2026/27 setzen wir uns dafür ein, die Leichtathletik nicht nur als einzelne Angebote, sondern als festen Bestandteil des Ganztagsangebots zu etablieren“, so Kristina Isermann und Christina König von Hessischen Leichtathletik-Verband.

Leichtathletik braucht starke Strukturen

Der Austausch zeigte einmal mehr: Erfolg braucht Zeit, passende Strukturen und ein stabiles Fundament – gebildet durch die zahlreichen Leichtathletikvereine, in denen sich Menschen tagtäglich engagieren. Sie sind Orte der Bewegung, der Begegnung und der sportlichen Entwicklung. Um diesen gesellschaftlichen Auftrag auch im Kontext des Ganztags weiterhin erfüllen zu können, braucht es zukunftsfähige Konzepte, die Schule und Verein stärker miteinander verzahnen.

Mit dem ab Sommer 2026 geltenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung entsteht ein Handlungsfeld – mit Chancen und Herausforderungen gleichermaßen. Es gilt, neue Wege zu finden, um Kinder frühzeitig für Bewegung und Leichtathletik zu begeistern, sie kontinuierlich zu begleiten und ihnen auch jenseits des Unterrichts attraktive sportliche Angebote zu machen.

„Die Leichtathletik bringt mit der Kinderleichtathletik ein starkes Konzept mit – ein echtes Qualitätsprodukt für den Einstieg in die Ganztagsschule. Jetzt braucht es die Verbände, um den Vereinen Orientierung zu geben und ihnen den Weg in den Ganztag zu ebnen“, betonte Michael Schreiner (Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg).

Jugendliche binden, Perspektiven schaffen

Ein zentrales Thema der Dialoge war darüber hinaus die Frage, wie Jugendliche im Verein gehalten und langfristig für die Leichtathletik begeistert werden können. Der Rückgang der Sportbeteiligung im Jugendalter stellt viele Vereine vor große Herausforderungen. Gemeinsam wurden Strategien erarbeitet, wie mit modernen Trainingsangeboten, flexiblen Strukturen und klaren Entwicklungsperspektiven gezielt auf die Bedürfnisse der 14- bis 18-Jährigen eingegangen werden kann.

Der Austausch zeigte: Es braucht mehr als nur sportliche Angebote und Wettkämpfe – es braucht Räume für Identifikation, Gemeinschaft und individuelle Förderung.

Zukunft gestalten – mit starker Basis und neuen Impulsen

Die Regionaldialoge haben deutlich gemacht: Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern sich kontinuierlich – doch die Leichtathletik ist bereit, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Der offene Austausch mit den Landesverbänden, das Teilen bewährter Best-Practice-Beispiele und das gemeinsame Arbeiten an zukunftsfähigen Lösungen sind entscheidende Schritte auf dem Weg zu einer starken Basis. Einer Basis, die den Bogen schlägt – vom kindgemäßen Einstieg bis hin zum leistungsorientierten Wettkampfsport.

Dr. Kristin Behrens (Direktorin Sportentwicklung im DLV) unterstreicht vor allem den Mehrwert des persönlichen Austauschs und zieht ein positives Fazit: „Die Regionaldialoge haben einmal mehr gezeigt, wie wertvoll der direkte Austausch zwischen Landesverbänden, Vereinen und Expertinnen aus Wissenschaft und Praxis ist. Wir konnten nicht nur viel voneinander lernen, sondern auch neue Impulse mitnehmen – insbesondere zur Verzahnung von Schule und Verein sowie zur Stärkung der Jugendarbeit. Diese Plattform hat deutlich gemacht, wie wichtig Vernetzung und persönliche Begegnungen für eine zukunftsfähige Leichtathletik sind.“

Die Regionaldialoge wurden begleitet von Dr. Kristin Behrens (Direktorin Sportentwicklung, Elke Bartschat (Chefbundestrainerin Nachwuchs U16-U18), Katharina Schulz (Managerin Jugend) und Benjamin Heller (Senior Manager Jugend).

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