| Antje Möldner-Schmidt

Antje Möldner-Schmidt nimmt jedes Hindernis

Hindernisläuferin Antje Möldner-Schmidt und das Rehlinger Pfingstsportfest. Das passt perfekt zusammen, wie die Cottbuserin am Montag unter Beweis stellte. In 9:38,30 Minuten sorgte sie mit erfüllter EM-Norm für eines der Highlights - und das trotz Hitzeschlacht, einer Saisonvorbereitung mit Fußproblemen und einem Training in Fernbetreuung.
Manuel Keil

Es war schon ihr vierter Start in Rehlingen. Bereits 2009, als der Hindernislauf bei den Frauen erstmals im Bungertstadion im Programm war, stand Antje Möldner-Schmidt (LC Cottbus) im Fokus, siegte mit deutschem Rekord von 9:27,22 Minuten (immer noch Stadionrekord) und wurde später im Jahr bei der WM in Berlin in der bis heute gültigen Rekordzeit von 9:18,54 Minuten sensationell Neunte.

Anfang 2010 dann der Schock, krankheitsbedingt eine lange Zwangspause. Erste Wettkämpfe absolvierte sie zwar schon 2011 wieder, ihr Comeback in der Weltklasse folgte aber erst 2012. Wo? Selbstverständlich beim Rehlinger Pfingstsportfest, damals als Zweite auf Anhieb mit Olympianorm.

Erschöpft und glücklich

2013 wurde sie bei widrigsten Bedingungen Dritte und in diesem Jahr dominierte sie wie 2009. „Mit der Zeit heute bin ich sehr zufrieden“, strahlte sie total erschöpft nach ihrem Sieg in 9:38,30 Minuten. „An sich wollte ich zwar schneller laufen, ich war aber letzte Woche noch ein wenig angeschlagen und bei den Temperaturen ging das einfach nicht.“ Bisher ist die Cottbuserin in dieser Saison noch wenig in Erscheinung getreten und hat auf der Bahn erst einen Wettkampf über die „flachen“ 3.000 Meter absolviert.

Umso glücklicher ist sie, dass sie sich nun mit erfüllter Norm in Ruhe auf die EM in Zürich (Schweiz; 12. bis 17. August) vorbereiten kann. Gern würde sie auch bei der Team-EM den DLV vertreten. Zunächst muss sie aber den für die Hindernisse bis zu diesem Wochenende verlängerten Nominierungszeitraum und die Resultate der nationalen Konkurrenz abwarten.

Trainingspläne per E-Mail

Bisher ist sie die Jahresschnellste und hat gezeigt, dass das Training gut war, obwohl sie nach vier Monaten Pause wegen Fußproblemen erst im Januar wieder mit dem Lauftraining begonnen hatte. „Die Leistung von Rehlingen ist bei den Bedingungen noch viel höher einzuschätzen als die reine Zeit es ausdrückt“, findet Bundestrainer Werner Klein.

Dabei ist Antje Möldner-Schmidt räumlich von ihrer Heimtrainerin Beate Conrad, die seit Dezember 2012 als Landestrainerin in Hamburg arbeitet, rund 400 Kilometer getrennt. „Telefon, WhatsApp, E-Mail. So steuern wir das Training derzeit. Manchmal fahre ich auch zu ihr nach Hamburg, aber das läuft schon alles optimal“, beschreibt sie die erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ziel: EM-Finale

Nach ihrem Wettkampf am Montag standen für Antje Möldner-Schmidt erst einmal ein paar weitere Tage Erholung im Saarland an, wo sie sich fast schon heimisch fühlt – was mit Sicherheit auch am Pfingstsportfest liegt, das viele auch als „schönstes und größtes Dorfsportfest der Welt“ bezeichnen.

Ihren besten Wettkampf 2014 will sie natürlich beim Saisonhöhepunkt zeigen. „Erst einmal möchte ich in Zürich in den Endlauf. Der hat dann eigene Gesetze“, beschreibt die EM-Dritte von 2012 ihre Ziele. „Eine perfekte Saison wäre es, wenn man eine EM-Medaille holen könnte. Da muss man aber abwarten, wie sich mein Trainingszustand entwickelt.“ Einen ersten wichtigen Schritt Richtung EM hat sie in Rehlingen gemacht.

Quelle: Leichtathletik - Ihre Fachzeitschrift

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